Windows 8 soll Rückstand bei Tablets aufholen

Microsoft hat auf dem MWC in Barcelona eine Vorabversion von Windows 8 vorgestellt. Das komplett neue Design trägt dem Tablet- und Smartphone-Trend Rechnung. Die finale Version soll 2012 erscheinen. Auch Google bastelt an einer Plattform für alle Geräte. [...]

Microsoft hat die offene Beta von Windows 8 – im Microsoft-Jargon Windows 8 Consumer Preview genannt – veröffentlicht. Der Konzern hat die neue Windows-Version in einer zweistündigen Präsentation auf dem Mobile World Congress in Barcelona demonstriert. Der Ort der Vorstellung dokumentiert auch, wohin es mit dem neuen OS gehen soll, oder vielmehr wie eng die Betriebssysteme für Geräte aller Art, Größe und Verwendungszweck in Zukunft zusammenwachsen werden.
Mit der neuen Consumer Preview bricht Microsoft auch mit alten Windows-Traditionen: Der seit Windows 95 zu Windows gehörende Start-Button verschwindet testweise vom Windows-Desktop. Der Desktop orientiert sich am Metro-Design von Windows Phone. Der Metro-Start-Bildschirm ist sowohl für die Bedienung per Maus und Tastatur als auch für die Bedienung über Touch-Bildschirme optimiert.
Für Anwender in Unternehmen und Administratoren dürfte die Kacheloberfläche aber eher ungewohnt sein. In der aktuellen Version lässt sich die Oberfläche zwar deaktivieren, allerdings verliert man mit der Umstellung auch die neuen Ansichten des Task-Managers und einige neue Features. Der klassische Windows-Desktop wird in Windows 8 aber nach wie vor zur Verfügung stehen.
WINDOWS STORE Mit Veröffentlichung der Vorabversion geht auch der neue Windows Store an den Start, über den Microsoft und Software-Entwickler künftig Web- und Desktop-Apps anbieten können. Mit dem Start vom Windows Store dürften bereits diverse neu entwickelte Applikationen zur Auswahl stehen. Jede App muss jedoch die System­änderungen und Dateien beschreiben, die die App installiert. Auf diese Weise will Microsoft sicherstellen, dass Apps Windows-PC nicht beschädigen oder mit Viren infizieren. Installierte Apps lassen sich auf mehrere Windows-8-Computer synchronisieren. Der Austausch erfolgt über die Cloud. Microsoft wird Windows 8 wesentlich enger an Windows Live anbinden und auf diesem Weg zum Beispiel auch den Cloud-Speicher SkyDrive direkt über das Betriebssystem zugänglich machen. Die Begrenzungen für maximalen Upload will Microsoft dazu deutlich erhöhen, Gerüchten zufolge auf etwa 300 MB. Insgesamt bietet Skydrive bis zu 25 GB Speicherplatz.
Viele Unternehmen sind noch mit der Migration auf Windows 7 beschäftigt, ein Blick auf die nächste Version empfiehlt sich dennoch. Dank Trends wie BYOD wird Windows 8 nach dem Erscheinen wohl schneller in Unternehmens-IT-Umgebungen zu finden sein, als es vielen IT-Verantwortlichen lieb sein wird. Für Administratoren dürfte die ebenfalls zum Download verfügbare Beta-Version des Windows 8 Server interessant sein. Die wichtigste Neuerung ist hier sicherlich Hyper-V 3.0. Die neue Version kann jetzt virtuelle Server asynchron zwischen verschiedenen Hyper-V-Hosts im Netzwerk replizieren und synchronisieren. Ein Cluster ist dazu nicht notwendig. Die Replikation erfolgt über einen Zeitplan oder manuell.
ANDROID GOES DESKTOP Microsoft reagiert mit dem auf mobile Geräte und Touch-Eingabe fokussierten Design auf die Veränderungen am Markt und den Rückstand bei Tablets. Die Konkurrenz schläft jedoch nicht. Ein jüngst aufgetauchtes Patent von Google bestärkt die Vermutungen, dass das Betriebssystem Android sich bald seinen Weg auf den Desktop bahnt. Beschrieben wird darin die Bedienung eines Computers mithilfe eines Multitouch-Trackpads. Zudem existiert seit zwei Jahren auch eine x86-Portierung. Konkret sieht die Patentniederschrift ein mehrschichtiges Steuerungsmodell vor, in dem über eine Touch-Oberfläche auf einem Bedienfeld verschiedene Bewegungen und Gesten ausgeführt werden, um den Cursor zu bewegen und Anwendungen auf einem Display zu bedienen.
Der Einstieg in die Desktop-Sparte wäre ein Schritt, der für Branchenkenner wenig überraschend kommt. Die enge Kooperation mit Intel, die ihrerseits auf den Smartphone-Markt drängen und die Bestrebungen von ARM, auf dem Desktop-Markt Fuß zu fassen, sind nur zwei Indizien für diese Entwicklung. Die Positionierung der originär für mobile Endgeräte entwickelten Plattform bleibt aber vorläufig offen. Traditionelle Linux-Distributionen wie Ubuntu haben einige Jahre Entwicklungsvorsprung und das Ökosystem ist nicht für den Desktop ausgelegt.
Selbst der neuesten Verston 4.0 Ice-Cream Sandwich fehlen Features wie ein umfangreicher Windowsmanager. Dazu setzt eine erfolgreiche Etablierung entsprechendes Interesse von Entwicklern voraus. Dort zeigt das Trendbarometer jedoch in eine andere Richtung. Derzeit liegen mobile Endger


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