Comm-Unity konzipiert für Kunden individuell zugeschnitten die komplette IT, von Software bis Hardware, und übernimmt Installation, Wartung und Support. Das Unternehmen ist auch ein führender Anbieter im E-Government-Bereich. [...]
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Steiermark?
Ulfried Paier: Die Steiermark ist national sowie international bekannt als Kompetenzregion für Software-Entwicklung. Viele IT- Unternehmen sind in der Region und es gibt zahlreiche Forschungseinrichtungen und Kompetenzzentren wie zum Beispiel Know-Center, Virtuelles Fahrzeug oder evolaris. Gleichzeitig finden sich in der Steiermark gut ausgebildete Absolventen der hiesigen Ausbildungseinrichtungen.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Es wäre gut, den Bekanntheitsgrad der Steiermark als Kompetenzregion bei Unternehmen/Wirtschaft, Politik und Ausbildungsstätten im In- und Ausland weiter zu steigern. Das kann etwa durch erhöhte Medienpräsenz gelingen. Konzentration und Ausweitung von öffentlichen Förderungen sowie stärkere Kooperationen zwischen Unternehmen und lokalen Forschungseinrichtungen wiederum helfen dabei, Rahmenbedingungen und Attraktivität für den IT-Standort Steiermark nachhaltig zu verbessern bzw. zu erhöhen.
Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und was haben Sie für Erwartungen für 2015?
Unsere Kunden sind zu einem überwiegenden Teil Gemeinden. Für sie entwickeln wir seit vielen Jahren Softwarelösungen, die auf ihre Bedürfnisse maßgeschneidert sind. 2014 war bei uns geprägt von der IT-Umstellungen aufgrund der Gemeindestrukturreform in der Steiermark. Viele Kunden nutzten diese Gelegenheit, ihre Verwaltungssoftware auf unseren GeOrg umzustellen. Er basiert auf SAP und ist wie ein „Schweizermesser“ der kommunalen IT. Durch diese Umstellungen waren wir alle gefordert: Es galt, Millionen von Datensätzen aus alten Systemen in neue System der zusammengelegten Gemeinden zu übernehmen. Wir sind stolz, diese Migration in Summe bei rund 60 Gemeinden erfolgreich absolviert zu haben. Mit dem gleichen Elan gehen wir auch in das Jahr 2015. Wir werden weitere 40 Gemeinden umstellen. Aus Oberösterreich haben wir bereits optimales Feedback erhalten und die ersten Kunden gewonnen. Außerdem stehen wir in zahlreichen weiteren Städten und Gemeinden kurz vor einem Abschluss für die Umstellung auf unsere neue Verwaltungslösung namens GeOrg.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in der Steiermark und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
In jeder Branche gibt es ein Ringen um top-motivierte Mitarbeiter für das jeweilige Unternehmen. Im Bereich der klassischen IT-Services sehen wir keinen Mangel an Fachkräften – in den marktüblichen Standardtechnologien ist die Rekrutierung eher kein Problem. Wir merken den Fachkräftemangel eher in Nischen, wie in unserem Fall den E-Government-Technologien, wo besondere Kompetenzen gefragt sind.
Daher müssen wir unsere Mitarbeiter aufgrund der Besonderheit der IT-Systeme in der kommunalen Verwaltung – unserem Kerngeschäft – vielfach intern ausbilden und können hier nur bedingt am Markt zukaufen. Gerade im Bezug auf hochspezifisches Knowhow mit ERP-Systemen wie SAP sehen wir uns zunehmen gezwungen, über die regionalen Grenzen hinaus auf die Suche nach den besten Köpfen zu gehen. Es geht hier nicht nur um Fachwissen, sondern um die Kombination mit Beratungskompetenz.
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Wir haben mit GeOrg, dem Städte und Gemeindeorganisator, dem generellen Trend hin zu zentralen Lösungen bereits seit mehreren Jahren Rechnung getragen. Immer mehr unserer Kunden entscheiden sich für neue Modelle der Zusammenarbeit mit den Serviceprovidern und müssen nicht mehr die gesamte IT im Unternehmen behalten. Der Bereitstellung der für die kommunale Verwaltung notwendigen IT-Systeme in einem steirischen Rechenzentrum kommt dabei besondere Bedeutung zu.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt 2014?
Der Städte- und Gemeinde Organisator GeOrg basiert auf der weltgrößten Wirtschaftssoftware SAP. Unser Unternehmen hat in Zusammenarbeit mit SAP die optimale IT-Lösung entsprechend erweitert, um für den Einsatz in der kommunalen Verwaltung bei Städten, Gemeinden und Verbänden gerüstet zu sein. Bei der Entwicklung hat man sich nicht auf einzelne Funktionen konzentriert, sondern auf die Abbildung von durchgängigen, möglichst automatisierten Prozessen. Wesentlich dabei ist, dass GeOrg skalierbar ist. Das heißt von der kleinen Gemeinde unter 1.000 Einwohner bis zu großen Städten über 100.000 Einwohner ist das Arbeiten mit GeOrg effizient und einfach.
Wir sehen in unserem Produkt GeOrg, den perfekten Helfer der die Gemeindeorganisation vereinfacht, die tägliche Verwaltungsarbeit optimiert und SAP-Knowhow in jede Gemeinde bringt. Mit GeOrg sparen unsere Kunden viel Zeit durch die flexible Erledigung ihrer Aufgaben. Mit unserem Gemeindeorganisator können Gemeinden auf alle Daten, Dokumente und Informationen von jedem Computer, Tablet-PC oder Smartphone zugreifen und Aufgaben damit orts- und zeitunabhängig flexibel erledigen. Das macht auch die Zusammenarbeit von Mitarbeitern an verschiedenen Standorten einfacher und unkomplizierter. Für umfassende Datensicherheit sorgt ein zentrales Rechenzentrum auf österreichischem Grund und Boden.
Ulfried Paier ist Geschäftsführer von Comm-Unity.
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