Laut Maria Zesch, Bereichsleiterin Business und Wholesale bei T-Mobile Austria, werden die Grenzen zwischen IT und Telekommunikation verschwinden. Das Unternehmen will sich daher vom reinen Mobilfunkanbieter zu einem IT-Lösungsanbieter wandeln. [...]
Gemeinsam mit Partnern bietet T-Mobile Austria als Generalunternehmer zahlreiche individuelle Lösungen im Bereich der Kommunikation an und 60.000 Unternehmen in Österreich nutzen bereits Dienste von T-Mobile. Maria Zesch erklärt im COMPUTERWELT-Interview die Business-Strategie des Unternehmens.
Wie will T-Mobile im Segment Geschäftskunden zulegen?
Maria Zesch: Durch die ständige Verbesserung unseres Kerngeschäfts. Das ist Voice, Daten und Konnektivität. Das Mobilfunknetz ist dabei das Fundament auf dem wir unsere Businesslösungen aufbauen. Wir investieren pro Jahr 100 Millionen Euro in das Netz und derzeit liegt der Fokus auf LTE. Unser Ziel ist es, uns stärker auf das Prinzip „Alles aus einer Hand“ zu konzentrieren. Das betrifft auch das Thema Festnetz. Wir werden aber sicher nicht anfangen zu graben und Leitungen zu verlegen. Wir werden diesen Bereich mit Partnern abdecken. Darauf aufbauend haben wir die Produkte All In Communication, also die Telefonanlage aus der Cloud, und für unsere Großkunden werden wir gemeinsam mit unserer Schwester T-Systems das Thema Unified Communications vorantreiben. Das heißt, wir bieten eine Komplettlösung für jede Unternehmensgröße an.
Wie gehen Sie vor?
Es gibt in Österreich über 300.000 Unternehmen. Wir setzen auf mehrere Kanäle, um diese zu erreichen. Wir haben eine starke Salesforce, zahlreiche Businesspartner, die in den Regionen tätig sind, und wir setzen stark auf Marketing im Print- und Onlinebereich. Wichtig sind auch neue Themen wie Blogs und soziale Medien.
Unser Ziel ist es, Unternehmen dabei zu helfen erfolgreicher zu werden, also mit Produkten aus der IKT ihre Effizienz zu steigern. T-Mobile kann dafür die Tools zur Verfügung stellen. Angefangen von Hardware wie ein iPad bis hin zu Lösungen im Salesbereich. Gemeinsam mit unseren rund 40 Partnern wollen wir diesen Bereich weiter ausbauen.
Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Im Bereich Security arbeiten wir mit dem Unternehmen Seven Principles zusammen und wir haben eine Mobile-Device-Management-(MDM)-Lösung entwickelt. Der Kunde hat als Ansprech- und Rechnungspartner aber T-Mobile. Wir setzen die Lösung gemeinsam für den Kunden um. Der Kunde sagt, welche Lösung er braucht, und wir stellen sie ihm zur Verfügung. Durch unser weites Partnernetzwerk können wir gut auf individuelle Kundenwünsche reagieren.
Auch der Bereich M2M (machine-to-machine-communication, Anm.) wächst stetig. Der M2M-Hub von T-Mobile ist in Österreich. Das heißt, sämtliche osteuropäische Niederlassungen, die M2M machen wollen, hängen am österreichischen Netz, um ihre Kunden international mit Lösungen zu versorgen. Wir können dadurch sowohl nationale als auch internationale Kundendeals machen.
Das Gespräch führte Christof Baumgartner
Maria Zesch:
Maria Zesch, Bereichsleiterin Business und Wholesale bei T-Mobile Austria und ist seit 2003 im T-Mobile-Konzern tätig. Vor ihrer Karenz 2012 verantwortete sie in der Geschäftsführung von T-Mobile Austria das Marketing, von 2007 bis 2010 hatte sie diese Aufgabe auch in der Geschäftsführung der Konzernschwester in Kroatien inne. Davor war Zesch bei A.T. Kearney Consulting und beim ORF tätig.
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