Die Wirtschaftskammer Tirol vertritt die Interessen der Tiroler Wirtschaftstreibenden und bietet ihren 1.800 Mitgliedsbetrieben eine breite Palette an Serviceleistungen an. Arbeitskreisleiter Security Alfred Gunsch im COMPUTERWELT-Interview. [...]
Wie weit ist die Digitalisierung in Tirol fortgeschritten?
Viele relevante Kräfte in Tirol treiben die Digitalisierung voran. Das beginnt bei den Unternehmerinnen und Unternehmern, die ihre Geschäftsmodelle hinterfragen, modifizieren und dann mithilfe der IT realisieren.
Die Industrie bündelt ihre Kräfte rund um das Thema „Industrie 4.0“ und die Wirtschaftskammer hat das Zeitalter der digitalen Agenda ausgerufen.
Wo gibt es Digitalisierungspotenzial?
Aktuell werden – nicht nur in Tirol – nahezu alle Geschäftsfelder durch die Digitalisierung revolutioniert. Die IT hilft den Unternehmen und der Industrie als Motor und Treiber bei der Umsetzung: IT-Technik schafft die sichere Infrastruktur und IT-Informatik bildet die notwendigen Abläufe ab.
Sind Tiroler Unternehmen Cloud-Muffel oder setzen sie Cloud-Services ein?
Viele Tiroler Unternehmen und deren Mitarbeiter nützen die Chancen, die sich durch Cloud-Services bieten. Dabei gilt es für die Nutzer, die notwendigen Anforderungen zu beschreiben, und für die Verantwortlichen, die erforderlichen Parameter einzuhalten.
Texte kurz vor der Veröffentlichung können wohl ohne Bedenken in einer Public Cloud liegen, für Verträge und Kundenvereinbarungen ist der richtige Anbieter wohl vor Ort und mit lokalen Gegebenheiten und Gesetzen vertraut. Wenn Firmen ihre kompletten Server für E-Mail oder Daten zu einem Spezialisten auslagern, profitieren sie von Kostenvorteilen und einem großen Erfahrungsschatz.
Was leisten die Interessenvertretungen für die IT-Branche in Tirol?
Die IT in der Wirtschaftskammer Tirol verfolgt neben dem intensiven Kontakt zu allen 1.800 Mitgliedsbetrieben vor allem zwei Handlungsfelder: Zum einen ist das sicherlich Aus- und Weiterbildung mit aktuellem Schwerpunkt auf Lehrlingsauswahl und Unterstützung der Lehrbetriebe, zum Beispiel durch die neue Sommerakademie.
„Kooperation und Vertrieb“ ersetzt zum anderen am Markt die kritische Größe, die viele Tiroler IT-Unternehmen nicht erreichen. Gemeinsame Schulungen schaffen Vertrauen und das Potenzial zur Vernetzung; gemeinsame Lösungen entstehen als Summe der unterschiedlichen Produkte. Die WK Tirol übernimmt neben der allgemeinen Interessenvertretung für die IT auch Aufgaben wie Kollektivvertragsverhandlungen, Arbeitgebervertretung vor Gericht, Ausschreibung kostengünstiger Betriebsbündel- und Haftpflichtversicherungen und dergleichen.
Wie beurteilen Sie die Breitbandinfrastruktur beziehungsweise den Breitbandausbau?
Damit die Kluft zwischen Stadt und Land nicht noch größer wird, hat das Land einen Breitband-Masterplan vorgestellt.
Wie gut beziehungsweise wie zahlreich ist das IT-Ausbildungsangebot in Tirol?
Das Angebot ist umfassend und lückenlos. Der große Vorteil in der IT-Ausbildung ist die Durchlässigkeit: Wer „nur“ einen ECDL-Kurs abgeschlossen hat, kann sich fachlich bis zum IT-Bachelorstudium oder Masterlehrgang vertiefen. Auch Quereinsteiger können sich vor oder nach einer Matura höherqualifizieren.
Wie stark profitieren Sie von den wirtschaftlichen Beziehungen mit dem benachbarten Ausland?
Als Grenzland zwischen Deutschland mit dem IT-Ballungsraum München und Bozen/Trentino als Nord-Süd-Achse kann die Tiroler IT sowohl Strahlkraft entwickeln als auch dort Wertschöpfung generieren. Umgekehrt holt die Standortagentur die Besten ins Land, wo andere Urlaub machen. (aw)
Das gesamte Interview finden Sie zum Nachlesen unter:
www.itwelt.at
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