Von Enterprise Storage zur Data-Service-Plattform

EMCs Megalaunch in London: Mit VMAX³ beschreitet der Storage-Spezialist den Weg, den alle Hardware-Anbieter im Business-Umfeld besser früher als später gehen müssen – weg von primär Hardware-orientierten Lösungen hin zu Cloud- und Service-Angeboten. [...]

Im Herzen der britischen Metropole hat EMC Anfang Juli einen Megalaunch – so die Eigendefinition – vom Stapel gelassen und eine Reihe neuer Produkte angekündigt. Ein Kernstück des Portfolios ist die Speicherplattform VMAX, der der Hersteller eine völlig neue Architektur verpasst hat. „VMAX³ bietet nun neben all den Funktionen, die man von einer Highend-Enterprise-Storage-Lösung erwartet, Data Services – deshalb nennen wir EMC VMAX³ auch die erste Enterprise-Data-Service-Plattform am Markt“,  sagt Fidelma Russo, Senior Vice President VMAX, Enterprise & Midrange Systems Division bei EMC, im Gespräch mit der COMPUTERWELT.

Die neue Architektur basiert auf dem sogenannten Hypermax OS, eine Kombination aus Hypervisor und Betriebssystem. Damit können Services, „die nahe an den Daten sind“, so Russo, direkt auf dem Array innerhalb von VMAX bereitgestellt werden, zum Beispiel Datenmobilität und Datensicherung. Mit der Akquisition von TwinStrata steht VMAX-Kunden zudem eine Cloud-Tiering-Lösung zur Verfügung, um unregelmäßig genutzte Daten auszulagern. „Mit VMAX³ als Data Service Plattform stehen wir am Anfang einer langen Reise. Wir können uns zum Beispiel gut vorstellen, künftig Services von Drittanbietern zu integrieren.“ Die Vorteile dieses integrativen Ansatzes liegen laut VMAX-Chefin auf der Hand: Im Vergleich zur vorherigen Generation bietet VMAX³ etwa eine bis zu dreimal höhere Leistung bei gleichzeitig 50 ­Prozent niedrigerem Energieverbrauch. Das beschleunigt Oracle-, SQL- sowie SAP-Transaktionen, Datenanalysen ­mit hoher Bandbreite sowie Datei-Work­loads. VMAX³ bedient laut Fidelma Russo auch einen organisatorischen ­Aspekt. Gemeint ist die Schatten-IT, in der die Fachabteilungen sich selbst ­be­dienen. „Mit VMAX gewinnt die IT-Abteilung die Kontrolle zurück, indem ­Ressourcen sehr agil, einfach und ­Compliance-gerecht verteilt werden können.“

Zu den neuen VMAX³-Systemen, die im dritten Quartal herauskommen sollen, gehören die VMAX³ 100K, 200K sowie 400K, die die Rechenleistung von bis zu 384 Prozessorkernen dynamisch bereitstellen. Skalierung wird groß geschrieben: Die Systeme wurden so entworfen, dass Kunden beispielsweise mit der kleinsten Lösung für mehrere hundert virtuelle Maschinen starten. Nach und nach können sie ihre IT-Landschaft auf mehrere zehntausend virtuelle Maschinen ausdehnen.

In Sachen Datensicherung kommt EMC mit der Lösung ProtectPoint auf den Markt, das eine direkte Sicherung vom Primär- auf das Backup-Medium verspricht. Auf diese Weise soll die Backup-Geschwindigkeit gegenüber traditionellen, umständlichen Methoden zehnmal höher sein.

REKORDUMSATZ
EMC Information Infrastructure CEO David Goulden und Jeremy Burton, President of Products and Marketing bei EMC, zeigten sich bei der Präsentation in London vor allem stolz auf die XtremIO-Arrays, die innerhalb der ersten sechs Monate seit Einführung 100 Millionen US-Dollar umsetzen konnten – ein Rekord unter den All-Flash-­Arrays. Jetzt kommt ein kostenloses Softwareupgrade auf XtremIO 3.0 für die bereits installierten XtremIO-Arrays heraus. Der Hersteller verspricht damit bessere Leistungsdaten: OLTP-Datenbanken sollen künftig fast 1,5-mal schneller laufen, Data-Warehouses ­erreichen einen fast doppelt so hohen Durchsatz und das Klonen von virtuellen Maschinen beanspruche nur die Hälfte der Zeit, so Jeremy Burton. Neu ist auch die Einstiegskonfiguration mit dem Namen Starter X-Brick. Diese soll die volle Leistung und alle Datendienste eines Standard XtremIO-Arrays mit fünf Terabyte bieten. Mit mehr SSDs können Kunden die Kapazität unter­brechungsfrei im laufenden Betrieb erweitern – bis hin zu einem voll ausgebauten X-Brick mit zehn Terabyte. ­XtremIO-Arrays werden im Laufe dieses Quartals mit einer hundertprozentigen Inline-Kompression ausgestattet. Dadurch soll die nutzbare Kapazität auf das Vierfache erhöht werden. Zudem verschlüsseln die Systeme mit der neuen Inline-Data-at-Rest-Verschlüsselung (D@RE), wie es in sensiblen Bereichen  à la Gesundheits- und Finanzwesen sowie in Regierungsbehörden gefordert wird. (wf)


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