Was wir aus 2021 lernen können

Die COMPUTERWELT hat gemeinsam mit 47 Managern aus der IT-Branche das vergangene Jahr Revue passieren lassen und sie gefragt, welche Erkenntnisse sie aus 2021 und aus der Coronakrise für die Zukunft mitnehmen. Flexibilität im Umgang mit sich verändernden Verhältnissen hat demnach oberste Priorität. Diese Flexibilität ist in vielen Fällen nur durch IT-Unterstützung, sprich Digitalisierung möglich. Jedes Unternehmen wird damit künftig bis zu einem gewissen Grad ein IT-Anbieter sein. [...]

Hermann Anderl, Canon

Hermann Anderl, Canon

„Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sagen, dass eine der wichtigsten Eigenschaften im Unternehmen die Flexibilität ist. Unternehmen haben feststellen können, dass viel mehr möglich ist, als sie es sich vielleicht selbst zugetraut haben. Die Lockdowns haben wiederum vielen Unternehmern gezeigt, dass sie sich auf ihre Teams verlassen können auch, wenn sie nicht vor Ort sind. Und letztlich hat die Krise gezeigt, wie wichtig interne und externe Kommunikation ist.“

Florian Bäuml, Zscaler

Florian Bäuml, Zscaler

„Als positiven Punkt hat uns die Pandemie gelehrt, dass auch remote die Gestaltung des Geschäftsbetriebs möglich ist und auch auf diese Weise Beziehungen zu Kunden, Partnern und Mitarbeitern hergestellt werden können. Mehr Spaß macht es den Mitarbeitern allerdings nach wie vor mit einer (teilweisen) persönlichen Präsenz im Büro oder bei den Kunden.“

Michael Bergmann, Scheer Austria

Michael Bergmann, Scheer Austria

„Unternehmen werden weiterhin daran arbeiten resilienter zu werden und ihre Prozesse mit Hilfe der IT resilienter und nachhaltiger zu gestalten. Nicht nur wegen Corona. Die Welt dreht sich auch ohne Corona immer schneller und Anpassungs- sowie Veränderungsfähigkeit werden daher immer wichtiger.“

Andreas Dangl. Fabasoft

Andreas Dangl, Fabasoft

„Die vergangenen Monate haben uns die Wichtigkeit der Digitalisierung besonders vor Augen geführt. Ohne Videokonferenzen und andere Kommunikationstools wären Geschäftsbeziehungen in Zeiten von Lockdowns und Home Office weder aufrechtzuerhalten noch zu bewältigen. Doch das schöpft das Potenzial der Digitalisierung bei Weitem nicht aus. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, braucht es eine Digitale Transformation aller geschäftsrelevanten Prozesse.“

Florian Buzin, Starface

»Der IT-Fachkräftemangel wird nicht abnehmen. Es werden in der Wirtschaft immer mehr Fachkräfte benötigt und gleichzeitig beginnen aufgrund der schwächeren Geburtenraten weniger junge Menschen ihr Arbeitsleben.«

Harald Donhauser, Solvistas

Harald Donhauser, Solvistas

»Die Rolle von IT-Managern hat sich in den letzten Jahren stark geändert. Heute sind CIOs gefragt, die neben technischen Themen vor allem Businessthemen vorantreiben und diese mit technischen Innovationen stützen können. In diesem Sinne sollten auf der Agenda Themen stehen wie Mehrumsatz/Ertrag durch digitalisierte Produkte, Effizienzsteigerungen durch digitale Tools und wie generiere ich aus meinen Daten einen Mehrwert für die eigene Organisation.«

Ulrich Fleck, SEC Consulting

Ulrich Fleck, SEC Consult

»Die Digitalisierung und die steigende Anwendung smarter Systeme verstärkt unsere Abhängigkeit von der IT. Zusätzlich geht der Trend zur Cloud mit einem Trend zur Konzentration auf einige wenige Cloud-Dienstleister einher – Sicherheitsvorfälle werden in Zukunft daher wesentlich größere Auswirkungen haben. Die Branche muss sich also noch stärker ins Bewusstsein rufen, dass Cybersecurity nicht alleine die IT, sondern alle Geschäftsprozesse betrifft.«

Klaus Gehri, Barracuda

Klaus Gheri, Barracuda

»Die Public-Cloud-Nutzung wird sich aufgrund der höheren Flexibilität und Anwendungserreichbarkeit weiter schnell durchsetzen. Im Bereich Gefahrenabwendung wird mehr im Bereich Absicherung der Endgeräte passieren müssen. Arbeiten von zu Hause aus gibt Cyberkriminellen mehr Angriffsfläche.«

Joerg Hartmann, Konica Minolta

Joerg Hartmann, Konica Minolta

»Die Pandemie hat die Digitalisierung noch einmal beschleunigt. Das hat den Megatrend New Way of Work befeuert und damit die Arbeitswelt von Grund auf verändert. Unternehmen müssen noch agiler, flexibler und digitaler am Markt agieren und hybride Arbeitsformen werden zum Standard. Dafür ist eine zuverlässige IT-Infrastruktur mit starkem Fokus auf Security sowie ein Change im Führungsstil notwendig.«

Lukas Kerschbaum, B4B Solutions

Lukas Kerschbaum, B4B Solutions

»Das Thema digitales Kundenerlebnis ist wichtiger denn je. Wir haben einem großen Digitalisierungsschub beigewohnt und Unternehmen müssen damit rechnen, dass die Ansprüche ihrer Kunden an smarte digitale Prozesse enorm gestiegen sind.«

Martin Hager, Retarus

Martin Hager, Retarus

»Gute Führung ist in schwierigen Zeiten unersetzlich. Gute Chefs zeichnen sich insbesondere durch gute Kommunikation aus – ohne Panik und konsistent. Gute Kommunikation schafft Vertrauen und Zuversicht. Welch katastrophale Effekte schlechte Kommunikation haben kann, zeigt sich an dem, was über vermeintliche Gefahren der Impfung gegen COVID 19 verbreitet wurde.«

Michael Ghezzo, Confare

Michael Ghezzo, Confare

»Der gesellschaftliche Impact von Corona ist enorm. Überall herrscht ohnehin schon Veränderungsdruck, das hat sich noch deutlich verschärft. Das Bildungssystem passt sich nur schwerfällig an die neuen Gegebenheiten an. Damit meine ich nicht nur die mangelnde Digitalisierung. Auch der hohen psychische Belastung für Kinder und Jugendliche in dieser Zeit wird zu wenig Rechnung getragen. Es gibt eine steigende Zahl an Bildungsabbrüchen und die Bildungsqualität leidet. Das wird uns in den nächsten Jahren noch eine Menge Probleme machen, denn schon jetzt fehlen die Fachkräfte.«

Frank Heisler, G DATA

»Die Mitarbeiter spielen eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Cybergefahren. Daher müssen wir das Bewusstsein der Mitarbeiter für IT-Sicherheit und sichere Systeme kontinuierlich schärfen. In diesem Bereich haben viele Unternehmen noch Nachholbedarf. Das ist fatal, denn untrainierte Angestellte könnten im schlimmsten Fall die gesamte IT lahmlegen.«

Alfred Hiebl, MIC

Alfred Hiebl, MIC

»Die Coronakrise hatte auf viele Themen in der IT-Branche in erster Linie einen enormen Verstärkungs- und Beschleunigungseffekt. In vielen Bereichen schreitet die Digitalisierung dadurch viel schneller voran, als das vielleicht sonst passiert wäre.«

Heribert Karrer, Arrow

Heribert Karrer, Arrow

»Die Digitalisierung und die Nutzung digitaler Hilfsmittel ist mittlerweile lebenswichtig für alle Bereiche des wirtschaftlichen Handelns geworden. Nur durch digitale Prozesse und permanente Weiterentwicklung bleibt man wettbewerbsfähig.«

Nikolaus Kawka, Zühlke

Nikolaus Kawka, Zühlke

»Nachhaltigkeit ist endlich im Top-Management angekommen. Ich bin überzeugt, dass das Thema in den Industriestaaten für mindestens ein Jahrzehnt die zweitwichtigste Maxime nach der Gewinnorientierung sein wird. Nachhaltigkeit ist mittlerweile ein kritischer Erfolgsfaktor für Unternehmen und das auf mehreren Ebenen: Vom Produkt über Services bis hin zu völlig neuen Geschäftsmodellen.«

Jürgen Kolb, iQSol

Jürgen Kolb, iQSol

»Corona hat eines gezeigt: Ohne Digitalisierung geht es nicht. Man sieht auch sehr klar, dass diese Entwicklung keineswegs durch Marktteilnehmer, sondern durch überforderte Politiker gehemmt wird. Man muss als Unternehmer damit leben, dass man den Gesetzen und Regelungen vorauseilt und kann nicht warten, bis etwas zertifiziert ist, einen Standard erfüllt oder eine Datenschutzfrage durchjudiziert ist.«

Manfred Köteles, Bacher Systems

Manfred Köteles, Bacher Systems

» Eine wichtige Lehre aus dem zu Ende gehenden Jahr ist, wie anfällig unser Wirtschaftssystem und unsere Gesellschaft insgesamt geworden ist und wie sehr Vieles von oberflächlich optimierten aber oft zu wenig abgesicherten Strukturen und Abläufen abhängig ist. Nicht zuletzt die Coronakrise hat uns darin bestätigt, wie flexibel wir als Unternehmen sind und auch sein wollen, um unsere Kunden in dieser herausfordernden Zeit bestmöglich zu unterstützen. Unsere Flexibilität und Partnerschaftlichkeit permanent auf hohem Niveau zu halten, das nehmen wir als wichtigen Erfolgsfaktor in die Zukunft mit.«

Johannes Kreiner, Sage DPW

Johannes Kreiner, Sage DPW

»Qualität statt Quantität – das wird im Jahr 2022 die Devise im Datenmanagement sein. Diese digitale Evolution weg von Big Data, also der bloßen Menge an verfügbaren Daten, hat weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Daten umgehen. Das betrifft im Übrigen alle Formen von Datensätzen, also auch die Personaldaten eines Betriebes. In dem Zusammenhang kommt dem Thema Datenhygiene besondere Bedeutung zu. Denn nur Informationen, die aktuell, vollständig und konsistent sind, liefern echten Mehrwert.«

Steffen Lange, Salesforce

Steffen Lange, Salesforce

»In vielen österreichischen Unternehmen galt die Digitalisierung lange Zeit eher als ein abstraktes Konzept für die Zukunft. Durch die Pandemie ging es dann aber plötzlich recht schnell, viele Unternehmen sahen sich gezwungen, rasch zu handeln – oftmals um zu überleben. Damit ist bereits ein großer Schritt in Richtung digitale Zukunft gelungen. Trotzdem hat Österreich hier noch Aufholbedarf. Denn Digitalisierung bedeutet weit mehr als das bloße Aufsetzen von Online Videocalls.«

Wolfgang Lauer, Sophos

Wolfgang Lauer, Sophos

»Ein sehr großer Trend der vergangenen Monate ist, dass Cyberangriffe heutzutage immer häufiger als sogenannte Blended Attacks durchgeführt werden, die maschinelle und menschliche Angriffstechniken kombinieren. Entsprechend ändert sich auch das Grundkonzept einer funktionierenden IT-Sicherheitsstrategie. Eine Untersuchung von Sophos hat unter anderem gezeigt, dass Angreifer vor der Entdeckung durchschnittlich elf Tage in einem gekaperten Netzwerk verweilten, der längste unentdeckte Einbruch dauerte sogar 15 Monate.«

Helmut Leopold, AIT

Helmut Leopold, AIT

»Es ist grundlegend wichtig Flexibilität zu unterstützen – in jeder Hinsicht. Es ist wichtig Unternehmensprozesse etabliert zu haben, welche ein virtuelles und verteiltes Arbeiten unterstützen. Dazu gehören effektive Kollaborationsplattformen und eine leistungsfähige mobile Arbeitsplatzausstattung, als auch eine akzeptierte Flexibilität bei den Mitarbeitern und den Teams die enger miteinander kooperieren müssen.«

Peter Lieber, VÖSI

Peter Lieber, VÖSI

»Die IT Branche ist als einzige Branche trotz Krise gewachsen – teilweise massiv. Die Anerkennung der Leistungen der IT ist nicht mehr als nebensächlich oder ist-halt-notwendig wegzudiskutieren, sondern ist systemimmanent und damit ist die IT nicht mehr nur mit dem Aufzug vom Keller unterwegs in die Chefetage, sondern zwingend Teil des strategischen Teils der Chefetage. Die Berufung IT ist damit nicht mehr nur ein Nerdthema, sondern etwas worauf man stolz sein kann und etwas das man nicht nur hegen und pflegen, sondern geschickt strategisch einsetzen sollte.«

Adolf Markones, Ingram Micro

Adolf Markones, Ingram Micro

»Eine Rückkehr zu unserer alten Realität wird noch lange nicht möglich sein bzw. sich lange nicht so anfühlen. Viele Menschen werden weiterhin für unbestimmte Zeit enge Kontakte scheuen und die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, welche wichtige Entwicklungs- und Erfahrungszeiten verloren haben, sind noch gar nicht einzuschätzen.«

Irene Marx, Proofpoint

Irene Marx, Proofpoint

»Die Arbeitswelt hat sich für viele Unternehmen zu einer hybriden Form aus Büro und Home Office entwickelt. Für Cybersecurity-Verantwortliche heißt das, dass sie beide Welten sicherheitstechnisch im Auge behalten und gleichzeitig dafür sorgen müssen, dass ihre Mitarbeiter regelmäßig über digitale Angriffsformen informiert und geschult werden.«

Siegfried Stepke, e-dialog

Siegfried Stepke, e-dialog

»Lockdowns und New Work treiben die Digitalisierung nachhaltig voran. Wir müssen nur im Mikrokosmos auch auf die psychischen Belastungen daraus achten und diese Herausforderung lösen sowie im Makrokosmos, dass unsere Wirtschaft nicht auf Dauer durch Ersatzzahlungen am Leben erhalten werden kann.«

Thorsten Menslin, Kreuzbauer IT

Thorsten Menslin, Kreuzbauer IT

» Enterprise Integration war und ist in unseren Zeiten ein hoch aktuelles Thema, das immer wichtiger wird, insbesondere vor dem Hintergrund serviceorientierte Geschäftsideen umsetzen zu müssen. Zusätzliche Services sind die Umsatzbringer der Zukunft und die IT muss diese neuen Geschäftsfelder ermöglichen. Künstliche Intelligenz, Internet of Things und Predictive Analytics sind hier die passenden Schlagwörter. Unternehmen müssen Ihren Datenschatz endlich heben.«

Björn Orth, Vendosoft

Björn Orth, Vendosoft

»Eine der wesentlichen Erkenntnisse aus diesem Jahr ist: Es kann wieder passieren! Hoffte man zu Beginn des Sommers, Corona wäre bald passé, wissen wir es zum Jahresende besser. Als Unternehmer ziehe ich die Lehre, wie wichtig es ist, auf Wandel im internen und externen Umfeld reagieren zu können, strategisch relevante Entwicklungen schnell zu identifizieren, proaktiv damit umzugehen und Ressourcen effektiv, effizient und flexibel einzusetzen.«

Gerhard Raffling, Medallia

Gerhard Raffling, Medallia

» Einer der wichtigsten Lehren, die wir aus der Krise gezogen haben, ist es als Unternehmen agil auf Veränderungen reagieren zu können. Der traditionelle Planungszyklus, wurde gezwungenermaßen durch eine dynamische Entscheidungsfindung ergänzt. Je näher man am Kunden und Mitarbeiter ist, je mehr Feedback man erhält und analysiert umso besser gelingt dieses dynamische Reagieren. Angesichts des Potentials digitaler Technologien sehe ich der Zukunft optimistisch entgegen. Die effiziente Nutzung von Daten und künstlicher Intelligenz schafft das Fundament für positive Veränderungen, von Produktivität bis hin zur Customer und Employee Experience.«

Wilhelm Petersmann, Fujitsu

Wilhelm Petersmann, Fujitsu

» Das Positive an dieser Krise ist: Corona ist ein Transformationsbeschleuniger, der auch zu kürzeren Entscheidungszyklen geführt hat. Dem gegenüber stehen Unternehmen, die aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage rigoros das Projektportfolio gestrichen haben. Unsere Conclusio: Unternehmen müssen vermehrt in Richtung kleinere, agilere Projekte gehen, also kurze Sprints machen.«

Marco Porak, IBM Österreich

Marco Porak, IBM Österreich

» Für Unternehmen ist jetzt ein guter Zeitpunkt, die Erfahrungen des vergangenen Jahres und den daraus entstandenen Digitalisierungsschub zu nutzen, um sich durch Technologien wie Blockchain, IoT und KI auf Extremereignisse besser vorzubereiten, sich durch weitere Digitalisierung vom Wettbewerb zu differenzieren und so den Wirtschaftsstandort Österreich insgesamt voranzubringen – ohne dabei gleichzeitig auf die dringend notwendigen Innovationen zur Eindämmung der Klimakrise zu vergessen.«

Helmut Rabanser, Kumavision

Helmut Rabanser, Kumavision

» Die digitale Transformation stand schon vor der Pandemie bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Wer allerdings die Digitalisierung bis dahin noch nicht auf dem Schirm hatte, dem haben das Thema „New Work“ und die damit verbundenen Konsequenzen für die hauseigene IT große Schwierigkeiten bereitet. Wenn wir also eine Lehre aus der Coronakrise ziehen können dann vielleicht die: Wenn fundamentale Änderungen ohnehin unausweichlich sind, ist es manchmal besser, einfach zu springen.«

Thomas Riedl, Nagarro

Thomas Riedl, Nagarro

»Eine wichtige Frage wird künftig sein: Wie können wir große Projekte realisieren? Zu den bekannten Herausforderungen wie Zeit, Budgets, Erfolgskennzahlen kommt der völlig neue Prozess. Es wird agil gearbeitet, die eigenen Leute sind remote, die Teams sind verteilt. Um unter diesen Voraussetzungen Projekte erfolgreich zu managen, braucht man darauf abgestimmte Frameworks.«

Norbert Roller, Zyxel

Norbert Roller, Zyxel

»Auch in diesem Jahr wurden in leichtsinnig geschützten Unternehmensnetzwerken wieder Daten gestohlen oder verschlüsselt. Daher ist und bleibt Sicherheit ein zentrales Thema, das uns auch weiterhin beschäftigen wird. Auch wenn in den Medien zumeist die prominenten und größeren Unternehmen benannt werden, sind KMUs vielfach stärker betroffen.«

Jörg Salcher, SThree

Jörg Salcher, SThree

»Es ist deutlich geworden, wie vernetzt die Welt heutzutage ist. Kein Land kann die Probleme isoliert und für sich allein lösen – es braucht die weltweite Vernetzung und Kooperation, um etwa Pandemien effizient bekämpfen zu können. Das zieht sich durch bis in die Unternehmen: Wir brauchen mehr Transparenz und mehr interne Netzwerke, um alle Potenziale, die wir für die Herausforderungen der Zukunft brauchen, auch wirklich nutzen zu können.« 

Markus Knasmüller, BMD

Markus Knasmüller, BMD

»Flexibilität ist ganz wesentlich und es ist dringend erforderlich, rasch auf neue Gegebenheiten zu reagieren. Doch die langfristigen Strategien sollten auf jeden Fall im Auge behalten werden.«

Johann Martin Schachner, Atos

Johann Martin Schachner, Atos

»In der ersten Phase der Pandemie hat sich alles um die Frage gedreht, wie Unternehmen künftig aufgestellt sein müssen, um resilienter und flexibler mit Krisen und sich ständig ändernden Marktbedingungen umgehen zu können. Nach den Umwälzungen der letzten beiden Jahre sind wir nun an einem Punkt angelangt, an dem wir uns fragen, ob und wofür wir das Büro künftig überhaupt noch brauchen werden. Es geht inzwischen nicht mehr darum, Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben, hin und wieder auch mal Home Office zu machen, sondern – ganz grundlegend – wie sie in Zukunft arbeiten wollen.«

Manfred Schmid, Ramsauer & Stürmer Software

Manfred Schmid, Ramsauer & Stürmer Software

» Ein zentrales Thema war und ist das Arbeiten von zu Hause aus bzw. generell das mobile und standortunabhängige Arbeiten. Hier sind viele Unternehmen nach wie vor gefordert, nicht nur die mobilen Arbeitsplätze zu schaffen, sondern auch umzudenken wie man zusammenarbeitet. Das Gestalten von virtuellen Teams, das effiziente Zusammenspiel der einzelnen Teams und Teammitglieder und das Identifizieren und Definieren von Übergabepunkten ist eine große Herausforderung.«

Thomas Ziegler, Netconomy

Thomas Ziegler, Netconomy

»Neben der weiterlaufenden Digitalisierung wird der Kern der Aufgabe von IT-Managern darin bestehen, die Businessmodelle mit intelligenten und spannenden Funktionen für die Kunden aber auch jedwede Prozesse anzureichern, um sich deutlich vom Mitbewerb abzuheben. Die Konkurrenz ist meistens nur einen Klick entfernt, was bedeutet, dass ein außergewöhnliches Nutzererlebnis so zentral ist wie nie zuvor.«

Michael Unterschweiger, Trend Micro

Michael Unterschweiger, Trend Micro

»Die Entwicklung hin zu Remote Working und flexibleren Arbeitsmodellen der vergangenen eineinhalb Jahre hat gezeigt, dass vieles möglich ist, wenn wir uns nur trauen. Das ist sicher auch ganz allgemein eine wichtige Lektion: Mehr Mut haben und sich auch einfach mal auf Neues einlassen, auch wenn es zunächst vielleicht schwerfällt! Darüber hinaus hat das letzte Jahr aber natürlich auch Defizite aufgezeigt, die wir dringend angehen müssen. Viele Bereiche des täglichen Lebens sind noch immer nicht ausreichend digitalisiert, beispielsweise das Gesundheitswesen und die öffentliche Verwaltung. Dadurch vergeben wir als Gesellschaft wertvolle Chancen.«

Michael Sewald, Tech Data

Michael Sewald, Tech Data

»Die Coronakrise hat die Digitalisierung stark vorangetrieben und hat uns beinhart die Schwachstellen und die Herausforderungen aufgezeigt, an denen es zu arbeiten gilt. Mit der Aufrüstung des Home Offices ist die Challenge keinesfalls erledigt. Im kommenden Jahr gilt es, die durch den Home-Office-Move aufgeworfenen Themen im backbone zu lösen. Das heißt: Multi-Cloud-Lösungen etablieren, das neue Firmen-Setup auch Security-technisch nachhaltig absichern, Fertigungen stärker digitalisieren und automatisieren etc.

Dietmar Teissl, SCC

Dietmar Teissl, SCC

» Die Corona-Krise bringt weltweit Volkswirtschaften ins Wanken, hat für markante wirtschaftliche Zäsuren gesorgt, stellt aber vor allem Gesellschaften und Kulturkreise vor existenzielle Prüfungen. Die Digitalisierung kann und wird neue Perspektiven schaffen, die Arbeitswelt verändern und ein zentraler Faktor zur Stabilisierung werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei aber unabdingbar auf dem Faktor Mensch: Es ist der Mensch, der diese Digitalisierung erzeugt und beschleunigt, Zäsuren bereinigt, soziologische Brücken – auch mithilfe innovativer Technologien – baut. Der Mensch ist das zentrale Element der Stabilisierung während und nach einer Krise.«

Holger Suhl, ESET

Holger Suhl, ESET

»Die Pandemie wirkt wie ein Brennglas: Mangelhafte oder sogar gänzlich fehlende Digitalisierungsstrategien wurden in kürzester Zeit offenkundig. Es zeigte sich zudem, dass viele Unternehmen, Institutionen und Behörden sich zu stark von Digital-Importen aus dem nicht-europäischen Ausland abhängig gemacht haben, anstatt auf eigene Kompetenzen zu setzen. Hier müssen wir uns als Europäer zukünftig mehr als zuvor auf unsere Stärken besinnen.«

Stefan Trondl, Dell

Stefan Trondl, Dell

»Es ist wichtig, dass Unternehmen begreifen, dass Digitalisierung weit mehr ist als die Modernisierung des Rechenzentrums, die Programmierung eines Webshops oder die Ausstattung der Belegschaft mit Notebooks für das Home Office. Vielmehr geht es um eine strukturelle und organisatorische Neugestaltung des gesamten Unternehmens und seines Geschäftsbetriebes, weshalb dieses Thema auch in die höchsten Managementetagen gehört und nicht nur in die IT-Abteilung.«

Oliver Witvoet, Easyconsult

Oliver Witvoet, Easyconsult

» Jede Veränderung bedeutet für Menschen auch Unsicherheit, denn man kennt die Auswirkungen dieser Veränderungen nicht. Am Anfang der Pandemie hat sich niemand vorstellen können, was genau da auf uns zukommt. Wir werden lernen müssen, noch besser mit diesen Veränderungen umzugehen. Unternehmen müssen sich aufstellen, um rascher reagieren zu können. Die Gewinner werden die Unternehmen sein, die ein hohes Maß an Flexibilität und Agilität haben.«

Andreas Thyen, Lizenz Direkt

Andreas Thyen, Lizenz Direkt

»Die Krise hat  gezeigt, wie verletzlich unsere Freiheit und Existenz in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft sind. Die Effekte auf unser aller Privatleben und das kulturelle wie wirtschaftliche Treiben sind einzigartig in ihrem Ausmaß. Andererseits wurden gnadenlos vor allem Defizite an öffentlicher wie privatwirtschaftlicher Digitalisierung offengelegt. Viele versuchen hier nach wie vor erst noch den Anschluss zu finden und mitzuhalten. Dennoch haben viele Unternehmen auch gezeigt, dass radikal umgeschwenkt werden kann und neue Lösungen funktionieren.«

Michael Wüstemeier, proALPHA Software

Michael Wüstemeier, proALPHA Software

»Die Herausforderung für die nächsten Jahre wird sein, dass es im Büro selbst weniger Kontakte gibt. Hier wird die Nutzung von Coworking Spaces und Inkubatoren zunehmen. Unternehmen werden hier mit neuen attraktiven Bürokonzepten aufwarten müssen, um die Mitarbeiter aus dem Home Office auch wieder ins Büro zu locken. Denn wenn alle nur im Home Office arbeiten, werden Unternehmen leicht austauschbar.«


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