Wie misst man die Rentabilität von Backups? Ich bin seit über dreizehn Jahren bei Veeam und als ich begann, wurde ein Backup als notwendiges Übel betrachtet. Es war eher ein nachgelagertes Thema, vergleichbar mit [...]
Wie misst man die Rentabilität von Backups?
Ich bin seit über dreizehn Jahren bei Veeam und als ich begann, wurde ein Backup als notwendiges Übel betrachtet. Es war eher ein nachgelagertes Thema, vergleichbar mit einer Haushaltsversicherung. Heute, mit der steigenden Bedrohungslage durch Ransomware, sind Backups zum strategischen Rückgrat geworden. Unser Auftrag ist es nicht, Angriffe abzuwehren, sondern Resilienz sicherzustellen: Unternehmen müssen jederzeit in der Lage sein, nach einem Angriff den Betrieb wieder aufzunehmen. Ransomware zielt in 96 Prozent der Fälle direkt auf die Backup-Umgebung. Deshalb ist ein geschütztes, aktuelles und kontinuierlich gepflegtes Backup-Konzept unverzichtbar.
Wichtig ist auch die Skalierbarkeit. Wenn ein Kunde sich heute für Veeam entscheidet und sich seine Umgebung sich im Laufe der Jahre ändert, passen wir uns daran an. Wir haben ein flexibles Lizenzmodell. Ein Beispiel: heute gilt es eine virtuelle Maschine in einem Rechenzentrum zu schützen, morgen wird diese virtuelle Maschine auf Azure betrieben. Die Lizenz bleibt gleich. Also keine Neuanschaffung, sondern einfach nur eine Transformation der Lizenz. Hinzu kommt das Thema Data Portability. Wir folgen dem Workload und versuchen, den flexiblen Anforderungen der heutigen Zeit, Stichwort Cloud, On-Prem, Hybrid, gerecht zu werden.
Was raten Sie von einem Ransomware-Angriff betroffenen Betrieben?
Auf keinen Fall sollte man eigenständig mit den Angreifern verhandeln. Betroffene Unternehmen stehen meist zum ersten Mal in einer solchen Situation und wissen weder, mit wem sie es zu tun haben, noch wie Kommunikation und Zahlungen sicher ablaufen können. Hier braucht es Experten – sei es über Versicherungen, Strafbehörden oder spezialisierte Dienstleister.
Veeam hat 2024 das auf Cyber-Extortion-Incident-Response und Ransomware-Wiederherstellung spezialisierte Unternehmen Coveware übernommen. Coveware unterstützt bei Verhandlungen, bei legal möglichen Zahlungen – etwa in Kryptowährungen – und bei anschließenden Schutzmaßnahmen. Wichtig ist, vorbereitet zu sein: Partnerschaften und Notfallpläne müssen vor einem Angriff etabliert werden.
Steht die Coveware-Expertise auch österreichischen Veeam-Kunden zur Verfügung?
Es handelt sich um ein globales Service, verbunden mit Eintrittskriterien: So muss man z.B. eine gewisse Umsatzgröße haben, um dieses Service buchen zu können. In Österreich kooperieren wir mit Partnern und beraten gemeinsam. Wir wollen sowohl für den Großkundenbereich, aber auch für den SMB-Kunden ein qualitativ hochwertiges Service zur Verfügung stellen.
Welche typischen Fehler machen Unternehmen noch immer?
Viele fühlen sich zu sicher. Wer glaubt, gut vorbereitet zu sein, neigt dazu, nachlässig zu werden. Wir erleben häufig, dass Umgebungen nicht regelmäßig geprüft oder aktualisiert werden. Angesichts sich ständig ändernder Angriffsszenarien ist es entscheidend, kontinuierlich nachzuschärfen und eng mit verlässlichen Partnern zusammenzuarbeiten.
Welche Produkt-Highlights stehen 2025 bei Veeam im Fokus?
Ein zentrales Thema ist die Weiterentwicklung unserer Veeam Data Cloud. Hier investieren wir stark in neue Funktionalitäten wie Mandantenfähigkeit, Self-Service-Portale und optimierte Restore-Überwachung. Weitere Neuerungen sind die Veeam Software Appliance sowie zusätzliche Module und Integrationen wie »Data Cloud Kubernetes« und »Data Cloud Vault«. Ziel ist es, Kunden maximale Flexibilität zu bieten – ob On-Premises, in der Cloud oder in hybriden Szenarien.

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