Werden alte Rechenzentren zum Problem?

Ältere Rechenzentren stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die ihre Fähigkeit beeinträchtigen, den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Insbesondere müssen sie sich mit der Bewältigung größerer Arbeitslasten und einer höheren Leistungsdichte auseinandersetzen. [...]

Werden bestehende Rechenzentren zunehmend zur Gefahr? (c) Unsplash
Werden bestehende Rechenzentren zunehmend zur Gefahr? (c) Unsplash

In der sich rasch entwickelnden Landschaft der Informationstechnologie sehen sich Legacy-Datenzentren zunehmend einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die ihre Fähigkeit beeinträchtigen, den modernen Anforderungen gerecht zu werden. Das geht aus der unabhängigen Branchenumfrage »BCS Winter Report« hervor, der die Ansichten von mehr als 3.000 leitenden Rechenzentrumsexperten in ganz Europa erfasst, darunter Eigentümer, Betreiber, Entwickler, Berater und Endnutzer. Laut IDC ist das durchschnittliche Rechenzentrum neun Jahre alt, Gartner zufolge gilt jedoch bereits jeder Standort, der älter als sieben  Jahre ist, als veraltet.

Legacy-Datenzentren, die sich in der Regel durch eine veraltete Infrastruktur und veraltete Technologien auszeichnen, wurden in einer Zeit konzipiert, als die aktuellen technologischen Fortschritte noch nicht absehbar waren. Diese Einrichtungen haben nun Schwierigkeiten, den steigenden Anforderungen der modernen Datenverarbeitung gerecht zu werden, wie z. B. höhere Datenmengen, schnellere Verarbeitungsgeschwindigkeiten und die Notwendigkeit robuster Cybersicherheitsmaßnahmen. Eine der größten Herausforderungen ist die vermeintlich begrenzte Skalierbarkeit der alten Rechenzentren. Weiters mangelt es ihnen oft an der physischen und architektonischen Flexibilität, um sich dem raschen Tempo des technologischen Wandels anzupassen. 

Diese Wahrnehmung führt zu Schwierigkeiten bei der Integration neuer Technologien, was zu betrieblichen Ineffizienzen und steigenden Kosten führt. Eine weitere große Herausforderung ist die Energieineffizienz. Ältere Rechenzentren wurden nicht unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung konzipiert, was zu einem übermäßigen Stromverbrauch und höheren Betriebskosten führt.

Mangelnde Energieeffizienz führt zu Mehrkosten

Dies ist nicht nur finanziell belastend, sondern auch ökologisch unhaltbar. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Green Computing und unternehmerischer Verantwortung stehen Unternehmen unter dem Druck, ihre Einrichtungen energieeffizienter zu gestalten.

„Die alten Rechenzentren wurden zu einer Zeit entworfen, als die aktuellen technologischen Fortschritte noch nicht absehbar waren“, so Jim Hart, CEO von BCS und: „In einigen Fällen ist die Wahrnehmung der Probleme, mit denen diese Einrichtungen konfrontiert sind, jedoch negativer als die Realität. So sollten zum Beispiel Optionen wie die Nachrüstung wichtiger M&E-Bereiche in Erwägung gezogen werden, um ESG-Bedenken zu begegnen. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass alte Rechenzentren an einem kritischen Punkt angelangt sind, an dem sie eine Vielzahl von Herausforderungen bewältigen müssen, um im digitalen Zeitalter relevant zu bleiben.“


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