Laut einer Studie der Arbeiterkammer bilden Schulen und Lehrbetriebe digitale Kompetenzen zu wenig aus. Eine Spaltung der Jugendlichen in "Digital Natives" und "Digital Naives" sei zu befürchten. [...]
Die Welt scheint durchdigitalisiert, aber die Ausbildung ist es nicht: Nur die Hälfte der Wiener Lehrlinge arbeitet in den Ausbildungsbetrieben mit Computern und Internet. In Schultypen, die nicht mit Matura abschließen, arbeiten nur 60 Prozent mit digitalen Hilfsmitteln, in maturaführenden Schulen sind es immerhin 80 Prozent. Während sich alle Jugendlichen souverän im Netz bewegen können, fehlen gerade jenen mit geringer formaler Bildung wichtige Kompetenzen, um Technologien gezielt zum Erreichen eigener Ziele in Schule und Arbeit einzusetzen. Das ergibt eine aktuelle Studie des Instituts für Jugendkulturforschung im Auftrag der Arbeiterkammer.
Für die Jugendlichen sind die wichtigsten Quellen zur Wissensbeschaffung wenig überraschend Google und Wikipedia, doch auch YouTube wird als Informationskanal immer wichtiger. Natürlich hat sich auch das althergebrachte Schummeln weiterentwickelt: Hausübungen in Chat-Gruppen zu teilen ist für ein Drittel der Befragten gängige Praxis. 29 Prozent der Befragten nutzen das Smartphone als digitalen Schummelzettel bei Tests, wobei Kontrollversuche von Lehrern meist ins Leere gehen.
Ein Teilnehmer schildert zum Beispiel: „Ich investiere meine Zeit eher, um einen Text zu suchen, der sich nach mir anhört und verändere den Inhalt nach mir, als dass ich selbst das Referat ausarbeite.“ Dementsprechend ortet die Arbeiterkammer den Verlauf des „Digital Divide“ nicht nur zwischen den Generationen, sondern auch unter der Jugend, wo er vor allem entlang der Grenzen sozialer Ungleichheit verläuft.
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