Windows hat viele Funktionen zur Komprimierung und Archivierung bereits integriert. Doch spezialisierte "Packer"-Tools können weitaus mehr. [...]
Anwender und Systemprofis, die schon etwas länger mit IT arbeiten, können sich noch gut daran erinnern: Jede Datei, die per E-Mail verschickt werden sollte oder auf einem der üblichen Speichermedien wie 3,5-Zoll-Disketten landen sollte, wurde zuvor mit einem Packprogramm wie WinZip komprimiert. Nur so war es überhaupt möglich, halbwegs große (nach heutigen Maßstäben immer noch sehr kleine) Dateien zu transportieren.
Diese Zeiten sind vorbei, E-Mail-Attachments können heute mehrere Megabyte an Daten beinhalten und Online-Speicher wie Dropbox erleichtern den Austausch großer Datenmengen ebenfalls enorm. Trotzdem gibt es immer noch genug Gelegenheiten, Archiv- und Packprogramme einzusetzen – und eine entsprechend breite Auswahl an Programmen, wie unser Überblick auf den folgenden Seiten zeigt.
ES GEHT AUCH OHNE: MODERNE BETRIEBSSYSTEME KÖNNEN PACKEN Wer nur hin und wieder ein paar Dateien in einem Paket zusammenfassen möchte, der benötigt dazu im Prinzip keine spezielle Software: Gängige Betriebssysteme wie Windows oder auch das Mac OS X der Apple-Systeme können problemlos mit dem weit verbreiteten Zip-Format umgehen. Gerade bei den Windows-Anwendern findet man aber immer wieder Nutzer, die der Meinung sind, das Betriebssystem könne dieses Format nur lesen und öffnen aber selbst keinen Zip-Container erstellen.
Dieser Irrglauben entsteht, weil auf den Windows-Systemen keine spezielle Anwendung für das Packen von Dateien vorhanden ist: Der Windows-Explorer erledigt diese Aufgabe. Ein Rechtsklick innerhalb eines Verzeichnisses öffnet das sogenannte Kontextmenü, dort findet sich der Eintrag „Neu“, der dann auch das Erstellen eines „Zip-komprimierten Ordners“ erlaubt.
Vorteile des integrierten Packprogramms unter Windows: • Keine Installation zusätzlicher Software notwendig.
• Zip zählt zu den am weitesten verbreiteten Formaten: Der Anwender kann hiermit schätzungsweise 90 Prozent der gepackten Dateien öffnen.
• Auch die CAB-Dateien, in denen Windows häufig Software ausliefert, lassen sich mit dem Explorer problemlos öffnen.
• Enge Integration in den Windows-Explorer: Der Anwender kann mit den Archiv-Dateien wie mit normalen Verzeichnissen arbeiten.
Nachteile des integrierten Packprogramms: • Der Komprimierungsgrad ist eher gering – Platzgewinn ist auf diese Weise kaum zu erreichen.
• Die Unterstützung erschöpft sich auf die Bearbeitung von Zip- und das Öffnen der CAB-Dateien – alle weiteren, zumeist effizienteren Dateiformate, bleiben außen vor.
DER KLASSIKER: WINZIP KANN EINE GANZE MENGE Ja, es gibt ihn noch, den Klassiker WinZip: Generationen von Windows-Nutzern haben dieses Programm immer wieder als eine der ersten Anwendungen auf neue Systeme gespielt. Wie schlägt sich der Altmeister heute? Wir haben die aktuelle Version 15 des Programms unter die Lupe genommen.
Vorteile von WinZip: • Mit dem integrierten „zipx“-Format kann eine höhere Kompression erreicht werden.
• Mit „zipx“ können auch JPEG-Dateien, die sich ansonsten einer weiteren Komprimierung widersetzen, noch weiter „geschrumpft“ werden.
• Das Programm steht auch in einer Version für die Apple-Mac-OS-X-Systeme bereit, die trotz der niedrigen Versionsnummer 1.5 sehr viele Funktionen bietet.
Nachteile von Winzip: • Kostenpflichtiges Programm, das zwar viele Erweiterungen aufzuweisen hat, von denen einige wie Datensicherung und Automatisierung jedoch erst in der teuren „Pro“-Version enthalten sind.
• Kann zwar viele Formate (wie beispielsweise auch RAR-Dateien) lesen, selbst erstellen kann das Programm aber nur Zip-, Zipx- und LHA-Dateien.
Fazit: Das WinZip-Programm ist immer noch der Standard auf dem Markt und arbeitet in gewohnt zuverlässiger Art und Weise. Es wurde vom Hersteller in der Zwischenzeit mit einer sehr großen Anzahl an Funktionen ausgestattet, die weit über ein reines Packprogramm hinausgehen. Wer damit leben kann, dass diese Anwendung nur drei verschiedene Packformat anlegen (aber sehr viel mehr lesen) kann und bereit ist, mindestens 35, – Euro für ein Archivprogramm auszugeben, der liegt hier richtig.
WINRAR: VOM WERKZEUG DER TÜFTLER ZUM MAINSTREAM Es gibt nicht nur WinZip, wenn es um „klassische“ Packprogramme geht: Auch WinRAR gehört zu den Veteranen dieser Programmklasse. Das RAR-Format wurde in früheren Zeiten sehr gerne von der Shareware-, aber auch von der Hacker- und Cracker-Szene eingesetzt, wenn es darum ging, möglichst effizient Dateien zu packen. Nach wie vor gilt der dabei verwendete Algorithmus zur Komprimierung als einer der effizienteren am Markt.
Vorteile von WinRAR: • Ein schnell und zuverlässig arbeitendes Programm, das sehr gut komprimiert.
• Umfangreiche Assistenten unterstützen den Anwender.
• Beinhaltet Testmöglichkeiten und kann oftmals auch bei beschädigten Dateien noch Teilergebnisse erreichen.
Nachteile WinRAR: • Bei WinRAR handelt es sich um Shareware: Es ist möglich, sie 40 Tage lang zu testen, danach muss aber eine Lizenz erworben werden.
• Zwar bietet WinRAR auch eine Version für die Apple-Systeme an, hierbei handelt es sich aber um das Unix/Linux-Programm von der Kommandozeile – für reine Mac OS-X- Anwender unbrauchbar.
• Das Programm kann selbst nur RAR- und Zip-Dateien anlegen. Es ist jedoch in der Lage, eine große Zahl von Formaten zu lesen und zu entpacken.
Fazit: Wenn es um schnelles und möglichst effizientes Komprimieren geht, ist WinRAR sicher nach wie vor eine gute Wahl. Die Zahl der unterstützen Formate beim Lesen ist ebenfalls sehr groß. Wer zudem Test-, Reparatur- und Konvertierungsmöglichkeiten in seinem Packprogramm benötigt, wird all dies bei WinRAR finden. Auch der Einsatz dieses Shareware-Programms wird nach einer gewissen Zeit kostenpflichtig.
7-ZIP: ALLROUNDER AUS DER FREEWARE-SZENE Waren die ersten von uns vorgestellten Programme noch Shareware-Programme, bei denen der Anwender nach einer gewissen Testphase eine Lizenz erwerben muss, so bietet nat
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