Hinter der Bezeichnung "Large Area Landscape Printing" steckt die Möglichkeit, Wiesen, Asphaltflächen oder auch Schneehänge mit riesigen Logos oder Bildern zu bedrucken. Pixelrunner aus Hagenberg ist gerade dabei, das Thema zu revolutionieren. [...]
Spätestens seit der Puls4 Startup-Show „2 Minuten, 2 Millionen“ ist Pixelrunner ein Begriff in der heimischen Innovationslandschaft. Dort konnte das Hagenberger Unternehmen 200.000 Euro Investitionskapital lukrieren und damit einen weiteren Schritt in der Realisierung einer genial einfachen Idee setzen.
Der fahrende Roboter Pixelrunner bedruckt Flächen ab wenigen Quadratmetern bis zu mehreren Fußballfeldern direkt auf Grund – egal ob Rasen, Schnee oder Asphalt, egal ob auf dem Hang oder im Gelände. Der mobile Printer druckt Logos, Schriften oder großflächige Bilder in allen Farben, die biologisch abbaubar, höchst umweltverträglich und nach dem Event leicht löschbar sind.
Die Idee dazu hatte Roland Schaumberger, der vor rund sechs Jahren gemeinsam mit seinem langjährigen Freund Christian Saminger begann, einen Proof of Concept zu realisieren – damals noch mit einem Traktor als Zugmaschine und Kalk als Medium, wie Schaumberger im Gespräch mit der COMPUTERWELT verrät.
Nachdem der Marketing-Spezialist Rainer Kargel zum Entwicklerteam hinzugestoßen war, wurde aus der Idee ein Projekt mit der Aussicht, einen internationalen Erfolg zu landen: „Wir haben sehr schnell herausgefunden, dass es am Markt keine einzige Lösung gab, die digitalisiert und automatisiert drucken konnte. Alles, was man beispielsweise von Sportveranstaltungen wie der Super Bowl, dem Finale der US-amerikanischen American-Football-Profiliga, kennt, wird in unglaublich mühevoller Handarbeit mit Schablonen in tagelanger Arbeit hergestellt. Mit unserer Lösung reicht ein einziger Operator und die Sache ist in wenigen Stunden erledigt“, so Kargel.
Heute funktioniert der Prototyp des Pixelrunner noch ferngesteuert. Das Serienmodell wird autark unterwegs sein: „Logo einpflegen, betanken, ausrichten und auf Go drücken und der Roboter zieht seine Bahnen vollkommen autark und meldet sich, wenn er mit dem Job fertig ist oder nachgetankt werden muss.“
Perfektes Beispiel für Digitalisierung
So genial einfach die Idee scheinen mag, so komplex sind die Herausforderungen in der Umsetzung. So mussten etwa für jeden Untergrund eigene Farben und Rezepturen entwickelt werden, die einerseits ihre Strahlkraft auch über mehrtägige Veranstaltungen nicht verlieren, andererseits vollkommen umweltverträglich und leicht abwaschbar sind. Bei einer Auflösung von 3 mal 3 Zentimetern pro Pixel ist zudem die Präzision ein Thema. Heute druckt die Maschine mit ressourcensparenden 0,2 Liter pro Quadratmeter und schafft bei einer Rasenfläche in einem einzigen Durchgang etwa ein deckendes Weiß statt einem hellen Grün.
Die möglichen Anwendungsgebiete des Pixelrunner sind vielfältig, in erster Linie adressiert das oberösterreichische Unternehmen den gesamten Sponsoring-Bereich mit Großveranstaltungen und entsprechender medialer Abdeckung. „Unsere Lösung ist allen traditionellen Formaten wie Transparenten oder Bannern haushoch überlegen“, sagt Rainer Kargel. Wenn man bedenkt, welche Rolle Drohnen in der Übertragung von Veranstaltungen bald spielen werden, lässt sich dieses Argument leicht nachvollziehen. Auch abseits der Großevents findet der Pixelrunner interessante Anwendungsbereiche. So kann etwa der Grundriss eines geplanten Neubaus 1:1 auf den Baugrund gedruckt werden, womit die künftigen Bewohner schon vor Baubeginn die Aussicht in den einzelnen Zimmern genießen können – ein perfektes Beispiel dafür, was Digitalisierung eigentlich bedeutet.
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