Michael Stuhr verantwortet als Country Manager die Geschäftsentwicklung von Acer Austria. Hybride Notebooks sollen seiner Meinung nach die Kluft zwischen der von Tablets geprägten Consumer-Welt und der Business-Welt der Notebooks schließen. [...]
Der PC- und Notebookmarkt hat sich trotz zuletzt leicht steigenden Zahlen noch lange nicht erholt und wird das wohl auch nie wieder tun. Acer-Österreich Geschäftsführer Michael Stuhr hat im exklusiven COMPUTERWELT-Interview die Situation in Österreich beleuchtet.
Ist das Notebook im Business-Einsatz immer noch alternativlos?
Michael Stuhr: Was das Consumersegment betrifft, kann ich Ihnen Recht geben aber das klassische österreichische Unternehmen verfügt immer noch über Desktops und Notebooks. Das Thema BYOD war in den letzten Jahren das große Schlagwort, damit haben durch die Modellvielfalt auch alternative Betriebssysteme in den Unternehmen Einzug gehalten. Meine persönliche Meinung ist, dass der klassische Business-Anwender auch in den nächsten Jahren noch vor einem Desktop und Notebook sitzen wird.
Hat sich BYOD hierzulande durchgesetzt?
Es sind viele Unternehmen auf den Zug aufgesprungen, aber die Umsetzung ist nicht immer so einfach. In den letzten zehn Jahren war die Windows-Welt das große Non-plus-Ultra, mit dem Einzug von iOS und Android ist es für die IT-Verantwortlichen viel schwerer geworden, Geräte in das Unternehmen adäquat zu integrieren. Ein großer Hype ist in Österreich aber um BYOD nicht entstanden.
Acer hat in Österreich einen indirekten Vertrieb. Soll das auch in Zukunft so bleiben?
Ja, wir wollen unseren Vertrieb über Partner sogar noch weiter ausbauen und haben zu diesem Zweck unser Synergy-Partnerprogramm vor kurzem ‚refreshed‘ und werden es in den nächsten Monaten noch weiter verfeinern. Wir teilen unsre Partner jetzt in Silber, Gold und Platin-Partner ein, was im Grunde hauptsächlich mit dem Umsatz der Partner zutun hat. Für uns ist es sehr wichtig, dass wir breit aufgestellt sind und auf zwei starken Füßen stehen, was nicht heißen soll dass wir das B2C-Geschäft zugunsten des B2B-Engagements vernachlässigen werden. Wir haben im Consumerbereich einen Marktanteil von 20 Prozent, das heißt jedes fünfte Gerät kommt von Acer.
Von welchen Geräten erwarten Sie sich in nächster Zeit besonders viel?
Ich sehe bei den sogenannten 2-in-1 oder hybriden Geräten eine große Zukunft, vor allem auch im Unternehmenseinsatz. Im Berufsumfeld muss es immer einen Anwendungsnutzen geben. Nur schön oder leicht genügt da nicht. Für unsere ‚Touch and Type‘-Geräte sehe ich nicht nur im Consumermarkt sondern auch im professionellen Umfeld großes Potential. Wir haben erst vor kurzem das Acer Aspire Switch mit zehn Zoll Display vorgestellt, dass die Anforderungen an hybride Geräte perfekt erfüllen wird.
Im B2C-Markt kommt jedes fünfte Gerät von Acer. Bei B2B sieht es anders aus. Wie setzt sich das Geschäft in Österreich zusammen?
Wir wollen in B2B deutlich zulegen, im Consumerbereich sind wir schon sehr stark. Ein ausgeglichenes Verhätltnis wird natürlich sehr schwer werden, 80 Prozent des Umsatzes in Österreich kommen aktuell aus dem B2C-Bereich.
Was für Vorteile bietet Acer Businesskunden in Österreich?
Wir vertreiben die B2B-Produkte ausschließlich indirekt über den qualifizierten Fachhandel und wir haben eine Vertrauensgarantie. Neben der Standard-Garantie bekommt der Kunde 50 Prozent des Kaufpreises erstattet, wenn das Gerät im ersten Jahr defekt wird.
Das Gespräch führte Alex Wolschann.
Michael Stuhr
Michael Stuhr verantwortet seit 2013 als Country Manager die Geschäftsentwicklung von Acer Austria. Der 37-jährige Magister der Wirtschaftswissenschaften war bereits in den Jahren 2009 bis 2011 für Acer Austria in der Funktion des Head of Professional Business tätig. Darüber hinaus bekleidete Michael Stuhr in der IT-Distribution seit dem Jahr 2000 u.a. bei Ingram Micro Leitungsfunktionen in Geschäftsbereichen wie „Systems“ und „Value“.
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