Die Toleranz von Kunden gegenüber schlechten Software-Anwendungen sinkt rapide. Im gleichen Maß nimmt die Bedeutung von Software Testing und Qualitätssicherung zu. [...]
Zum ersten Mal geben Unternehmen mehr für das Testen neuer IT-Projekte aus (52 Prozent) als für die Sicherung und Modernisierung von Altsystemen, so das Fazit des sechsten World Quality Reports von Capgemini und Sogeti. Ein weiteres Ergebnis der Studie, die in Kooperation mit HP herausgegeben wurde und für die 1.543 IT-Entscheider aus 25 Ländern befragt wurden: Mit der wachsenden Bedeutung der Qualität der Anwendungen und einer komplexeren IT aufgrund neuer Anforderungen wie Social, Mobile, Analytics, Cloud und dem Internet of Things, werden Software Testing und Qualitätssicherung zur zentralen Unternehmensfunktion.
„Externe Einflüsse wie der globale Wettbewerb, neues Nutzerverhalten, größeres Datenvolumen und neue Technologien machen Qualitätssicherung zu einem strategischen Vor- oder auch Nachteil“, sagt Klaus Schmid, CEO von Capgemini Österreich. „Die Toleranz der Kunden gegenüber schlechten Services sinkt rapide. In einer Welt, in der die Customer Experience an Einfluss gewinnt, steigt der Druck auf CIO, sichere und stabile Anwendungen zu garantieren. Das wertet die Qualitätssicherung über den kompletten Application Lifecycle hinweg und auch das Testen an sich auf.“
DIREKTES FEEDBACK
Der durchschnittliche Anteil am IT-Budget ist 2014 nach einem kontinuierlichen Anstieg über die vergangenen Jahre – 2012 waren es 18 Prozent, 2013 bereits 23 Prozent – auf ein Rekordhoch von 26 Prozent gestiegen. Bis 2017 soll es knapp ein Drittel werden (29 Prozent). „Unternehmen spüren immer deutlicher, welch schlechten Einfluss Programmfehler und mangelnde Benutzerführung auf Unternehmensreputation und Markenwert haben, angefeuert durch direktes Feedback der Endnutzer online und via Social Media“, erklärt Schmid.
Der Großteil des Test-Budgets, 52 Prozent, ist inzwischen für das Testen neuer Anwendungen eingeplant. Das spiegelt sich auch in der Unterteilung des Budgets auf Entwicklungen im Bereich Big Data (40 Prozent) und auf neue Cloud-Initiativen (27 Prozent) wider. Dafür sind sowohl spezielle Methoden als auch besondere Fähigkeiten gefragt, wie die steigenden Personalausgaben – von 23 Prozent 2013 auf 35 Prozent in diesem Jahr – bestätigen.
In einer Welt, die immer online ist, werden sowohl Security- und Performancetests (59 und 57 Prozent) als auch die Verknüpfung des Testings mit Cloud-Lösungen besonders wichtig. Bei mobilen Anwendungen steht vor allem die Sicherheit im Fokus (54 Prozent). Nichtsdestotrotz gestehen vier von zehn Befragten, dass sie für einen qualitativen Test der mobilen Lösungen nicht genügend Zeit haben.
Mit dem steigenden Druck zur schnelleren Marktreife werden agile Methoden bei CIO immer beliebter: neun von zehn Unternehmen nutzen sie inzwischen. Dennoch stehen viele Unternehmen in diesem Zusammenhang vor großen Herausforderungen: Einigen fehlt der richtige agile Testing-Ansatz (61 Prozent) und andere tun sich mit der Testautomatisierung (55 Prozent) sowie mit der Wahl der richtigen Werkzeuge (42 Prozent) schwer. (pi/oli)
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