Wächter in den Wolken

Cloud-Services bieten eine günstige und flexible Alternative zu teurer, lokaler Hardware. Vorteile wie Skalierbarkeit, Leistung und Effizienz sowie reduzierte Kosten liegen auf der Hand, sodass immer mehr KMU Anwendungen und Daten in die Cloud migrieren. [...]

Daten in der Cloud sind sicher, wenn man adäquat auf sie aufpasst.
Daten in der Cloud sind sicher, wenn man adäquat auf sie aufpasst. (c) Pixabay

Sensible Daten wie personenbezogene Informationen, Geschäftsgeheimnisse oder geistiges Eigentum sind jedoch neuen Risiken ausgesetzt. Denn in der Cloud gespeicherte Daten liegen außerhalb der Reichweite vieler lokaler Sicherheitsvorkehrungen. Unternehmen müssen deshalb zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um ihre Daten in der Cloud, über den teils rudimentären Schutz der Anbieter hinaus, gegen Cyberangriffe und Datenlecks abzusichern.

Allgemein sind Public-Cloud-Provider für die physische Sicherheit, globale und regionale Konnektivität sowie die Stromversorgung und Kühlung ihrer eigenen Rechenzentren zuständig. Dies ermöglicht Unternehmen eine flexible Skalierbarkeit und entlastet sie davon, eine eigene Infrastruktur wie ein Rechenzentrum oder Server-Hardware bereitzustellen. Zugleich liegt es in der Verantwortung der Unternehmen, all ihre in die Cloud migrierten Daten und Anwendung selbst auf gewünschte Weise zu schützen.

Schatten-IT  in der Cloud

Unternehmen, die keine zusätzliche Security-Lösung implementieren, überlassen den Schutz ihrer Cloud-Daten fahrlässig ihren Cloud-Storage-Anbietern. Diese bieten in der Regel für ihre Plattformen und die von ihnen verarbeiteten Daten wohl einen Basisschutz, der aber bei weitem nicht ausreicht. Probleme treten dann auf, wenn Anbieter keine, den Datenschutzbedürfnissen des Unternehmens entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung oder strenge Zugriffskontrollen ergreifen. Die meisten Unternehmen ergänzen deshalb den Basisschutz des Cloud-Storage-Providers durch zusätzliche eigene Sicherheitsmaßnahmen, um die Datensicherheit entsprechend zu stärken und den Zugriff auf ihre sensiblen Informationen in der Cloud granular zu kontrollieren. Zu einer der größten Herausforderungen bei der Cloud-Storage-Sicherheit zählt, dass Mitarbeiter teilweise kostenlose File-Sharing- und Cloud-Storage-Services nutzen, die nicht durch das Unternehmen genehmigt sind und so möglicherweise nicht den Mindestsicherheitsstandards entsprechen. Mit der Nutzung dieser Dienste, insbesondere ohne Wissen oder Zustimmung der IT-Abteilung, können Mitarbeiter Unternehmensdaten gefährden.

Neben der Implementierung von Sicherheitslösungen zum Schutz sensibler Daten vor unbefugtem Zugriff und Durchsetzung von Cloud-Sicherheitsrichtlinien, ist es deshalb entscheidend, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter über die Risiken aufklären, die mit dem Austausch und der Speicherung von Daten in der Cloud verbunden sind. Darüber hinaus müssen Unternehmen geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um Risiken zu minimieren, die von Mitarbeitern ausgehen, welche versehentlich Dienste und Anwendungen nutzen, die nicht den Sicherheitsstandards des Unternehmens folgen. Datensicherheitslösungen, die sensible Daten im Ruhezustand, während der Übertragung sowie an Endpunkten schützen, können hier das Risiko von Datendiebstahl oder unbefugter Offenlegung deutlich verringern.

Was Technologien für Datensicherheit in der Cloud leisten sollten

Eine effektive Cloud-Datensicherheitslösung sollte vollständige Transparenz und richtlinienbasierte Kontrolle darüber bieten, wie Daten in die und aus der Cloud verschoben werden können. Sie sollte sicherstellen, dass nur autorisierte Daten die Unternehmensumgebung verlassen und der Datenzugriff auf autorisierte Mitarbeiter beschränkt ist. So können Unternehmen eine zweite Verteidigungslinie einrichten, ob gegen Sicherheitsrisiken durch den Cloud-Storage-Anbieter, unbedachte Mitarbeiter oder gezielten Datendiebstahl durch Insider. Weiterhin sollte sich die Lösung in alle führende Cloud-Speicheranbieter integrieren lassen, sensible Daten vor Upload in die Cloud automatisch verschlüsseln, sowie alle von Webanwendungen heruntergeladenen Daten genau klassifizieren und forensische Ereignisprotokolle für eine effektive Alarmierung, Berichterstattung und Richtlinienerstellung bereitstellen. 

Daten in der Cloud oder On-Premise: Wissen, was es zu schützen gilt

Technologien zur Datenermittlung und -klassifizierung sind ein wichtiger Bestandteil der Datensicherheitsstrategie einer jeden Organisation. Der erste Schritt zum Schutz sensibler Daten besteht darin, zu verstehen, welchen Wert die jeweiligen Daten haben, wo sie verwendet werden, ob sie verschlüsselt werden müssen und welche Mitarbeiter oder Dritte Zugriff auf sie haben. Durch diese Informationen kann ein Unternehmen fundierte Entscheidungen darüber treffen, wie es seine Daten angemessen verwalten muss, um sowohl gesetzliche Regelungen und Compliance-Vorschriften einzuhalten als auch geistiges Eigentum und sensible Geschäftsinformationen gegen Diebstahl und Datenlecks effektiv zu schützen.


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*