»Unser Auftrag ist es, Resilienz sicherzustellen«

Wie misst man die Rentabilität von Backups?   Ich bin seit über dreizehn Jahren bei Veeam und als ich begann, wurde ein Backup als notwendiges Übel betrachtet. Es war eher ein nachgelagertes Thema, vergleichbar mit [...]

Mario Zimmermann, Regional Director Austria & Switzerland bei Veeam. (c) Veeam
Mario Zimmermann, Regional Director Austria & Switzerland bei Veeam. (c) Veeam

Wie misst man die Rentabilität von Backups?  

Ich bin seit über dreizehn Jahren bei Veeam und als ich begann, wurde ein Backup als notwendiges Übel betrachtet. Es war eher ein nachgelagertes Thema, vergleichbar mit einer Haushaltsversicherung. Heute, mit der steigenden Bedrohungslage durch Ransomware, sind Backups zum strategischen Rückgrat geworden. Unser Auftrag ist es nicht, Angriffe abzuwehren, sondern Resilienz sicherzustellen: Unternehmen müssen jederzeit in der Lage sein, nach einem Angriff den Betrieb wieder aufzunehmen. Ransomware zielt in 96 Prozent der Fälle direkt auf die Backup-Umgebung. Deshalb ist ein geschütztes, aktuelles und kontinuierlich gepflegtes Backup-Konzept unverzichtbar.

Wichtig ist auch die Skalierbarkeit. Wenn ein Kunde sich heute für Veeam entscheidet und sich seine Umgebung sich im Laufe der Jahre ändert, passen wir uns daran an. Wir haben ein flexibles Lizenzmodell. Ein Beispiel: heute gilt es eine virtuelle Maschine in einem Rechenzentrum zu schützen, morgen wird diese virtuelle Maschine auf Azure betrieben. Die Lizenz bleibt gleich. Also keine Neuanschaffung, sondern einfach nur eine Transformation der Lizenz. Hinzu kommt das Thema Data Portability. Wir folgen dem Workload und versuchen, den flexiblen Anforderungen der heutigen Zeit, Stichwort Cloud, On-Prem, Hybrid, gerecht zu werden. 

Was raten Sie von einem Ransomware-Angriff betroffenen Betrieben?

Auf keinen Fall sollte man eigenständig mit den Angreifern verhandeln. Betroffene Unternehmen stehen meist zum ersten Mal in einer solchen Situation und wissen weder, mit wem sie es zu tun haben, noch wie Kommunikation und Zahlungen sicher ablaufen können. Hier braucht es Experten – sei es über Versicherungen, Strafbehörden oder spezialisierte Dienstleister.

Veeam hat 2024 das auf Cyber-Extortion-Incident-Response und Ransomware-Wiederherstellung spezialisierte Unternehmen Coveware übernommen. Coveware unterstützt bei Verhandlungen, bei legal möglichen Zahlungen – etwa in Kryptowährungen – und bei anschließenden Schutzmaßnahmen. Wichtig ist, vorbereitet zu sein: Partnerschaften und Notfallpläne müssen vor einem Angriff etabliert werden.

Steht die Coveware-Expertise auch österreichischen Veeam-Kunden zur Verfügung?

Es handelt sich um ein globales Service, verbunden mit Eintrittskriterien: So muss man z.B. eine gewisse Umsatzgröße haben, um dieses Service buchen zu können. In Österreich kooperieren wir mit Partnern und beraten gemeinsam. Wir wollen sowohl für den Großkundenbereich, aber auch für den SMB-Kunden ein qualitativ hochwertiges Service zur Verfügung stellen.

Welche typischen Fehler machen Unternehmen noch immer?

Viele fühlen sich zu sicher. Wer glaubt, gut vorbereitet zu sein, neigt dazu, nachlässig zu werden. Wir erleben häufig, dass Umgebungen nicht regelmäßig geprüft oder aktualisiert werden. Angesichts sich ständig ändernder Angriffsszenarien ist es entscheidend, kontinuierlich nachzuschärfen und eng mit verlässlichen Partnern zusammenzuarbeiten.

Welche Produkt-Highlights stehen 2025 bei Veeam im Fokus?

Ein zentrales Thema ist die Weiterentwicklung unserer Veeam Data Cloud. Hier investieren wir stark in neue Funktionalitäten wie Mandantenfähigkeit, Self-Service-Portale und optimierte Restore-Überwachung. Weitere Neuerungen sind die Veeam Software Appliance  sowie zusätzliche Module und Integrationen wie »Data Cloud Kubernetes« und »Data Cloud Vault«. Ziel ist es, Kunden maximale Flexibilität zu bieten – ob On-Premises, in der Cloud oder in hybriden Szenarien.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*