Google stellt mit seinem Art Project seit etwa mehr als einem Jahr auch Kunstwerke von Rembrandt bis Van Gogh digitalisiert hochauflösend im Netz zur Verfügung. Nun haben sich mit dem Kunsthistorischen Museum (KHM), der Albertina und dem Leopold Museum auch drei Wiener Museen beteiligt. [...]
Für ein Museum mit dem Anspruch, ein Weltmuseum zu sein, ist es eine moralische Verpflichtung, an Googles Digitalisierungsprojekt teilzunehmen, meinte Paul Frey, kaufmännischer Direktor des KHM, das mit 150 Objekten an dem Projekt teilnimmt. „Unsere Vision war von Anfang an, so viele Menschen wie möglich mit unserer Kunst zu bereichern“, sagte der Direktor der Albertina, Klaus Albrecht Schröder.
Die digitale Ausstellung mache es möglich, auch Werke zu präsentieren, die sonst nur alle zwanzig Jahre ausgestellt werden können. Für den Geschäftsführer von Google Deutschland, Österreich und der Schweiz, Stefan Tweraser, stellt das Projekt eine „Verschmelzung von Technologie und Kunst auf höchstem Niveau“ dar.
RUNDGÄNGE DURCH MUSEEN Das Google Art Project bietet Rundgänge durch die teilnehmenden Museen auf Basis der Technik von Google Street View an. Manche Kunstwerke werden in hoher Qualität aufgenommen und können näher herangezoomt werden. Nutzer können ihre Lieblingswerke auch in einer eigenen Sammlung zusammenstellen. Aus Wien sind nun etwa Albrecht Dürers „Feldhase“ und „Der Turmbau zu Babel“ von Pieter Bruegel dem Älteren online verfügbar. Der Turmbau habe auch gleich am ersten Tag für einige Nervenzusammenbrüche in der Google-Zentrale gesorgt, erzählte Frey. Denn der digitale Ansturm auf das Giga-Pixel-Bild war so enorm, dass die Server zeitweise aussetzten.
Grundsätzlich würden nur Bilder, deren Urheberrechte schon ausgelaufen sind oder bei denen die ausdrückliche Genehmigung der Urheber besteht, erklärte Michael Firnhaber, der das Projekt bei Google mitbetreut. Allerdings hält sich der Konzern aus Verhandlungen mit Urhebern oder deren Erben heraus, das sei Sache der Museen.
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