Nur mit verbesserten Management-Tools, die für mehr Automatisierung und Cloud-übergreifende Verwaltung sorgen, lässt sich laut Vmware-CEO Pat Gelsinger das Software Defined Datacenter realisieren und dadurch das volle Potenzial der Cloud ausschöpfen. [...]
Traditionellerweise bleiben nach der US-Ausgabe der Vmware-Hausmesse Vmworld für die nachfolgende europäische Vmworld, die heuer in Barcelona stattgefunden hat, nur mehr wenig neue Produkt-Ankündigungen über. So auch dieses Jahr. Neu war allerdings der CEO von Vmware, der ehemalige Intel-Manager Pat Gelsinger, der sich in seiner Keynote vor allem auf zwei Dinge konzentrierte: Automatisierung und das plattformübergreifende Management von Multi-Cloud-Umgebungen.
„In der Cloud brauchen wir andere Managementwerkeuge, die bessere Automatisierung liefern und Multiplattform-Services unterstützen“, sagte Gelsinger. Nur so lasse sich das Potential der Cloud wirklich ausschöpfen. Erklärtes Ziel von Vmware ist das Software Defined Datacenter, in dem sich alle vorhandenen Ressourcen über eine einzige Oberfläche verwalten lassen.Zu diesem Zweck hat Vmware eine Vielzahl von Modulen zu der Cloud-Lösung vCloud Suite 5.1 zusammengefasst. Laut Gelsinger enthält die Suite alle notwendigen Komponenten wie Rechen-, Speicher-, Netzwerk- sowie Verfügbarkeits- und Security-Dienste und soll damit die Grundlage für Software Defined Datcenter bilden. Kunden haben damit die Möglichkeit „sehr einfach virtuelle und flexible Data Center zu erstellen“.
MULTI-CLOUD-MANAGEMENT
Mit vCloud Automation Center 5.1, Teil der vCloud Suite, richtet sich Vmware an Unternehmen, die sich den Herausforderungen einer Multiplattform-Cloud-Umgebung stellen müssen. vCloud Automation Center 5.1 basiert auf Dynamicops, einer im Juli 2012 von Vmware übernommenen Firma. „Wir haben daraus ein echtes und in unsere Plattform integriertes Produkt entwickelt“ erklärte Gelsinger in seiner Keynote. Die Lösung ermöglicht in Vmware-basierenden privaten und öffentlichen Clouds eine richtlinienbasierende Bereitstellung von Services und Anwendungen über physische Infrastrukturen, verschiedenen Hypervisoren und Amazon Web Services hinweg. Über ein Self-Service-Portal erlaubt das vCloud Automation Center autorisierten Administratoren, Entwicklern oder Endusern neue IT-Services anzufordern oder bestehende Ressourcen zu verwalten.
Einen zentralen Bestandteil der vCloud Suite bildet die überarbeitete Virtualisierungsplattform vSphere 5.1. Laut Vmware-Technikchef Steve Herrod wartet diese mit bis zu hundert Verbesserungen gegenüber dem Vorgänger auf und bietet zahlreiche neue Features. So unterstützt die neue Version zum Beispiel virtuelle Maschinen (VM) mit bis zu 64 virtuellen CPU. Darüber hinaus kann die integrierte vMotion-Funktion jetzt virtuelle Maschinen ohne gemeinsamen Shared Storage in Echtzeit migrieren. Wer VM-Backups oder entsprechende VN-Recovery und -Replikationen anlegen will, kann nun das Modul vSphere Data Protection nutzen. Darüber hinaus wurde mit vSphere Replication ein Disaster-Schutz sowie für die Sicherheit vShield Endpoint integriert.
Zusätzlich hat der Hersteller den vSphere Distributed Switch erweitert. So unterstützt das Modul jetzt bis zu 500 vernetzte Hosts pro Distributed Switch. Zur Verwaltung und Fehleranalyse in virtuellen Netzwerken verfügt der vSphere 5.1 Distributed Switch über verschiedene Health-Checks, Konfigurations-Backup- und Restore- sowie Roll-Back- und Recovery-Funktionen. Neu ist darüber hinaus die Unterstützung von Single-Root I/O-Virtualisierung (SR-IOV), um die Netzwerk-Leistung für Laufzeit-sensible Programme zu optimieren.
VIRTUELLES RECHENZENTRUM
Der neue vCloud Director Version 5.1 übernimmt die Verwaltung und die Bereitstellung von Komponenten wie Storage, Netzwerk, Sicherheit und regelt deren Verfügbarkeit. Laut Herrod lassen sich so virtuelle Rechenzentren in nur wenigen Minuten erstellen. Auch die Skalierbarkeit wurde auf mehrere vSphere Data-Center-Cluster ausgeweitet, die jetzt bis zu 30.000 VM verwalten können. Anwender die Produkte von Drittanbietern nutzen wollen, stehen zudem erweiterte Schnittstellen (API) und Frameworks zur Verfügung.
Ein weiteres Modul der vCloud Suite ist vCloud Networking und Security 5.1. Die Komponente ermöglicht den Anwendern logische Netzwerke zu erstellen, zu verwalten und zu überwachen. Durch sogenanntes Pooling von Netzwerken auf beliebiger Netzwerk-Hardware kann die Software Zehntausende von isolierten virtuellen Netzwerken unterstützen. Laut Vmware verbindet die vCloud Networking und Security das VXLAN-Protokoll mit vShield Edge und Applikations-Sicherheits-Services. Damit sollen virtuelle Switching und virtualisierte Layer-4-7-Services möglich sein. Darüber hinaus wird die Integration von Netzwerk- und Security-Lösungen von Drittanbietern ermöglicht.
Für die Automatisierung von Disaster Recovery wiederum beinhaltet die vCloud Suite den vCenter Site Recovery Manager 5.1. Dieser erlaubt automatisierte Test- und Planungsabläufe für entsprechende Recovery-Szenarien. Auch die Migration von Recovery-Szenarien innerhalb verschiedener Rechenzentren wird unterstützt. Die Software arbeitet auch mit Replikationslösungen von Drittanbietern und mit vSphere Replication.
Ebenfalls Teil der vCloud Suite 5.1 sind der vFabric Application Director, die vCenter Operations Management Suite sowie der vCloud Connector. „Mit diesen Komponenten können Anwendungen sehr schnell zur Verfügung gestellt werden und Workloads zwischen verschiedenen Clouds verschoben werden“, versprach Technikchef Herrod auf der Vmworld. (oli)
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