VMware will in die Top 3 der Cloud-Anbieter

Zwei Themen dominierten die Keynote von CEO Pat Gelsinger auf der VMworld: Auf der einen Seite will VMware in die Top 3 der Cloud-Provider aufsteigen und auf der anderen Seite muss das Unternehmen sein Produktportfolio konsolidieren. [...]

Noch ist es für VMware nicht zu spät, in der Cloud Fuß zu fassen. „Derzeit finden nur circa sechs Prozent der Computerarbeit in der Cloud statt“, sagte CEO Pat Gelsinger während seiner Keynote auf der VMworld in San Francisco. VMware arbeitet mit anderen Anbietern zusammen, um etwa zu erreichen, dass Google Kubernetes auf vSphere läuft. Ebenso hat man die Herausforderung Docker – die Lösung soll ja eine Alternative zu VMwares eigenem Cloud Stack sein – angenommen und arbeitet daran, diese auf vSphere zu portieren. Zugleich hat das Unternehmen eine eigene OpenStack-Distribution angekündigt. Mit ihr sollen IT-Organisationen OpenStack-API und Tools auf Basis der bestehenden VMware-Infrastruktur zur Verfügung stellen können. Auf diese Weise könnte die OpenStack Cloud mit vorhandenen VMware-Tools verwaltet werden.

PARTNER FÜR APPLIANCES

In Zeiten der IT-as-a-Service steht VMware noch vor einer weiteren Herausforderung: Es muss Hardware-Partner finden, um mit diesen gemeinsam Appliances zu schnüren, die es mittelständischen Anwendern ermöglicht, Private-Cloud-Lösungen quasi out of the box zu realisieren. Partner hierbei sind etwa Dell, EMC, Fujitsu, Inspur, NetOne sowie Super Micro. Diese Partner sind auch gegenüber den Usern bei Problemen mit der Hyper-Converged Infrastructure Appliance die Ansprechpartner. VMware selbst liefert mit EVO:Rail die notwendige Software zur Inbetriebnahme der virtuellen Maschinen. Dazu zählen VMware vSphere, VMware Virtual SAN, VMware vCenter Log Insight und die neue EVO: Rail Engine.

UNÜBERSICHTLICH
Last but not least hat das Unternehmen noch ein internes Problem: Bei dem Versuch, vom End-User-Computing bis hin zum Software Defined Data Center für jeden Bereich entsprechende Lösungen anzubieten, und das noch on premise sowie as a service, entstand eine Produktvielfalt, die für viele Anwender nicht mehr nachvollziehbar war. Dem steuert das Unternehmen nun mit neuen Suiten entgegen und will künftig eine klarere Namensgebung verfolgen. So integriert VMware seine Tools zum Management von Mobile, Desktop und Data in einer Suite. Die VMware Workspace Suite bietet ein integriertes Portal für den Zugriff auf Mobile- und Content-Management-Lösungen von AirWatch by VMware und VMware Horizon. Im Kern kombiniert VMware damit die Desktopvirtualisierungs-Software Horizon 6 mit dem Enterprise Mobility Management AirWatch. Zudem will VMware nach der Übernahme von Cloud Volumes die Bereitstellung von nativen Anwendungen auf dem virtuellen Desktop vereinfachen und beschleunigen.

Darüber hinaus baute das Unternehmen sein Produktangebot für das Software Defined Data Center aus. VMware NSX6.1 wartet etwa mit neuen Features für Network Micro Segmentation, Hybrid-Cloud-Konnektivität, Equal Cost Multi-Path Routing (ECMP) und VMware vCloud Automation Center 6.1-Integration auf. Bereits vorhandene Lösungen für Cloud Automation, Operations und Business Management bündelt man künftig in der VMware vRealize Suite. Sie dient dem Management heterogener Umgebungen und Hybrid Clouds. Eine erste as a Service Cloud-Management-Lösung steht als Beta mit VMware vRealize Air Automation zur Verfügung. Mit den Diensten kann unter anderem das Lifecycle-Management von Anwendungen sowie Infrastruktur-Services automatisiert werden. Überarbeitet wurde auch die vCloud Suite, die nun in Version 5.8 erhältlich ist. Als integriertes Angebot ist sie für den Aufbau und das Management von vSphere Clouds konzipiert. (idg/oli)


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