Viele Unternehmen nutzen veraltete ERP-Daten

Ein fehlender Echtzeit-Zugriff auf ERP-Daten führt einer Umfrage von Fivetran und Dimensional Research zufolge zu Fehlentscheidungen und Umsatzeinbußen. Um Daten effektiv nutzen zu können, müssen sie über unterschiedliche Systeme hinweg zugänglich sein. [...]

Ein fehlender Echtzeit-Zugriff führt zu Fehlentscheidungen. (c) Pixabay

Ein datengetriebener Ansatz ist für Unternehmen in Zeiten der digitalen Transformation entscheidend. Eine globale Studie von Fivetran in Zusammenarbeit mit Dimensional Research zeigt jedoch, dass Unternehmen die passenden Daten zum richtigen Zeitpunkt zur Entscheidungsfindung fehlen. Fivetran, der führende Anbieter moderner Datenintegration macht dafür vor allem den mangelnden Echtzeit-Zugriff auf ERP-Systeme verantwortlich. Herkömmliche ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) wie SAP- und Oracle-Datenbanken sind bei den Fortune-500-Unternehmen weit verbreitet. Trotzdem schaffen es nur sehr wenige Unternehmen, die darin gespeicherten Betriebsdaten für die Entscheidungsfindung gewinnbringend zu nutzen. Fast neun von zehn Unternehmen können keine Echtzeit-Erkenntnisse aus ihren ERP-Systemen gewinnen – und verspielen damit ihre Chance strategisch kluge Geschäftsentscheidungen zu treffen.

»Wenn Unternehmen wirklich einen datengesteuerten Ansatz verfolgen wollen, können sie ihre Entscheidungen nicht nur auf einen Bruchteil der Informationen oder auf veraltete Geschäftsdaten stützen«, sagt George Fraser, CEO von Fivetran. »Für die erfolgreiche Datennutzung ist ein aktueller und möglichst vollständiger Datensatz notwendig. Im Vorteil sind die Unternehmen, die schnell auf aktuelle Daten zugreifen und sie sofort nutzen können.«

Best Practices für datengetriebene Unternehmen

Um Daten effektiv nutzen zu können, müssen sie aber über unterschiedliche Systeme hinweg zugänglich sein – egal ob On-Premise oder in der Cloud. Klassische ERP-Systeme beinhalten wichtige Betriebsdaten mit Informationen zu Lieferketten und zur Fertigung, die mit anderen Daten z. B. aus dem Marketing und dem Vertrieb kombiniert werden. Nur mit einer solchen ganzheitlichen Sicht auf die Daten können Unternehmen auf aktuelle Markttrends reagieren.

Wichtige Einblicke in Marktrends

Im Einzelhandel zum Beispiel liefert die Analyse von Vertriebs- und Marketingdaten wichtige Einblicke in aktuelle Markttrends – sowohl was Produkteigenschaften (z. B. Farbe, Stil) als auch geografische Vorlieben angeht. Die Daten lassen sich dann mit Produktions-, Bestands- und Lieferketteninformationen in ERP-Systemen vergleichen. Ein solcher datengetriebener Ansatz setzt einen vollumfänglichen Zugriff voraus – und zwar 24/7.

Die wichtigsten Ergebnissevder Studie im Überblick

  • 86 Prozent der Unternehmen benötigen Zugang zu ERP-Echtzeitdaten, doch nur 23 Prozent verfügen über Systeme, mit denen dies möglich ist.
  • 82 Prozent der Unternehmensentscheidungen basieren auf veralteten Informationen.
  • 85 Prozent treffen auf Grund veralteter Daten Fehlentscheidungen und erleiden Umsatzeinbußen.
  • 99 Prozent der Unternehmen haben keinen konsistenten Zugang zu den in ihren ERP-Systemen gespeicherten Informationen.
  • 65 Prozent finden den Zugriff auf ERP-Daten schwierig und 78 Prozent verdächtigen den Softwareanbieter, den Datenzugriff absichtlich zu erschweren. Der komplizierte Zugang zu ERP-Daten ist für die Unternehmen spürbar: Geschäftsabläufe werden verlangsamt, falsche Entscheidungen getroffen und es kommt zu Umsatzeinbußen.

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