Zugang zu BI verändert sich

Um Entscheidungszyklen in Unternehmen drastisch zu verkürzen, muss vor allem ein durchgehender und konsistenter Datenfluss zwischen ERP- und Business-Intelligence-Systemen gegeben sein. [...]

Im industriellen Mittelstand wird seit Jahren intensiv an der Verbesserung der operativen Prozesse gearbeitet. Die Planung, Analyse und Steuerung des Geschäfts erfolgen zum Großteil immer noch über ERP- bzw. diesem angegliederte Systeme wie MES, BDE, etc. Selbst CRM- und PDM-Systeme wurden zwar gekauft, mangels geschäftlichen Drucks und zum Teil fehlenden fachlichen Hintergrunds jedoch nicht wirklich wirksam eingesetzt.

Was Business Intelligence (BI) betrifft, so reden wir von Systemen, die entscheidungsunterstützende Informationen bereitstellen. Die Art und Weise, wie dies immer noch geschieht, ist, dass die Listgeneratoren der ERP-Systeme für das statische Berichtswesen genutzt werden. Ad-Hoc-Berichte und Analysen werden mit Excel durchgeführt, wobei Daten aus operativen Systemen oft per Hand und von Person zu Person verschieden herausgezogen werden.

Derzeit findet im Mittelstand ein Umbruch in der Herangehensweise an BI statt. Durch die Volatilität des Marktes müssen Entscheidungszyklen drastisch verkürzt und die Bereitstellung von Informationen für Planung und Analyse durchgehend und konsistent gestaltet werden. Dafür sind weder die Listgeneratoren der ERP-Systeme noch Excel geeignet. Dies führt dazu, dass viele mittelständische Firmen planen bzw. schon dabei sind, multidimensionale BI-Systeme mit Tabellenoberfläche und einer Data-Warehouse-Schicht einzuführen. Dies veranlasst auch die Hersteller von ERP-Systemen, ihre Listgeneratoren zu über­denken. Etliche sind dabei, mit BI-Anbietern zu kooperieren, um deren BI-Systeme möglichst wartungsfrei anbinden zu können. BI-Anbieter, die schon seit Jahren Konnektoren zu operativen Systemen anbieten, gewinnen dadurch, dass Änderungen in den Modellen der ERP-Systeme in den Konnektoren zu den BI-Systemen abgebildet werden können und dadurch der Datenfluss von ERP zu BI weiter automatisiert werden kann.

All dies hat massive Auswirkungen auf die Zusammenarbeit der Fachabteilungen und der IT-Abteilung. Die Controlling-Abteilung wird zum Informationsaufbereiter  und -gestalter und ist somit Dienstleister der anderen Fachabteilungen. Die IT-Abteilung muss dafür sorgen, dass die Daten aus den operativen IT-Systemen rechtzeitig und konsistent geliefert werden. Im Gegensatz zu Großbetrieben sind mittelständische Unternehmen recht gut für diese Herausforderungen gerüstet, da dort generell eine enge Zusammenarbeit zwischen IT und den Fachbereichen gelebt wird.

* Siegmund Priglinger leitet das Trovarit-Kompetenzzentrum für Business Intelligence und Data Management.


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