„Wirtschaft mit Forschung eng vernetzt“

Die Raiffeisen Rechenzentrum GmbH ist ein unabhängiger IT Full Service Provider und bietet Kunden als nach-haltig aufgestelltes Rechenzentrum hochverfügbare und -sichere IT-Infrastrukturen und -Dienstleistungen an. [...]

Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken des IKT-Standortes Steiermark?
Ulfried Paier:
Die Steiermark ist national sowie international bekannt als eine Kompetenzregion für die Software-Entwicklung, welche auch durch die Forschungsförderung im Land Steiermark seit mehreren Jahren weitreichend unterstützt wird. Zahlreiche Forschungseinrichtungen/Kompetenzzentren im IT-Umfeld (Know-Center, Virtuelles Fahrzeug, evolaris, etc.) ermöglichen eine nachhaltige Umsetzung von Innovationsprojekten in der Steiermark. Die enge Vernetzung von Forschung/Innovation mit den Top-Unternehmen führt dazu, dass der Standort Steiermark laufend an Attraktivität zulegt.
Zudem verfügt die Steiermark aufgrund der Nähe zu Ausbildungseinrichtungen wie Fachhochschulen, Universitäten und HTL über gut ausgebildete AbsolventInnen. Auch weil sich der Standort durch eine hohe Lebensqualität auszeichnet, sind bereits eine Vielzahl von IT-Unternehmen in der Region tätig. Den Motor für zukünftige Entwicklungen in der IT stellen sicher auch die F&E-orientierten Unternehmen dar. Ihre Projekte und der Markt-erfolg sind entscheidend für zukünftige Innovationen Made in Styria.

Wo gibt es Aufholbedarf?
Dietmar Schlar:
Jedenfalls im Bereich der Breitbandabdeckung in der Steiermark. Ich orte hier einen großen Aufholbedarf und mitunter einen IKT-Hemmer im Vergleich zu anderen Bundesländern, insbesondere Oberösterreich (BBI Breitbandinfrastruktur) und Wien. Derzeit sind wir als Rechenzentrum, das auch sehr stark im Finanzsektor tätig ist –                                            wir versorgen als Full Service Provider die gesamte Raiffeisen Bankengruppe Steiermark mit IT-Services –, der Motor für den Ausbau des Datennetzes in der Steiermark. Deshalb sind wir auch in der Lage, Unternehmen, deren Geschäftsmodelle von breitbandigen Zugängen immanent abhängen, nachhaltig zu unterstützen. Der Nutzen unserer Zusatzservices, beispielsweise im Sicherheitsbereich, rundet das Angebot in diesem Bereich ab.

Wie war das abgelaufene Geschäftsjahr für Ihr Unternehmen und welche Erwartungen haben Sie für 2015?
Dietmar Schlar:
Das abgelaufene Geschäftsjahr war durch große Kundenaufträge und Projekte im Bankensektor geprägt, hat aber dennoch Spielraum für neue, interessante und dem Trend der IKT entsprechende Entwicklungen im Rechenzentrumsbereich gelassen. So haben wir unsere Cloud-Plattform für IaaS (Infrastructure as a Service) durch ein innovatives Interface ergänzt, das unseren Kunden ab dem zweiten Halbjahr 2015 zur Verfügung steht.
Dabei ist hervorzuheben, dass wir hier neben einem benutzerfreundlichen Interface zum Management des eigenen virtuellen Datacenters, auch alle Anforderungen unserer Kunden hinsichtlich Sicherheit, Flexibilität und gewünschter Granularität mittels On-Demand-Skalierungsmöglichkeiten erfüllen können. Nach dem auch aus kommerzieller Sicht sehr positiven Geschäftsjahr 2014, sind wir für 2015 gleichermaßen positiv gestimmt.

Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in der Steiermark und wie wirkt er sich auf Ihr Geschäft aus?
Ulfried Paier:
In jeder Branche gibt es ein Ringen um top motivierte Mitarbeiter für das jeweilige Unternehmen. Im Bereich der klassischen IT-Services sehen wir keinen Mangel an Fachkräften – in den marktüblichen Standardtechnologien ist die Rekrutierung kein Problem. Wir merken den Fachkräftemangel eher in Nischen (Anwendungen und Technologien rund um Kernbankensysteme), wo besondere Kompetenzen gefragt sind. Daher müssen wir unsere Mitarbeiter aufgrund der Besonderheit der IT-Systeme im Bereich der Bankanwendungen (unser Kerngeschäft) vielfach intern ausbilden und können hier nur bedingt am Markt zukaufen.
Wann immer hochspezifisches Knowhow bei ERP-Systemen wie SAP (in Verbindung mit Beratungskompetenz) oder im Bereich Netzwerk und Security benötigt wird, sehen wir uns zunehmend gezwungen über die regionalen Grenzen hinaus auf die Suche nach den besten Köpfen zu gehen.

Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Dietmar Schlar: Die Herausforderungen für 2015 sind vielfältig, erst recht, wenn bestehende, klassische IT-Welten, die nach wie vor einen hohen Stellenwert einnehmen, mit Cloud Services ergänzt werden sollen, um Effizienz- und Kostenvorteile umsetzen zu können. Hybride Cloud-Konzepte sind die Grundlage für zukunftssichere und nachhaltige IT-Architekturen. Sie ermöglichen unseren Kunden höchstmögliche Flexibilität und auch Wahlfreiheit unter den unterschiedlichen Sourcing-Modellen. Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden das für sie optimale IT-Konzept finden – Bewährtes mit Neuem kombinieren, um Wertschöpfung und Erfolg unserer Kunden steigern zu können.
Wir erwarten für 2015 starke Nachfrage in diesem Bereich, da wir als IT-Serviceprovider mit regionalem Anspruch alle Herausforderungen rund um das Thema Sicherheit und Datenschutz per se durch unser Tätigkeitsgebiet am Finanzsektor lösen können.

Was war Ihr Vorzeigeprojekt 2014?
Ulfried Paier: In Zusammenarbeit mit der Firma Comm-Unity als Systementwickler und dem RRZ als Rechenzentrumsprovider konnten wir im Jahr 2014 das Produkt GeOrg – Städte- und Gemeinde Organisator launchen.

Ulfried Paier und Dietmar Schlar sind Geschäftsführer des Raiffeisen Rechenzentrums in der Steiermark.


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