Seit über 20 Jahren setzt Industrie Informatik mit cronetwork, einer Software zur Fertigungsoptimierung, erfolgreich nationale und internationale Projekte um. Aktuell ist man an drei Standorten weltweit vertreten. [...]
Was zeichnet aus Ihrer Sicht den IKT-Standort Oberösterreich gegenüber anderen heimischen Regionen aus?
Bernhard Falkner: Oberösterreich bietet für die Teilnehmer der Informations- und Kommunikationsbranche ideale Voraussetzungen. Das liegt unter anderem an der wichtigen Kombination an spezialisierten Ausbildungsstätten und der hohen Dichte an Wirtschaft und Industrie. Vor allem Linz stellt hier mit seinen vielen Betrieben in allen Unternehmensgrößen einen wahren Hotspot dar. Diese Betriebe wiederum können bei der Suche nach Mitarbeitern auf eine vielfältige Auswahl an Bildungseinrichtungen zurückgreifen.
Wie zufrieden sind Sie mit den Rahmenbedingungen (politisch, wirtschaftlich, sozial…) in Oberösterreich? Wo sind Ihrer Meinung nach die größten Hemmschuhe? Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie?
Die grundsätzlichen Rahmenbedingungen zur erfolgreichen Führung eines Unternehmens können in Oberösterreich als gegeben betrachtet werden. Selbst ein international agierendes Unternehmen wie Industrie Informatik, mit Zweigstellen in Deutschland und China, kann von Linz aus erfolgreich gelenkt und vorangetrieben werden.
Grundvoraussetzung dafür ist ein stetiger Innovationsgeist. Oberösterreich darf sich aber nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen, sondern muss weiterhin versuchen, den Vorsprung als wichtiger Wirtschaftsstandort zu halten. Als Stichwort sei hier zum Beispiel die „Industrie 4.0“-Strategie genannt. Als führender Anbieter liefern wir mit cronetwork, unserer MES-Software zur Fertigungsoptimierung, einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der „Smart Factory“.
Wie zufrieden sind Sie mit der Geschäftsentwicklung in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren?
Vor dem Hintergrund einer, gelinde gesagt volatilen Wirtschaftssituation, dürfen wir mit der wirtschaftlichen Entwicklung von Industrie Informatik sehr zufrieden sein. Dies liegt einerseits am starken Innovationsgeist des Unternehmens. Neue Entwicklungen wie das revolutionäre Portal-Konzept in cronetwork sichern uns einen technologischen Vorsprung und machen uns über Jahre hinweg konkurrenzfähig. Zudem setzen wir intensiv auf langfristige Kundenbindung und starke Partnerschaften. Das zu 100 Prozent releasefähige cronetwork liefert einen starken Beitrag dazu. Das daraus resultierende, stabile Wachstum ermöglicht es uns, als starker Arbeitgeber mit laufendem Personalbedarf in Linz und Umgebung aufzutreten.
Bitte beschreiben Sie ein oder mehrere Highlights aus den letzten 24 Monaten (z.B. Produktentwicklung, Projekte, Kundengewinnung…).
Eine der großen Errungenschaften der jüngeren Vergangenheit war auf jeden Fall der Launch unserer Portal-Lösung in cronetwork. Diese liefert dem Anwender durch ein individualisierbares Interface laufend und grafisch aufbereitet die aktuellsten Produktionsdaten und -informationen – und das direkt an seinen Arbeitsplatz. Daten können gegebenenfalls sogar unmittelbar bearbeitet werden. Die Portal-Lösung ist eine Revolution am MES-Markt und ein wichtiger Meilenstein für ein innovatives Unternehmen wie Industrie Informatik.
Ein weiteres Highlight war die Verleihung des Logistikpreises des Vereins Netzwerk Logistik Österreich an Flextronics International, für ein Projekt zur übergreifenden Betrachtung der gesamten Supply Chain vom Lieferanten bis zum Kunden. cronetwork war als eingesetztes Planungstool bei Flextronics ein zentraler Bestandteil für diesen Erfolg.
Erwähnenswert ist zudem die Anzahl und vor allem Qualität der Neukundenbeziehungen. Wie bereits erwähnt, setzen wir auf langfristige Partnerschaften und kommunizieren dies bereits in frühen Pre-Sales-Phasen. Daraus resultieren erfolgreiche Projekte wie die Zusammenarbeit mit dem international erfolgreichen Lichtspezialisten XAL. Das Steirer Unternehmen setzt auch am Produktionsstandort Connecticut, USA, voll auf cronetwork.
Wie zufrieden sind Sie mit der Ausbildungsqualität oberösterreichischer Einrichtungen wie FH und TU?
Die FH Steyr bietet mit Studiengängen wie „Internationales Logistik Management“ die bestmögliche Ausbildung, um in unserem Unternehmen als Consultant oder Kundenberater durchzustarten. Dementsprechend hoch ist auch die Zahl der Absolventen, die anschließend den Weg in unser Unternehmen findet. Auch ehemalige Studenten der FH Hagenberg und der Johannes Kepler Universität mit ihren gewohnt hohen Ausbildungsstandards zählen zu unseren Mitarbeitern.
Abseits der Universitäten und Hochschulen zählen wir vor allem auf die hervorragenden HTLs in Linz und Umgebung. Junge, motivierte Köpfe können mit tollen Perspektiven in Entwicklung und Systemtechnik in unser Unternehmen starten.
Wie stark leiden Sie unter dem Phänomen Facharbeitermangel und welche Gegenmaßnahmen ergreifen Sie?
Wirklich gutes Personal zu finden, stellt für nahezu jedes Unternehmen eine Herausforderung dar. Ebenso vielfältig sind die Maßnahmen, die man setzen kann, um fähige Mitarbeiter zu finden. Wir setzen vor allem auf eine starke Kommunikationsebene mit den umliegenden Universitäten, Fachhochschulen und HTLs, weil wir von deren hoher Ausbildungsqualität überzeugt sind.
Durch die hohe Komplexität, die mit unserer Branche und insbesondere unserem Produkt einhergeht, liegt es ohnehin in unserer Hand, durch interne Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, Fachkräfte auszubilden.
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