Die Entwicklung sinnvoller IoT use cases stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Doch die Türen zu mehr Kundennutzen und neuen Geschäftsmodellen stehen umsetzungsstarken Organisationen offen. Ein Praxisbeispiel aus Österreich. [...]
Sind Sie auch schon einmal in einer öffentlichen Toilette mit nassen Händen und leerem Handtuchspender dagestanden? Ärgerlich, nicht? Da hat man einen ganz klaren Bedarf, aber keine befriedigende Lösung – bislang. Denn solche unerfreulichen Erlebnisse werden zunehmend der Vergangenheit angehören.
Intelligente Handtuch- und Seifenspender übermitteln bereits heute in Echtzeit ihren Füllstand und warnen rechtzeitig, bevor nichts mehr da ist. Das Internet of Things (IoT) macht es möglich: Spender in öffentlichen Einrichtungen ebenso wie Unternehmen werden smart. Sie sorgen für eine Tourenplanung des Reinigungspersonals, die an den Servicebedarf der Spender angepasst ist.
Der Salzburger Hygiene-Spezialist HAGLEITNER hat solche „gesprächigen“ Spender entwickelt und bietet die zugehörige Software senseManagement an. Damit können die ermittelten Daten nicht nur in das ERP einfließen, sondern auf beliebigen Devices (Smartphone, Tablet, Desktop, etc.) abgerufen werden. Die Spender werden durch die optimierte Nachfülllogistik nie leer, die Benutzer von Waschräumen sind zufrieden, der Lagerbedarf wird durch verbessertes Bestellmanagement reduziert. Ein österreichisches Beispiel für einen gelungenen IoT-Anwendungsfall.
BIS ZU 50 MRD. GERÄTE BIS 2025
Nicht immer liegt ein IoT use case auf der Hand. Unternehmensleitung, IT, Produktentwicklung, Customer Service und viele weitere hören von IoT. Man liest über die explosionsartige Zunahme der Devices. Prognosen gehen von 30 bis 50 Mrd. „Things“ weltweit bis 2020 oder bis 2025 aus. Man bekommt bunte Beispiele vor Augen geführt. Netflix beispielsweise hilft, wenn man vor dem Fernseher einschläft: Smarte Socken bemerken das Einnicken und stoppen das laufende Video. In New York melden smarte Mistkübel, wenn sie voll sind oder ihr Inhalt stinkt. Und auch bei uns warnen smarte Hundehalsbänder, wenn der vierbeinige Liebling ausbüchst und den Garten verlässt.
IoT ist keine Zukunftsmusik. IoT ist da. Gartner geht davon aus, dass 2020 mehr als die Hälfte großer Geschäftsprozesse in irgendeiner Weise mit dem IoT vernetzt sein werden. Wer als CIO, CEO, CPO oder CxO daran zweifelt, tut seinem Unternehmen nichts Gutes. Es ist schon lange keine Frage mehr, ob man mitmacht oder nicht. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, führt kein Weg daran vorbei. Wie nutzt man nun IoT?
IOT DARF NICHT ZUM SELBSTZWECK WERDEN
Einen wirtschaftlich sinnvollen IoT use case zu schaffen, fordert Unternehmen wie Führungskräfte heraus. Schließlich reicht ein „me too“ nicht, IoT darf nicht zum Selbstzweck werden. Und: Um wessen Nutzen geht es eigentlich? Wie sonst auch ist der Kunde ein guter Anfang. Wo sind Kundenbedürfnisse nicht befriedigend erfüllt? Was ärgert sie? Wie lassen sich ihre Ressourcen (Zeit, Kosten, etc.) sparen?
Das Beispiel HAGLEITNER zeigt eine elegante Lösung dieser Herausforderung. Zunächst wird das Bedürfnis von Konsumenten bzw. Besuchern eines öffentlichen Waschraumes befriedigt (Seife und Handtücher gehen nicht aus). Das kommt HAGLEITNER-Kunden wie Hotels, Stadien, Einkaufszentren etc. zugute. HAGLEITNER-Kunden haben aber nicht bloß zufriedenere Konsumenten, sondern können obendrein Geld sparen – durch effizientere Nachfülllogistik und optimierte Lagerhaltung. All dies zusammen schafft dem Hersteller HAGLEITNER einen Wettbewerbsvorteil, welcher von den Kunden bezahlt wird.
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