Das Pioneers Festival ist eines der Highlights der Startup-Szene. Über 500 Jungfirmen stellten sich der Pioneers Challenge 2018. Gewonnen hat das Startup SzeleSTIM, das ein Gerät für die Schmerztherapie entwickelt hat. [...]
Im Rahmen des Pioneers Festival sind in der Wiener Hofburg wieder Startups und Investoren zusammengekommen, um mögliche Geschäftsverbingungen anzubahnen. Über 2.500 Innovatoren und 550 Startups nahmen am Festival teil, das erst kürzlich von der Linzer Business-Angel-Gruppe Startup300 übernommen wurde. Seit der ersten Veranstaltung 2009 gilt die Konferenz als Flagship-Event für Startups und Entrepreneure. Mit den drei Business-Bereichen „Pioneers Events“, „Pioneers Discover“ und „Pioneers Ventures“ haben sich die Veranstalter in den letzten Jahren als zentrale Anlaufstelle für Tech Innovatoren und Unternehmen in Europa etabliert.
Trotz Übernahme durch Startup300 soll die Marke Pioneers unverändert bestehen bleiben. Auch die bisherige Teamstruktur soll sich unter der Geschäftsführung von Oliver Csendes nicht verändern. Mit der Akquisition will Startup300 einen Schritt in Richtung Betrieb eines österreichweiten Startup-Ökosystem machen, das unter anderem Events, Locations, Kapital, Netzwerk und Ausbildung umfasst. Startup300 strebt im Geschäftsjahr 2018 mit dem nun rund 40-köpfigen Team einen Umsatz in mittlerer einstelliger Millionenhöhe an.
Umfassendes Rahmenprogramm
Im Mittelpunkt des Geschehens stand heuer das diesjährige Festival-Motto „Blurred Frontiers“: Passend zum Hauptthema berichtete der Genetiker Josef Penninger über das Potenzial der Biowissenschaften, danach sprachen der „Futurist“ Jonathan Knowles und die Meeresforscherin Gaelin Rosenwaks über die neuesten Ergebnisse für die Erforschung der Tiefsee und des Weltalls. Werner Vögels von Amazon betonte in seinem Vortrag vor allem die Wichtigkeit von Spracherkennung. Er ist überzeugt, dass diese Technologie den Markt verändern wird, da Menschen ohnehin bevorzugt per Sprache kommunizieren. Er forderte die Startups dazu auf, bei ihren Entwicklungen immer zuerst an Sprachbedienung zu denken.
Schmerztherapie-Startup SzeleSTIM aus Wien ist Pioneer des Jahres
Aus den 550 Startups kürten die Veranstalter die 50 vielversprechendsten Gründungen, die auf dem diesjährigen Festival um den begehrten Titel „Pioneer of the Year“ ritterten. Zu den anwesenden Unternehmen zählten 2018 beispielsweise auch Smokeless und Sono Motors aus München. Acht Startups von den 50 Semifinalisten haben es ins Finale der „Pioneers Challenge“ geschafft. Am Ende konnte sich das Wiener Schmerztherapie-Startup SzeleSTIM durchsetzen. Das Team rund um Gründer Stefan Kampusch hat unter anderem Reisen ins Silicon Valley zum Star-Investor Tim Draper und nach Asien gewonnen.
SzeleSTIM hat mit „AuriMod“ ein Gerät entwickelt, das man hinter dem Ohr trägt und das zur Schmerztherapie bei chronischen Krankheiten eingesetzt werden kann. Dort wird mit kleinen Nadeln der Vagus-Nerv stimuliert, der dem Gehirn ein Signal sendet, weniger oder keinen Schmerz zu empfinden. Durch den Einsatz des kleinen Wearables können Opiate in der Therapie ersetzt werden. Der Prototyp des siebenköpfigen Teams ist bereits fertig und wurde im AKH erfolgreich an Patienten getestet – 2019 soll dann der Marktstart folgen. Kunden für die Geräte sollen Ärzte und Krankenhäuser sein.
Gustav hilft Personaldienstleistern
Weiters präsentierte das Wiener Recruiting-Startup der Pioneers-Jury seine Plattform „Gustav“. Über die Plattform können Personaldienstleister ihre Stellenangebote gesammelt anbieten. Gustav wurde kürzlich in den US-Accelerator Y-Combinator aufgenommen und ist vor wenigen Wochen auch in den USA an den Start gegangen. Dort konnte man neben rund 100 Personaldienstleistern bereits einen Kunden anwerben. Der Dienst verlangt eine Transaktionsgebühr von einem Prozent sowie eine monatliche Gebühr.
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