Untertags im Museum

Stefan Tunea ist IT-Leiter des Wien Museums. Mit Hilfe der MA14 managed er nicht nur die Infrastruktur, sondern hilft auch beim Aufbau von Ausstellungen. Alle 150 Mitarbeiter kennt er persönlich. [...]

„Das ist die größte Datenbank, die Zetcom weltweit betreibt, und da ist etwa auch der Louvre dabei“, erklärt Tunea. Mit den Marktwerten der Louvre-Exponate kann sich das Wien Museum zwar nicht messen, aber der Wert der Objekte ist ohnehin nicht wirklich bezifferbar. Einige Gemälde, wie etwa von Gustav Klimt haben aber einen Wert in dreistelliger Millionenhöhe.

Das IT-Budget von Tunea ist nicht ganz so hoch, steigt aber immerhin im Jahr um rund drei Prozent. 80 Prozent davon fließen in den laufenden Betrieb pro Jahr und die Betreuung der 150 Clients. Viel Spielraum für Experimente gibt es da nicht. „Das wäre aber ohnehin nicht möglich“, so Tunea. „Jeder Euro unseres Budgets kommt aus den Steuergeldern und muss deshalb dreimal umgedreht werden, bevor er ausgeben wird.“

Ab einer Investition von 90.000 Euro muss laut Gesetz eine internationale Ausschreibung stattfinden. „Wenn Du innerhalb von sechs Monaten ein Projekt umsetzen willst, ist eine solche Ausschreibung gar nicht möglich.“

  • „80 Prozent der User benötigen 20 Prozent der Optionen einer Software.“

Tunea setzt daher gerne auf kleine Open-Source-Lösungen oder Web Services. Auf teures Consulting verzichtet er sowieso: „Ich kenne jeden der 150 Mitarbeiter persönlich und mag auch wirklich jeden Einzelnen von ihnen. Daher spreche ich so oft es geht mit ihnen einfach über ihre Wünsche und Probleme.“ Ganz so einfach wie es klingt, ist das aber oft nicht: „Viele Mitarbeiter formulieren ihre Probleme als Lösungen. Ich versuche herauszufinden, was sie wirklich brauchen, bevor ich das umsetze, was sie eigentlich wollen.“

Überhaupt verbringt Tunea die meiste Zeit seines Arbeitstages damit, mit den anderen Mitarbeitern zu reden: „80 Prozent der User benötigen 20 Prozent der Optionen einer Software. Hier gibt es auch große Überschneidungen. Sobald ich das in den Gesprächen erkannt habe, kann ich mit möglichst wenig finanziellem Aufwand dem Mitarbeiter genau das zur Verfügung stellen, was er für seine Arbeit auch tatsächlich braucht.“

  • „Ich versuche, den Use Case von jedem einzelnen Mitarbeiter zu befriedigen.“

Viele Mitarbeiter sind es aber auch gewohnt alles akribisch auf Zetteln niederzuschrieben oder das für Tunea zum Unwort gewordene Excel zu benutzen. Oft wüssten sie gar nicht, was ihnen überhaupt die Arbeit erleichtern würde, weil die schiere Vorstellung davon fehlt, was umsetzbar ist und was nicht. „Ich versuche einfach den Use Case von jedem einzelnen Mitarbeiter zu befriedigen, das spart mir nicht nur das Consulting, sondern auf lange Sicht auch viel Zeit und Geld“, erklärt Tunea.


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