Die COMPUTERWELT hat mit Stefan Trondl, General Manager bei Dell Technologies Austria, über die Geschäftsentwicklung des Unternehmens und die ehrgeizigen Ziele im Rahmen der Dell Technologies Vision für das jahr 2030 gesprochen. [...]
Sind Sie mit der wirtschaftlichen Entwicklung im vergangenen Jahr zufrieden?
Wir konnten in Österreich ein weiterhin konstantes Wachstum verzeichnen und Marktanteile in allen Produktbereichen hinzugewinnen. Positiv zu bemerken ist, dass vor allem das Segment Hyper Converged Infrastructure (HCI) an Fahrt aufgenommen hat. Auch der Bedarf an Data-Analytics-Lösungen hat in Österreich zugenommen – am stärksten in den Branchen Healthcare sowie Media und Entertainment.
Auch personell ist Dell Technologies gewachsen – wir haben das lokale Team erweitert, um heimischen Unternehmen ein Höchstmaß an Service und Knowhow zu bieten. Außerdem haben wir eine neue Geschäftseinheit geschaffen, die speziell die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Österreich betreut. Einige der interessanten Projekte im letzten Jahr wurden zum Beispiel bei Welser Profile, Samsung SDI, WEBA, Gartner KG oder Wienerberger umgesetzt.
Besonders gut angenommen wurden zudem die flexiblen Finanzierungsangebote von Dell Financial Services. Die verbrauchsorientierten Modelle sorgen dafür, dass Unternehmen IT-Ressourcen nach tatsächlicher Nutzung bezahlen, sodass auch KMU auf hochwertige Technologien zugreifen können. Durch die as-a-Service-Bezugsmodelle können sie zudem ihre Ausgaben für IT-Infrastruktur von einmaligen Investitionen in laufende Betriebskosten umwandeln.
Was erwarten Sie vom neuen Jahr?
Wir werden unseren Wachstumskurs auch in diesem Jahr fortführen – das wird uns über generisches Wachstum, insbesondere jedoch durch die großartige Arbeit unserer Channel-Partner gelingen. Wir erweitern unser Team konstant, um unsere Kunden entlang ihrer Transformation optimal betreuen zu können. Vor allem um den Bedarf der mittelständischen Unternehmen abzudecken, die als Rückgrat der österreichischen Wirtschaft verstärkt auf die Digitalisierung ihres Business setzen. Sie haben hierzulande eine große Dynamik in Gang gebracht, um ihre Produktivität zu erhöhen, neue Umsätze zu generieren und dabei gleichzeitig Kosten zu senken, damit sie auch im europäischen Wettbewerb vorne dabei sind und bleiben.
In welchen Bereichen sehen Sie die größten Wachstumstreiber für Ihr Geschäft in den kommenden Monaten?
Wir rechnen zum einen mit einer weiterhin starken Nachfrage nach modernen, produktivitätssteigernden Infrastrukturen wie etwa Hyperconverged Infrastructure sowie hochautomatisierten, autonomen Lösungen wie Dell EMC PowerOne, die Tausende von Aufgaben automatisieren und mit wenigen Klicks einsatzbereite Ressourcen verfügbar machen können. Bei unseren mittelständischen Kunden zeichnet sich zudem eine verstärkte Nachfrage nach maßgeschneiderten End-to-End-Sicherheitslösungen sowie flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten wie etwa Pay-per-Use oder PC-as-a-Service ab, um Server und Speicher der Enterprise-Klasse nutzen zu können.
Welche technischen Trends sehen Sie im Jahr 2020 auf die Branche zukommen? Und in welchen Bereichen wird Dell Technologies vorranging präsent sein?
Das Jahr 2020 markiert den Beginn dessen, was wir bei Dell Technologies als Next Data Decade bezeichnen. Denn die Grundlage für Innovation und Fortschritt sind massive Datenmengen. Ziel ist es, aus den vielen verschiedenen Arten von Daten am Edge, im Rechenzentrum und in den Public Clouds wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen. Gegenwärtig fehlt vielen Unternehmen noch die Möglichkeit, schnell auf die richtigen Daten zuzugreifen und sie zu analysieren, weil diese zu fragmentiert in ihrer IT-Infrastruktur vorgehalten sind. Das können sie lösen, indem sie ihre IT-Infrastruktur vereinfachen, automatisieren und Systeme und Services zu ganzheitlichen Lösungen konsolidieren, die mehr Kontrolle und Klarheit schaffen. All das bringt bessere Geschäftsergebnisse, sodass sich die Innovationen des nächsten Jahrzehnts finanzieren lassen. Außerdem ist es sinnvoll, eine Multi-Cloud-Strategie anzudenken, um eine bessere Datenverwaltung und -transparenz zu erhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die eigenen Daten zugänglich und zugleich sicher bleiben.
SD-WAN und softwaredefinierte Netzwerklösungen wiederum werden zu einem Kernstück einer ganzheitlichen IT-Infrastrukturlösung, mit der gewährleistet wird, dass sich massive Arbeitslasten schnell und sicher zwischen Edge-, Core- und Cloud-Umgebungen übertragen lassen. Offene Netzwerklösungen werden sich gegenüber proprietären Lösungen durchsetzen.
Im Laufe des nächsten Jahres werden Fortschritte in den Bereichen KI und ML auch unsere PCs zu noch intelligenteren und kollaborativeren Begleitern machen. Sie werden etwa in der Lage sein, die Leistung und die Akkulaufzeit für unsere produktivsten Spitzen zu optimieren und sogar zu autarken Maschinen zu werden, die sich selbstständig reparieren können.
Wie entwickelt sich der Channel in Österreich? Welche Pläne verfolgen Sie dahingehend?
Der Channel ist für unseren Unternehmenserfolg immens wichtig, daher liegt die größte Herausforderung darin, das Netzwerk weiterzuentwickeln und genau zuzuhören, um auf die Bedürfnisse unserer Vertriebs- und Implementierungs-Partner eingehen zu können. Eine ständige Feinabstimmung unseres Partnerprogramms ist die beste Basis für eine gute Zusammenarbeit und das gemeinsame Wachstum. Unsere Partnerunternehmen agieren nahe am Kunden und durch sie erhalten wir wichtiges Feedback aus dem Markt, um unser Lösungs- und Serviceportfolio immer wieder aufs Neue überprüfen und anpassen zu können.
2019 wurde Dell Technologies zu einer der World’s Most Ethical Companies gewählt. Welchen Beitrag zur Nachhaltigkeit leistet Dell Technologies konkret?
Nachdem wir die Ziele unseres Programms Legacy of Good vorzeitig erreichen konnten, haben wir uns für das neue Jahrzehnt neue Ziele für mehr Nachhaltigkeit, Inklusion und unternehmerische Verantwortung gesetzt und bereits ein neues Programm namens Progress Made Real gestartet. Dazu gehört beispielsweise, dass für jedes neue Produkt, das ein Kunde bei Dell Technologies erwirbt, ein gleichwertiges recycelt werden soll. Auch unser Konzept der Kreislaufwirtschaft bauen wir massiv aus – mehr als die Hälfte aller Produktkomponenten soll bis 2030 aus recycelten oder erneuerbaren Materialien stammen. Bis zum Ende des Jahrzehnts wollen wir erreichen, dass unsere Verpackungen zu 100 Prozent aus recycelten oder erneuerbaren Materialien bestehen. Zudem stellen wir für alle Akteure in der Lieferkette ein Trainings- und Förderprogramm bereit und auch die Emissionen unserer Tochtergesellschaften sollen massiv, konkret um bis zu 60 Prozent, gesenkt werden.
Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, Frauen noch besser zu fördern, sodass sie bis 2030 mindestens 50 Prozent der weltweiten Belegschaft des Unternehmens und 40 Prozent der globalen Führungskräfte ausmachen. Um generell für mehr Diversität im Unternehmen zu sorgen, sollen 95 Prozent aller Teammitglieder jährlich zum Umgang mit unbewussten Vorurteilen, Belästigungen und anderen diskriminierenden Aspekten sowie deren Vermeidung geschult werden. Ziel ist es weiters, dass sich 75 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei gemeinnützigen Spendenaktionen und der Freiwilligenarbeit für die verschiedensten Communities engagieren.
Ein sehr ambitioniertes Programm. Ist es wirklich realistisch, all das bis 2030 umzusetzen?
Wir bekommen natürlich mit, dass gegenwärtig verstärkt über ethische Fragestellungen und Ängste im Hinblick auf künstliche Intelligenz, Bots und generell die Digitalisierung von immer mehr Lebensbereichen diskutiert wird. In der jüngeren Geschichte gab es ähnliche Vorbehalte – und gewisse Risiken und Herausforderungen gibt es immer – aber der technologische Fortschritt hat schlussendlich immer mehr Vorteile für den Menschen gebracht. Grundsätzlich sind wir bei Dell Technologies davon überzeugt, dass man mithilfe neuer Technologien Leben und Umwelt zum Besseren verändern und den gesellschaftlichen Fortschritt vorantreiben kann und soll.
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