Wettbewerbsvorteil durch KI

Laut einer aktuellen Studie von Adesso zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) glauben 75 Prozent der österreichischen Unternehmer und Unternehmerinnen, dass Investitionen in KI mittelfristig zu Wettbewerbsvorteilen führen. Gegenwärtig steckt der Einsatz von KI allerdings noch in einer frühen Phase. [...]

Reto Pazderka, Geschäftsführer Adesso Austria: "Viele Unternehmen wissen nicht, wie sie KI für sich nutzen können." (c) Adesso
Reto Pazderka, Geschäftsführer Adesso Austria: "Viele Unternehmen wissen nicht, wie sie KI für sich nutzen können." (c) Adesso

Über 70 Prozent der Entscheidungsträger österreichischer Unternehmen, die an der KI-Studie von Adesso teilgenommen haben, sehen Möglichkeiten und Anwendungen von künstlicher Intelligenz noch im Anfangsstadium. Der Grund dafür liegt jedoch nicht an der mangelnden Bedeutung der künstlichen Intelligenz.

Durchwachsenes, optimistisches Bild

Die Umfrage offenbart insgesamt ein durchwachsenes Bild der KI-Situation: 54 Prozent der Befragten halten die KI-Aufstellung Österreichs für bestenfalls mittelmäßig oder sogar schlecht. Das ist ein hoher Wert, aber die Studienteilnehmer aus Deutschland sind deutlich pessimistischer: hier kommen fast 70 Prozent zu dieser negativen Einschätzung. Eine Ursache für die zurückhaltende Selbsteinschätzung der Verantwortlichen in Österreich ist die fehlende Erfahrung.

Reto Pazderka, Geschäftsführer Adesso Austria, sieht das Studienergebnis durchaus positiv: „Was mich überrascht und auch freut: 57 Prozent der Befragten aus den Ressorts Vorstand bzw. Geschäftsführung sehen das eigene Unternehmen – im Vergleich zum Wettbewerb – beim Thema KI gut oder besser aufgestellt. Das Top-Management geht das Thema offensichtlich mit einem großen Maß an Optimismus an. Ein Optimismus, der sich auf das Unternehmen auswirkt.“

Jedenfalls zeigt die Studie auch, dass österreichische Unternehmen sich gegenwärtig in einer spannenden Phase befinden, indem über alle Branchen und Aufgabenbereiche hinweg in Organisation, Technologien, Prozesse und Fachwissen investiert wird.

Vieles geplant, noch wenig umgesetzt

Aktuell mangelt es allerdings an realisierten KI-Projekten. Möglichkeiten und Anwendungen von KI plus geplanter entsprechender Projekten gibt es jedoch viele: vom KI-gestützten Sprachverstehen über Betrugserkennung bis hin zur proaktiven Wartung und den Umgang mit natürlicher Sprache. Es ist also nur eine Frage der Zeit: KI wird zukünftig an Bedeutung gewinnen.

Fast 75 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass Investitionen in KI mittelfristig zu Wettbewerbsvorteilen führen werden. Und über 60 Prozent glauben, dass KI in den nächsten drei Jahren einen großen Einfluss auf das eigene Geschäftsmodell haben wird. Dabei hat die Mehrheit (57 Prozent) der Befragten bereits eine klare Vorstellung davon, wie sie KI in ihrem Unternehmen einsetzen wollen.

Cloud-Technologien in der KI

Erst 49 Prozent der österreichischen Befragten setzen im KI-Umfeld auf Cloud-Technologien. Doch auch hier werden sich diese Angebote im großen Maßstab durchsetzen. Als Vorteile der Cloud-Nutzung nennen 70 Prozent der ebefragten Entscheider das Beziehen vorkonfigurierter KI-Anwendungen als wichtigstes Argument und 59 Prozent hoffen auf eine Kostenersparnis. Eine Hürde ist allerdings der Datenschutz. Fast 70 Prozent befürchten, dass Anbieter Datenschutzstandards nicht garantieren können.

Fachkräfte im Fokus

Der Schwerpunkt für die nächsten drei Jahre liegt laut Adesso-Studie für die meisten Unternehmen – Stichwort Fachkräftemangel – auf dem Finden qualifizierter Mitarbeitender. 44 Prozent sehen dies als zentrale Aufgabe – der Einsatz neuer Technologien wie beispielsweise eben künstliche Intelligenz landet nur knapp auf Platz drei. An zweiter Stelle steht übrigens der Klassiker Kostendruck beziehungsweise Preiswettbewerb.

Dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz auf der Prioritätenliste auf Platz drei steht, überrascht Reto Pazderka nicht, „denn über 40 Prozent der Befragten wissen nicht, wie sie KI für das eigene Unternehmen nutzen können. Dafür braucht es Experten, Knowhow und Erfahrung.“

Weitere Infos zur Studie und deren Ergebnisse finden Interessierte hier.


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