Zwölf Thesen zur Rolle der IT in der Logistik

Informationslogistik als eigene Disziplin – das fordert die Bundesvereinigung Logistik. Im Rahmen eines Positionspapiers hat die Vereinigung zwölf Thesen formuliert, die die Bedeutung von IT in der Logistik unterstreichen sollen. [...]

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) mit Sitz in Bremen will Informationslogistik als eigenständige Disziplin etablieren. These der BVL: Logistik und IT nehmen eine neue Führungsrolle in Deutschland ein. Das erklärt die Vereinigung in dem Papier „Logistik und IT als Innovationstreiber für den Wirtschaftsstandort Deutschland“.

Logistik umschreibe heute nicht mehr das reine Lagern, Umschlagen und Transportieren, sondern Logistik werde immer wichtiger – Treiber sind Themen wie demografischer Wandel, aber auch Klimawandel, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz, sei es bei der Globalisierung der Warenflüsse oder dem Erhalt der Mobilität.

Informatik gilt als wichtigste Disziplin bei der praktischen Umsetzung von Logistik und Lieferketten-Management. Die BVL will daher Informatik vom Standpunkt der Logistik aus betrachten.
„Diese Verbindung, mehr noch die Wechselwirkung zwischen Logistik und IT, geht weit über die reine Optimierungsfunktion logistischer Einzelprozesse durch Softwareeinsatz hinaus“, schreibt die BVL in dem Papier. „Die Verbindung von Logistik und IT wird zum entscheidenden Faktor für die Spitzenposition des Wirtschaftsstandortes Deutschland.“

SCHULTERSCHLUSS
Derzeit gibt es in Deutschland fast 1.000 universitäre Informatik-Professuren, wie die BVL ausgerechnet hat. Ihnen stünden nur rund 60 Professuren mit Logistik-Bezug gegenüber. Die wenigsten von ihnen seien fachlich geeignet, um informationstechnologische Fragen zu erörtern. Daher will die Vereinigung Logistik und IT „bewusst zusammendenken“.

Die Bundesvereinigung Logistik (BVL) plädiert für einen engen Schulterschluss von Logistik und IT. Dabei gilt folgende Definition: „Logistik ist die ganzheitliche Planung, Steuerung, Koordination, Durchführung und Kontrolle aller unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Informations- und Güterflüsse.“ Die BVL hat im Rahmen eines Positionspapiers, das unter www.bvl.de/positionspapier-it eingesehen werden kann, zwölf Thesen formuliert. Logistik und IT sollen etwa mehr als Einheit betrachtet werden. „Die Verbindung zwischen Informationstechnologie und Logistik birgt das größte Potenzial für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland“, schreibt die BVL. Daher müssten Logistikwirtschaft und -wissenschaft eine taktgebende Führungsrolle in der Informatik und bei der Entwicklung von Informationstechnologien übernehmen.

Informationslogistik soll etwa auch eine eigene Disziplin werden. Nur Länder mit eigener Technologieentwicklung würden einen Wettbewerbsvorsprung halten können. (idg)


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