Für IT-Sicherheitsmaßnahmen geben Unternehmen heute mehr aus als in den letzten Jahren, zahlreiche Organisationen haben das Thema in der obersten Führungsebene etabliert. Das ergab eine Umfrage unter den Austellern der it-sa. [...]
Die Umfrage „Trends und Prognosen zur IT-Sicherheit“ im Vorfeld der Fachmesse it-sa, die von 10. bis 12. Oktober in Nürnberg stattfindet, zeigt, dass zwar mehr in IT-Sicherheitsmaßnahmen investiert wird, aber erst nach einem Sicherheitsvorfall.
Hier die wichtigsten Erkenntnisse der Erhebung, die zum dritten Mal durchgeführt wurde und repräsentativ für die über 580 Aussteller der it-sa ist.
IT-Sicherheitsbudgets sind gestiegen
Während 75 Prozent der Aussteller bei Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitern derzeit einen Anstieg der Budgets für IT-Sicherheit verzeichnen, liegt der Vergleichswert für Firmen bis 50 Mitarbeitern nur bei 35 Prozent. Mittlere Unternehmen liegen mit 67 Prozent fast auf dem Niveau größerer Firmen.
Obwohl die Budgets wachsen, wappnen sich die Kunden der Aussteller mehrheitlich nicht, bevor ein Angriff erfolgt, sondern investieren erst nach einem IT-Sicherheitsvorfall. 65 Prozent der Aussteller gaben dies an. Damit verringert sich der Anteil der Aussteller, deren Kunden überwiegend proaktiv tätig werden, auf 35 Prozent. 2016 und 2015 lag dieser Wert noch bei 44 bzw. 45 Prozent.
Erneut zeigt sich bei der Implementierung von IT-Sicherheitsmaßnahmen ein Unterschied zwischen großen und kleinen Unternehmen: Je größer der Betrieb, desto wahrscheinlicher, dass ein systematisches IT-Sicherheitsmanagement verfolgt wird. 70 Prozent der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern verfolgen nach Einschätzung der it-sa-Aussteller ein systematisches IT-Sicherheitskonzept. Demgegenüber stehen nur 37 Prozent der Firmen bis 50 Mitarbeiter. Bei Unternehmen zwischen 51 und 250 Mitarbeitern beträgt der Anteil 52 Prozent.
Im Zuge der Digitalisierung nimmt das Risiko durch Cyber-Angriffe zunehmend Dimensionen an, die als geschäftskritisch betrachtet werden müssen. Erstmals wurden die Aussteller deshalb gefragt, ob ihre Kunden IT-Sicherheit als eigenen Verantwortungsbereich innerhalb der Unternehmensführung etabliert haben. Hier zeigt sich ebenfalls: je größer das Unternehmen, desto häufiger ist IT-Sicherheit auf höchster Ebene verankert. 57 Prozent bei großen Unternehmen stehen 49 Prozent bei mittleren und 47 bei kleinen Firmen gegenüber.
IT-Sicherheitsbranche im Aufschwung
53 Prozent der Aussteller bewerten die aktuelle Branchensituation als stark steigend, 40 Prozent als steigend. Zum zweiten Mal in Folge hat sich damit die Stimmung verbessert. Die Umsatzvolumina im IT-Sicherheitsbereich haben sich bei 84 Prozent der Aussteller seit der letzten it-sa positiv entwickelt. Keiner der Aussteller musste Umsatzeinbußen verzeichnen.
Die EU-Datenschutz-Grundverordnung wirkt sich deutlich auf die Erwartung der it-sa-Aussteller aus: 82 Prozent rechnen im kommenden Jahr mit einem positiven oder sehr positiven Effekt auf die Geschäftsentwicklung. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 55 Prozent. Das zeigt, dass ein Teil der Unternehmen jetzt noch Maßnahmen einleiten muss.
Wachstumstreiber Gesundheitswesen
Die Aussteller der it-sa äußerten sich zur aktuellen Nachfragesituation über alle abgefragten Branchen hinweg positiv. Produktion bzw. Industrie (86 Prozent der Befragten), Rechenzentren (85 Prozent) und das Gesundheitswesen (83 Prozent) sind derzeit die Kundengruppen mit dem größten Nachfrageplus. Spitzenreiter bei der in Zukunft erwarteten Nachfrageentwicklung ist das Gesundheitswesen. 59 Prozent erwarten hier positive Impulse. Kreditinstitute bzw. Finanzwesen und Energieversorger folgen mit 56 und 55 Prozent.
Übrigens: Zum dritten Mal in Folge beschäftigten rund drei Viertel der Aussteller mehr Mitarbeiter als im Vorjahr.
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