Christian A. Bacher, Managing Partner von Smart Engine, nutzt Cloud und die Partnerschaft mit IBM für innovative Ideen. [...]
„Das Thema Cloud wurde in den letzten Monaten immer aus technischer Sicht diskutiert. Jetzt geht es darum, welche Geschäftsmodelle Cloud unterstützen kann“, ist Peter Garlock, Vertriebsdirektor Cloud Computing IBM Österreich, überzeugt. Ein Bereich, in dem Cloud dem Business tatkräftig unter die Arme greifen kann, sind Startups, die vor der Herausforderung stehen, möglichst schnell eine IT-Infrastruktur auf die Beine zu stellen und dafür zu sorgen, dass die IT sich dem Wachstum anpasst.
Um das geschäftliche Potenzial, das in der Technologie steckt, möglichst effektiv nutzen zu können, braucht es laut Garlock ein Ökosystem, in dem Anbieter und Partner gemeinsam Möglichkeiten ausloten, Strategien und Lösungen entwickeln.
Ein Beispiel für diese Kooperation in Sachen Cloud ist das österreichische Startup Smart Engine, das Peter Garlock Ende September im IBM Forum präsentierte. Die Geschäftsidee ist denkbar einfach: Banken verfügen über jede Menge Transaktionsdaten ihrer Kunden, aus denen sich Kaufinteressen analysieren lassen. Auf der anderen Seite steht der Handel mit unzähligen Angeboten. Warum also nicht beide Akteure via Banken zusammenschießen? Genau das macht Smart Engine.
„Das Käuferinteresse wird mit Hilfe eines hochmodernen Analyse- und Empfehlungsmoduls ermittelt. Dies geschieht anonymisiert und ohne dass dabei die Daten die Bank verlassen“, sagt Smart Engine-Geschäftsführer Christian Bacher (Bild). „Gleichzeitig werden bei unterschiedlichsten Händlern Angebote gesammelt. Durch den Abgleich der Kaufprofile mit diesen Angeboten lassen sich personalisierte Empfehlungen erzeugen.“ Der Bankkunde nimmt an der Kooperation nur dann teil, wenn er aktiv zustimmt. Er kann zudem bestimmen, welche Art von Händlerangeboten er annimmt und welche nicht.
Laut Bacher profitieren von der Plattform, die auf Cloud-Technologie fußt, alle Beteiligte. Die Banken können ein Service anbieten, der sie vom Mitbewerb unterscheidet. Dem Händler ist es möglich, zusätzliche Marketing-Kanäle wie etwa Smartphones zu aktivieren. Ein weiteres Plus ist, dass er stets die Übersicht hat, wie eine Kampagne läuft. Über ein Dashboard sieht er , wie viele Personen das Angebot registriert und wie viel Prozent davon es aktiviert haben – und das alles in Echtzeit. Um die Trefferquote der Marketing-Aktionen zu optimieren, kann der Händler bequem über das Portal – hier der Webbrowser – die Zielgruppe definieren, sei es etwa auf Basis von geografischen Aspekten oder des Zahlungsverhaltens der letzten drei Monate.
EINSATZ IN RUSSLAND
Laut Smart-Engine-Geschäftsführer ist die Lösung bereits in Russland im Einsatz. „Die Akzeptanz auf Kundenseite liegt bei fast 100 Prozent“, bestätigt er gegenüber der COMPUTERWELT. Weitere Hoffnungsmärkte seien vor allem Asien. „Österreich ist in vielerlei Hinsicht schwierig“, so Christian Bacher. Hier sei man gerade im Gespräch mit den Banken.
Für IBM-Mann Peter Garlock zeigt die Kooperation mit Smart Engine, dass „Cloud Computing für innovative und erfolgreiche Unternehmen wie geschaffen ist. Das beginnt beim äußerst kurzen Implementierungszeitraum. Das Testsystem war für Smart Engine innerhalb eines Tages über die IBM Smartcloud verfügbar.“ Und weiter: „Bereits nach drei Monaten konnte der Produktbetrieb des in der Cloud implementierten BI-Systems – Cognos – sichergestellt werden.“ Vor allem aber seien die Skalierungsmöglichkeiten der Cloud direkt mit den Skalierungsbedarf des Unternehmens verknüpft. „Wesentlich für Smart Engine war auch, dass keine zusätzlichen Skills und Ressourcen aufgebaut werden mussten“, so der Vertriebsdirektor Cloud Computing bei IBM Österreich. (su)
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