Tieto ist ein in IT- und Product Engineering Services tätiges IT-Dienstleistungsunternehmen. Mit fast 18.000 Mitarbeitern in nahezu 30 Ländern ist Tieto einer der größten IT-Service-Provider in Europa. [...]
Wolfgang Kuzel ist Senior Business Developer und Mitglied der
Geschäftsleitung von tieto.
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Wien?
Wolfgang Kuzel: Wien zählt zu den Top 3 IT-Standorten Europas. Viele internationale Unternehmen sind hier angesiedelt, die auch künftig in Produktivitätseffizienz und Innovationen investieren. Auch die Nähe zum Osten ist ein Vorteil, sowohl aus MitarbeiterInnen- wie auch Kundensicht. 2015 soll ein Rechenzentrum am Wienerberg fertiggestellt werden, was die Standortqualität weiter stärken wird.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Finnland zählt zu den innovativsten Ländern Europas, besonders bei Arbeitsstil und -strukturen. Leider können wir aufgrund der starren rechtlichen Rahmenbedingungen viele davon in Österreich nicht umsetzen. Hier, wie auch bei der Ausbildung von IT-Fachkräften, sehen wir Aufholbedarf. Auch sollte Telearbeit und natürlich die Infrastruktur weiter ausgebaut werden.
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen, und was haben Sie für weitere Erwartungen?
Im vergangenen und auch im heurigen Jahr konnten wir uns durch unsere Industrie-4.0- und Future-Office-Entwicklungen sehr gut positionieren. Sehr erfolgreich waren wir auch in den Branchen Papier, Industrie und Gesundheits-IT. Und wir begleiten mittlerweile sehr erfolgreich Österreichische Netzgesellschaften bei deren Ausschreibungen für Smart-Meter-Projekte.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Wien, und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Da Angebot größer als Nachfrage ist, schauen sich Top-Mitarbeiter jene Unternehmen, für die sie arbeiten wollen, genau an. CSR- und Onboardingprogramme, Entwicklungspfade und eine ausgewogene Work/Life-Balance sind die Voraussetzungen, dass ein Unternehmen solche Leute überhaupt interessiert. Kein Volk in Europa arbeitet flexibler und effizienter als die Finnen. Wir haben daher schon vor langem Future Office eingeführt, eine neue Arbeitskultur – nach finnischem Vorbild – unter Nutzung modernster IT. Unsere MitarbeiterInnen haben Spaß an der Arbeit, daher haben wir auch kein Problem Top-MitarbeiterInnen zu bekommen.
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Wir erwarten eine verstärkte Nachfrage nach Wissens- und Kollaborationslösungen im Zuge der Einführung intelligenter Büros, intelligenter Außendienste oder einer intelligenten Fabrik. Arbeitsabläufe müssen erleichtert und effizienter gestaltet werden, und zwar in allen Bereichen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wir glauben an eine verstärkte Nachfrage im Smart-Meter- und im Holistic-Manufacturing-Intelligence-Bereich.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt in den letzten zwölf Monaten?
Es gibt einige Projekte, auf die wir sehr stolz sind. Eines davon ist die Umsetzung unseres Future Office bei einem großen österreichischen Energiekonzern, was zu einer Vereinfachung deren IT geführt hat.
Ein anderes Vorzeigeprojekt ist die erfolgreiche Einführung des digitalen Arbeitsscheines bei der ASFINAG und das spannendste Projekt ist die Holistic-Manufacturing-Intelligence-Lösung zur Prozessoptimierung und Umweltschonung, die wir gemeinsam mit Partnern entwickelt haben.
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