Wirtschaft braucht digitalen Binnenmarkt

Helmut Fallmann, Mitglied des Vorstandes von Fabasoft, hat im Rahmen der vom Unternehmen jährlich organisierten egovdays vor zahlreichen IT-Entscheidungsträgern aus Verwaltung und Wirtschaft die Schwächen des IKT-Marktes Europa aufgezeigt. [...]

„Wenn Europa gegenüber den USA, Japan und den aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien und Lateinamerika nicht weiter an Terrain verlieren und damit die Wohlstandssicherung des gesamten Kontinents gefährden will, muss die Europäische Union rasch die großen Reformziele zur Verwirklichung des digitalen Binnenmarktes in Angriff nehmen“, forderte Fallmann auf den alljährlich stattfindenden egovdays in Wien, und weiter: „Europa wird gewaltige Anstrengungen brauchen, wenn es diesen Goldgräbern des 21. Jahrhunderts Weltmarktanteile entreißen möchte.“

DER DIGITALE BINNENMARKT ALS WIRTSCHAFTSKATALYSATOR

Europa habe sich mit richtigen Schwerpunkt-Initiativen zwar eine mutige Vision für 2020 gegeben. Jetzt, fünf vor zwölf, gehe es aber um die zügige Umsetzung dieses größten europäischen Zukunftsprojektes. Während die vier Grundfreiheiten aus dem Maastricht-Vertrag heute wirtschaftliche und gesellschaftliche Realität seien, leide die virtuelle Wirtschaft noch immer unter der Segmentierung in nationale digitale Märkte. Auf dem Weg zum digitalen Binnenmarkt müssten die Hebel auf vielen Ebenen in Bewegung gesetzt werden. Dazu gehöre zuallererst eine größere Investitionsbereitschaft in flächendeckende, autonome, interoperable und geschützte Breitband-Infrastrukturen sowie Cloud-Plattformen. Damit könnten Unternehmen in Europa ohne digitale Grenzen und ohne Sicherheitsnotstand operieren, Universitäten und Forschungszentren Innovationen austauschen und die Bürger ohne Einschränkungen an der wissensbasierten Internet-Gesellschaft partizipieren. „Es ist traurig, dass die Konsumenten noch immer nicht auf einen einheitlichen elektronischen Marktplatz zugreifen und grenzenlos einkaufen können“, so Fallmann.

Flankierend müssten die erarbeiteten europäischen Rechtsstandards für Datenschutz beim elektronischen Zahlungsverkehr, bei Lizenz- und Urheberrechten u.v.m. in einheitliches europäisches Recht gegossen werden. Mit richtigen Impulsen in diesen Bereichen werde Europa sowohl die digitale Nachfrage ankurbeln als auch die digitale Inhalte-Produktion auf eine höhere Ebene bringen können. Mit Cloud Computing könne Europa bis 2020 rund 2,5 Millionen neue Jobs schaffen und aus der IKT-Wirtschaft ein zusätzliches Volumen von 160 Mrd. Euro lukrieren. Um diesen Motor auf höhere Touren zu bringen, müssten laut Fallmann einheitliche Standards und Zertifikate zur Vergleichbarkeit von Angeboten etabliert, sichere Verträge zur Regelung der Art der Datennutzung und der Verantwortlichkeiten für den Datenbesitz gestaltet und ein unionsweiter Cloud-Markt durch Partnerschaften von Industrie und öffentlicher Hand geschaffen werden. (pi/cb)


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