Wie KI Zusammenarbeit unterstützt

Künstliche Intelligenz ist nicht dazu da menschliche Arbeit zu ersetzen, sondern zu ergänzen und die Collaboration zu vereinfachen. Cisco hat in diesem Zusammenhang 5 Vorschläge gemacht, wie Unternehmen ein ansprechenderes Arbeitsumfeld fördern können. [...]

KI ist kein Jobkiller, sondern soll das Leben und die Collaboration vereinfachen. (c) Adobe Stock/Halfpoint

Künstliche Intelligenz spielt für Unternehmen eine immer größere Rolle. Das bestätigt eine KI-Studie von EY und Microsoft aus dem Vorjahr: Für 81 Prozent der österreichischen Unternehmen ist KI das wichtigste Digitalisierungsthema überhaupt. 57 Prozent erwarten zudem einen hohen Einfluss durch KI auf Geschäftsfelder, die es zum heutigen Zeitpunkt noch gar nicht gibt. Das Bundesministerium Digitalisierung & Wirtschaftsstandort erwartet durch den Einsatz von KI ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent jährlich (Mission with Vision, Studie von Accenture im Auftrag von BMVIT und BMDW). Das entspricht eine Verdoppelung des aktuellen Basiswachstums.

Gleichzeitig schöpfen vor allem kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) noch nicht das volle Potenzial der neuen Technologien aus. Verbesserte rechtliche Rahmenbedingungen sowie gezielte Beratung zur Umsetzung der digitalen Transformation sind dabei wichtige Faktoren. Was die Skills und Expertise im Bereich KI betrifft, liegt Österreich unter dem europäischen Durchschnitt. Hier wird mehr Mut zur Innovation von den Unternehmen gefordert, um von den Möglichkeiten der KI vollends profitieren zu können.

Ethik der KI: Freiraum versus Grenzen

KI verändert jede Branche und wird, genau wie alle großen technologischen Umbrüche, für neue Möglichkeiten sorgen, aber auch Ängste auslösen. »Aus wirtschaftlicher Sicht ist KI ein Wachstumstreiber ersten Ranges, bei der Entwicklung neuer KI-Technologien muss der Fokus jedoch ganz klar auf dem ethischen Umgang sowie auf der Demokratisierung der entwickelten Technologien liegen«, erklärt Dorothee Ritz, Geschäftsführerin von Microsoft Österreich.

Intelligente Tools können Mitarbeiter entlasten

Die meisten von uns kennen es: Eine Kollegin oder ein Kollege kehrt gebräunt und erfrischt aus den Sommerferien zurück, bereit sich mit neuer Energie in die Arbeit zu stürzen. Bereits kurze Zeit später sind sie allerdings wieder gestresst und verärgert. Dieses »Post-Summer-Blues«-Phänomen tritt auf, wenn sich die Arbeitsbelastung wieder verstärkt und Frustrationen in Bezug auf die Arbeitsabläufe auftreten. Dabei lässt sich ein »Neustart« im September gut dafür nutzen, das eigene Arbeitsumfeld neu zu strukturieren und die eigenen Arbeitsabläufe zu verbessern.

Cisco bietet hierzu einen aktuellen Überblick, wie Firmen mit intelligenten Collaboration-Technologien die digitalen Kommunikationsflüsse verbessern, die Teamarbeit erleichtern und dadurch einen attraktiveren Arbeitsplatz schaffen können. »Gerade nach der Urlaubszeit ist ein positives Arbeitsumfeld wichtig«, sagt Hans Greiner, General Manager für Cisco Österreich, Kroatien und Slowenien. »Denn Flexibilität und kreative Tools schaffen ein Umfeld, in dem effizienter und zufriedener gearbeitet wird«, so Greiner weiter. Auf diese fünf Themen sollten Firmen dabei achten:

1. Die Grundlage: Kollaboration für FlexWork

Flexible Arbeitsmodelle fördern die Produktivität und erlauben es, Aufgaben leichter über die Zeit zu verteilen oder sie zu delegieren. Unternehmen sollten deshalb eine Strategie und eine Policy für FlexWork implementieren. FlexWork bedeutet dabei nicht unbedingt Heimarbeit: Mithilfe von Collaboration-Anwendungen können Mitarbeitende von überall zusammenarbeiten, sei es von daheim, unterwegs oder von der nächstgelegenen Coworking Location.

2. Die Kür: Kollaboration für kreative Arbeit

Mitarbeitende, die kreativ sein dürfen, sind zufriedener, aktiver und motivierter. Sie fühlen sich dem Unternehmen und den Kollegen stärker verbunden und entwickeln aus Ideen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen Innovationen. Deshalb braucht es die technische Möglichkeit, an digitalen Whiteboards und gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten. Diese Funktionen sollten auf jedem beliebigen Endgerät mit einem einheitlichen Bedienungskonzept zur Verfügung stehen. Cisco bietet daher die Webex-Kollaborationssoftware für viele Plattformen an.

3. Die Wohltat: Kollaboration für weniger Ablenkung

Es ist mitunter nicht einfach, Online-Konferenzen zu folgen. Nicht jeder ist im Büro, sondern schaltet sich unterwegs zu. Vielleicht im Freien, vielleicht bei offenen Fenstern mit vielen Hintergrundgeräuschen. Andere sind zwar im Büro, dafür tippen sie während der Sitzung auf ihrer Tastatur.
So wird man ständig im Gedankenfluss unterbrochen. Kollaborationslösungen mit künstlicher Intelligenz filtern Störgeräusche heraus. So kann man sich ganz auf den Inhalt des Gesprächs konzentrieren. Ideale Lösungen bieten darüber hinaus visuelle Unterstützung, etwa durch das automatische Zoomen auf den aktuellen Redner.

4. Die Intelligenz: Kollaboration für einfacheres Arbeiten

Wer seine Kernkompetenzen ausspielen und seine Rolle ausfüllen kann, arbeitet motivierter, produktiver und ideenreicher. Für nervtötende administrative Klicks sind mit künstlicher Intelligenz versehene, stimmenaktivierte digitale Assistenten da. »Cognitive Collaboration« nennt es Cisco: Integrationen mit anderen Services wie zum Beispiel Kalendern von Microsoft Outlook versorgen die Mitarbeitenden mit einfachen »Meeting beitreten«-Schaltflächen. Die Kollaborationssoftware antizipiert das Sitzungsverhalten und sorgt darüber hinaus für einen direkten Zugang zu den Dokumenten, ohne die Software verlassen zu müssen. »Cognitive Collaboration« ist ein Fokus in der Entwicklung von künstlicher Intelligenz für Cisco, denn hier lässt sich ein direkter geschäftlicher Nutzen erzielen, die Leistung von Teams steigern und die Sitzungserfahrung verbessern.

5. Die Menschlichkeit: Kollaboration für stärkere Bindungen

E-Mails sind oft eine Einbahnstraße der Kommunikation. Rückfragen und Interpretationen bedürfen aber eines Echtzeitkanals. Dafür kennen sich Mitarbeitende oft zuwenig gut, vor allem wenn sie in anderen Abteilungen oder Niederlassungen arbeiten. Künstliche Intelligenz, etwa in Cisco Webex, unterstützt mit smarten Technologien im Hintergrund und fördert die Kommunikationsleistung von Teams. Intelligente Collaboration-Tools blenden Statements, Informationen und Zusammenfassungen früherer Arbeiten des Kollegen oder der Kollegin ein, um die Diskussion sofort in die richtige Richtung zu führen. Und wenn man den Namen mal vergisst: Dank Gesichtserkennung hat jeder sein virtuelles Namensschild vor sich auf dem Tisch. Die Software erkennt, ob alle anwesend sind und bietet sogar ein kurzes LinkedIn- oder Social-Profil an. Die Daten stammen aus internen sowie öffentlich zugänglichen Quellen (zum Beispiel Outlook oder Intranet).

KI soll das Leben der Menschen erleichtern

Aufgabe der künstlichen Intelligenz ist es nicht, den Menschen zu ersetzen. Sie soll den Menschen im Alltag vielmehr begleiten, unterstützen und sinnvoll ergänzen. Richtig eingesetzt sorgt ein gut abgestimmtes Mensch-Maschine Team für effizienteres Arbeiten und eine gesteigerte Produktivität. Die oft vorhandene Angst um Arbeitsplätze wird entkräftet, denn neue Berufsfelder entstehen. »So wird es beispielsweise in Zukunft den Beruf des Empathologen geben. Dessen Aufgabe könnte es sein, künstliche Intelligenz mit der Fähigkeit auszustatten eigene und fremde Gefühle zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren«, schildert Ritz etwaige neue Berufsfelder.


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