IKT soll als Infrastrukturanbieter mehr Anerkennung bekommen. [...]
Der Fachverband der Elektro-und Elektronikindustrie (FEEI) hat erneut ihre Forderung nach mehr politischer Anerkennung für die IKT-Branche zum Ausdruck gebracht. Leider würde die Politik zu wenig sehen, dass die IKT-Branche ein wesentlicher Infrastrukturanbieter ist, der die vierfache Wertschöpfung der Landwirtschaft hat, so Geschäftsführer Lothar Roitner. Er wünscht sich, dass die Branche als Infrastrukturanbieter gleichwertig mit Bahn und Straße betrachtet wird, schließlich gäbe es einen jährlichen Produktionswert von bis zu 31 Mrd. Euro und eine Wertschöpfung von 15 Mrd. Euro. »IKT ist mehr als nur Internet«, erklärt Roitner. Zu den Bereichen gehörten die Elektromobilität, Stromzähler oder Verkehrstelematik. Er erinnert daran, dass der IKT-Sektor Industrieproduktion in Österreich hat, was nicht mehr auf alle Branchen zutreffe.
Roitner wiederholte die Forderung des Fachverbandes, die Kompetenzen an einer Stelle zu bündeln. Dies könnte etwa die RTR sein. Wenig Hoffnung hat er, dass die erwarteten Millionenerlöse bei der Versteigerung der Digitalen Dividende zweckgebunden in der Branche bleiben könnten. An sich sei die IKT-Förderung durch den Staat ja nicht so schlecht, allerdings mangle es an der Basisförderung, so Roitner.
Um Know-how auch in Zukunft am Standort zu halten, fordert er die Aufstockung der IKT-Forschungsförderung um mindestens 100 Millionen Euro. Rund 40 Millionen sollen für die Aufstockung bestehender Programme verwendet werden. Die restlichen 60 Millionen sollen in den Ausbau von IKT-nahen F&E-Infrastrukturen sowie in die Förderung intelligenter Produktionstechnologien fließen. Finanzieren soll das die Versteigerung der Mobilfunk-Frequenzen, für die ein Mindestangebot von 526 Millionen Euro errechnet wurde.
Be the first to comment