Die Mitarbeiterzufriedenheit in Betrieben wird immer wichtiger. Dabei gilt es, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung zu bieten. [...]
Aktuell gerade passend zur Auszeichnung der besten Arbeitgeber Österreichs und vor allem jener der IKT-Branche hat die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) die Studie „Weiterbildung 2013“ vorgestellt. Eindeutiges Ergebnis: Betriebliche Weiterbildung trägt zur Work-Life-Balance der Mitarbeiter bei und führt damit zu zufriedeneren Arbeitnehmern, finden die 500 befragten Führungskräfte heimischer Unternehmen mit über 20 Beschäftigten.
Insgesamt sind neun von zehn Unternehmen überzeugt, dass Weiterbildung die Work-Life-Balance der Beschäftigten fördert. Mehr als die Hälfte dieser Unternehmen sehen positive Effekte durch Führungskräftetrainings. Der Nutzen von Gesundheitsschulungen sowie Zeit- und Selbstmanagementtrainings wird von jeweils 48 Prozent der Unternehmen bejaht. Aber auch bewusstseinsbildende Trainings sind wirkungsvoll, sagen 39 Prozent der Befragten. Etwas weniger häufig werden Weiterbildungsmaßnahmen in den Bereichen Generationenmanagement und Diversity-Trainings genannt. „Die Studie zeigt: Fast alle Unternehmen machen sich Gedanken zur Work-Life-Balance und bieten auch spezifische Maßnahmen an. Diese umfassen neben Weiterbildung vor allem auch flexible Arbeitszeitmodelle oder Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Interessant ist aber, dass nicht alle Maßnahmen der Unternehmen von den Mitarbeitern gleich gut angenommen werden“, analysiert Hannes Knett, Sprecher der Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB). Auch bei den besten Arbeitgebern stehen flexible Arbeitszeitmodelle un die Möglichkeit zur Vereinbarung von Beruf und Familie im Vordergrund.
Die Nutzung von Angeboten zur Burnout-Vorbeugung ist gleichzeitig nicht sehr hoch. Zwar bietet ein Viertel der Betriebe Maßnahmen in diesem Bereich an, fast die Hälfte ergänzt aber, dass die Angebote zur Burnout-Vorbeugung nur von wenigen oder keinen Mitarbeitern in Anspruch genommen werden. Anders sieht es bei Maßnahmen zur Sicherheit am Arbeitsplatz aus: Diese werden von den meisten Betrieben angeboten und auch von fast allen oder zumindest vielen Beschäftigten genutzt. „Manche Beschäftigte scheinen Skrupel zu haben, eine Maßnahme zu besuchen, die deutlich in Richtung Förderung der Work-Life-Balance geht. Es ist natürlich auch Aufgabe der Betriebe, die Angebote intern so zu kommunizieren, dass es keine Vorbehalte gibt, etwa seitens der Kollegen oder der Führungskräfte. Hier können bewusstseinsbildende Maßnahmen ansetzen“, sagt Knett.
ARBEITSZUFRIEDENHEIT STEIGT
Aktivitäten, die die Work-Life-Balance des Personals steigern, würden sich nach Einschätzung der Führungskräfte direkt positiv auf das Unternehmen auswirken. Vorwiegend denken die Befragten, dass die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter steigt oder erhoffen sich ein besseres Betriebsklima. Fast drei Viertel gehen von einer höheren Leistungsbereitschaft aus, 72 Prozent wollen durch Maßnahmen im Bereich Work-Life-Balance ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen.
In welchem Ausmaß es nun Angebote für Weiterbildung und Work-Life-Balance gibt, hängt aber nicht nur mit dem Nutzen zusammen, den sich die Unternehmen versprechen, sondern auch mit dem Angebot an Förderungen: Würde es mehr Förderungen geben, würden zwei Drittel der Unternehmen ihr Weiterbildungsangebot für die Arbeitnehmer ausbauen. Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen halten dabei weit mehr als die Hälfte der heimischen Betriebe im Jahr 2013 ihre Weiterbildungsbudgets konstant. 17 Prozent der Unternehmen haben sogar mehr Budget für Weiterbildung eingeplant als im Vorjahr. (mi)
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