Wearables erkennen Krankheiten

Forschern der Stanford University ist es gelungen, Wearables in einem fünfmonatigen Test zu nutzen, um das Aufkommen von Erkrankungen bei ihren Probanden erfolgreich vorherzusehen, bevor diese überhaupt Symptome bemerkten. [...]

Zunächst beobachteten die Forscher einen Probanden, der sieben verschiedene Wearables über einen Zeitraum von zwei Jahren an seinem Körper trug. Sie analysierten Daten wie Aktivitätslevel und Blutdruck. Dann rüstete das Forscherteam 43 Freiwillige mit einem Device aus, das über jeweils fünf Monate hinweg Herzfrequenz, Körpertemperatur und Bewegung misst.
Die verschiedenen Analyseergebnisse unterschieden sich nach dem Messzeitraum enorm. Die Wissenschaftler untersuchten die abnormalen Werte deshalb genauer. Bei einem Probanden fielen vier Zeiträume auf, in denen die Herzfrequenz und die Körpertemperatur außergewöhnlich erhöht waren. In den drei ersten sehr auffälligen Mess­phasen hatte der Freiwillige leichte Krankheitssymptome, wie Verstopfung, angegeben. Zum Zeitpunkt des letzten abnormalen Wertes wurde bei ihm eine Zeckenborreliose diagnostiziert.

Dauerhaftes Monitoring
»Das Wearable hat es geschafft, die Borreliose vorherzusagen, noch bevor der Patient irgendwelche Symptome dafür gezeigt hat«, erklärt Grace Peng vom National Institute of Biomedical Imaging and Bioengineering. Drei weitere Probanden waren während der Testphase ebenfalls krank geworden und jedes Mal konnten die Forscher anhand der dauerhaften Messwerte der Wearables erkennen, wann die Erkrankung begonnen und ihren Höhepunkt erreicht hatte.

„Es war unglaublich aufregend, dass wir Krankheiten finden konnten, indem wir einfach nur ein Wearable benutzt haben“, sagt Jessilyn Dunn von der Stanford University. Wearables könnten zwar keine klinische Diagnose ersetzen, aber der dauerhafte Einsatz wäre in ländlichen Regionen, in denen sehr lange Wege zu einem Arzt zurückgelegt werden müssen, sinnvoll. „Es gibt ein großes Potenzial für diese Art von Technologie, das Gesundheitssystem zu revolutionieren“, so Dunn abschließend.


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