Vom Produkt zum Service

Das Abo-basierte Everything-as-a-Service-Geschäft (XaaS) wächst rasant. Der Technologieanbieter ALSO bietet seinen Reseller-Partnern mit dem ALSO Cloud Marketplace eine Plattform zur Transformation, auf der eine Vielzahl von Cloud-Services gebündelt liegen. Wolfgang Krainz, CCO bei ALSO Austria, erklärt im Interwiew die Hintergründe. [...]

Wolfgang Krainz ist Chief Customer Officer bei ALSO Austria. (c) ALSO
Wolfgang Krainz ist Chief Customer Officer bei ALSO Austria. (c) ALSO

Die Verlagerung vom Produkt hin zum Service bedeutet für viele IT-Unternehmen große Veränderungen. XaaS, das Abo-basierte Everything-as-a-Service Geschäft, wächst stetig. Welche Strategie verfolgt ALSO hier?

Anfangs mussten viele Unternehmen sehr stark umdenken, als IT-Dienstleister die ersten Applikationen und Services im as-a-Service-Modell vorgestellt haben. Heute sieht die Situation anders aus. Diese Art, Technologie zu nutzen, ist mittlerweile weit verbreitet. Denn für Unternehmenskunden gibt es eine Reihe von Vorteilen: Soft- und Hardware sind immer auf dem aktuellsten Stand, Lizenzierung und Wartung sind kein Thema mehr bei den ohnehin knappen IT-Ressourcen und auch bilanztechnisch gibt es ein klares Plus: die Verschiebung von CapEx zu OpEx, denn Abo-basierte, gemietete Services gehören zu den laufenden Betriebskosten.

Das XaaS-Angebot im ALSO-Ökosystem expandiert kontinuierlich und deckt unter anderem die Bereiche Software, Security, Infrastruktur und Workplace-as-a-Service ab. Nach und nach wollen wir den kompletten Cloud-Bedarf unserer Partner inklusive IT-Infrastruktur und den Arbeitsalltag seiner Unternehmenskunden gesamtheitlich abbilden und lizenzieren können. 

Welche Rolle spielt hier die Cloud?

Mit unserem ALSO Cloud Marketplace haben wir uns sehr früh auf den Shift zum verbrauchsbasierten Business fokussiert, Pionierarbeit geleistet und uns für das Geschäft im Markt klar positioniert. Heute ist unsere Plattform in Europa marktführend. Und sie weist eine ganz besondere USP auf: Reseller-Partner können über den ACMP auch ihre eigenen Services integrieren, vermarkten und verwalten und damit neben dem as-a-Service-Angebot der Vendoren über dieses eine Portal auch ihr komplettes Kunden-Billing abwickeln. 

Wie unterstützt ALSO seine Partner bei der Transformation zum MSP?

Wir unterstützen den kompletten Transformationsprozess. Ob es sich um Reseller handelt, die die MS- Journey neu antreten oder sie schon im Geschäft sind und es proaktiv mit ihrem Vertriebsteam ausbauen wollen, wir beraten und coachen individuell und zeigen die vielfältigen und lukrativen Möglichkeiten auf. 

Wie gut sind die Unternehmen beim Thema Cloud aufgestellt?

Unternehmen sind höchst unterschiedlich aufgestellt. Gemäß unseren Erfahrungen sind Unternehmen, die ihre Daten komplett in die Cloud gelegt haben, in Österreich heute eher die Ausnahme. Es herrscht nach wie vor viel Skepsis, wenn es um die Auslagerung von Daten in die Cloud geht. Das wird sich in Kürze aus unserer Sicht ändern. Denn die Rechtsgrundlage für in der EU gehostete Daten existiert. Microsoft beispielsweise errichtet derzeit für die Region ein Data Center in Schwechat bei Wien, das den Weg für lokal in der Cloud gehostete Daten ebnet. Wir denken daher, dass es einen gewaltigen Schub Richtung Cloud geben wird.

Viele Unternehmen haben immer noch Security-Bedenken, wenn es darum geht, Daten und die eigene IT-Infrastruktur in die Cloud auszulagern.

Entkräften lässt sich diese Skepsis mit durchdachten, umfassenden Security-Konzepten bis hin zu Backup- und Recovery-Strategien und Mitarbeiter-Schulungen. Wir unterstützen die Reseller-Partner herstellerübergreifend bei jedem Security-Projekt, auch vor Ort inklusive Penetrationstests und Abnahmeprüfungen. 

Wie kann ALSO das Security-Bewusstsein bei den Kunden stärken?

Security Awareness für die Mitarbeitenden ist in der Tat ein sehr großes Thema, das höchste Priorität verdient. Wir werben auch stark dafür. Der alte IT-Spruch, dass das Problem meist vor dem Rechner sitzt, gilt auch in diesem Fall. Regelmäßige Trainings können mit innovativen Tools, zum Beispiel Hoxhunt, effektiv ergänzt werden. Das ist ein Programm, das Fallen in der täglichen Arbeit generiert, so dass die Mitarbeitenden konstant wachsam bleiben. Wir setzen es selbst europaweit ein. Dank dem Gamification-Ansatz kommt es sehr gut an.

Ein Thema, das immer wichtiger wird, ist Nachhaltigkeit. Welche Rolle kann ALSO hier spielen?

Nachhaltigkeit umfasst ein breites Themenspektrum. Zum einen setzen wir auf die Initiativen unserer Hersteller- und Logistikpartner. Wir arbeiten mit einigen sehr eng in Nachhaltigkeits-Kreisen zusammen, in denen unter anderem an Punkten wie der Verwendung seltener Erden in der Produktion, dem Einsatz nachhaltiger Materialien in der Verpackung oder der Optimierung der Emissionen in der Lieferkette gearbeitet wird. Zum anderen bauen wir unsere Dienstleistungen in puncto Kreislaufwirtschaft aus. So bieten wir jetzt in Zusammenarbeit mit der European Recycling Platform (https://erp-recycling.org) die Entsorgung von Bleibatterien an. In Kürze werden wir diese Dienstleistung für Notebooks, PCs und Server starten – natürlich inklusive zertifizierter Datenlöschung.


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