Überwachung mittels KI nimmt zu

Die Entwicklung vieler Städte zu Smart Cities hat auch seine Schattenseite: Die Überwachung der Bürger ist nicht zuletzt auch ein Teil davon. China ist hier führend, doch auch immer mehr demokratische Staaten greifen mittlerweile zu diesem Werkzeug. [...]

Nicht alles was smart ist, muss auch den Menschen dienen: Überwachung wird immer öfter ein fester Bestandteil von Smart Cities. (c) pixabay

Die Überwachung von Menschen mithilfe künstlicher Intelligenz (KI), etwa durch automatische Gesichtserkennung, nimmt weltweit zu. Das stellt die Carnegie-Stiftung für internationalen Frieden fest. Führend ist in diesem Bereich China, doch immer mehr Staaten folgen diesem Beispiel. Derzeit nutzen 75 Länder KI zur Überwachung der Bürger, darunter längst nicht nur mehr autokratisch regierte Staaten, sondern auch jene wie die USA und Frankreich, so die Forscher.

Den Experten nach sind chinesische Unternehmen technologisch führend im Bereich der Überwachung durch KI, angeführt von Huawei und Hikvision. Dazu gesellen sich das japanische Unternehmen NEC sowie die US-Firmen IBM, Palantir und Cisco. Der Report nennt eine breite Palette von KI-Werkzeugen zur Überwachung. Er unterscheidet allerdings nicht zwischen Maßnahmen, die der öffentlichen Sicherheit dienen, und solchen, die illegal oder gar gefährlich sind, etwa das Ausspionieren von politischen Gegnern.

Illegal und oft sogar gefährlich

»Ich hoffe, dass die Menschen härtere Fragen dazu stellen, wie und wozu diese Technologie genutzt wird und welche Auswirkungen sie hat«, sagt Steven Feldstein, Mitglied der Stiftung und Professor an der Boise State University. Viele Projekte, die Feldstein anspricht, stehen in Zusammenhang mit dem Konzept der Smart City. Städte installieren Kameras, Sensoren und andere internetgebundene Geräte, um Informationen über das Geschehen in der Stadt zu sammeln. Huawei ist hier führend. Die gesammelten Daten lassen sich nutzen, um die Verkehrsführung zu optimieren und Energie zu sparen. Die Systeme werden allerdings zunehmend zur Überwachung genutzt.

Feldstein zeigt sich erstaunt, wie viele Staaten auch in Europa und anderswo die Einführung von KI-Systemen beschleunigen. Dazu gehören dem Professor zufolge neben der Gesichtserkennung automatische Grenzkontrollen und Algorithmen, mit denen sich voraussagen lässt, wo und wann Verbrechen geschehen. »Ich dachte bisher, China und sein geografisches Umfeld sowie die Staaten am Golf sind die wichtigsten Nutzer«, so Feldstein. »Dabei nutzt inzwischen bereits auch mehr als die Hälfte aller demokratischen Staaten derartige KI-Werkzeuge.«


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