Drei Erfolgsfaktoren für das Agentic Enterprise in Österreich

2025 war das Jahr der KI-Agenten: Die Zahl der eingesetzten KI-Agenten in Unternehmen ist in der ersten Jahreshälfte weltweit um 119 Prozent gestiegen. 2026 wird das Jahr des Agentic Enterprise. [...]

Gastkommentar von Manuela Mohr-Zydek, Country Lead Salesforce Österreich ©Martin Hörmandinger

„Wie können wir KI-Agenten erfolgreich in unserem Unternehmen einsetzen?“ Diese Frage höre ich derzeit von nahezu jeder Führungskraft, mit der ich spreche. Die gute Nachricht: Die Transformation zum Agentic Enterprise – einem Unternehmen, in dem KI-Agenten und Menschen als Team zusammenarbeiten – ist keine Science-Fiction mehr. Die Herausforderung liegt in der richtigen Umsetzung, und nur drei Erfolgsfaktoren entscheiden darüber, ob Unternehmen diese Chance nutzen oder verpassen. Wer zögert, riskiert nicht nur Wettbewerbsnachteile, sondern auch den Verlust qualifizierter Mitarbeiter:innen an Arbeitgeber, die ihnen die Werkzeuge für moderne, effiziente Arbeit zur Verfügung stellen.

1. Zugänglichkeit mit Kontrolle verbinden
Zu lange fühlte sich der Aufbau von KI-Lösungen an wie ein kompliziertes IT-Projekt – abgekoppelt vom Geschäft, nur für Spezialist:innen zugänglich. Das hat sich geändert: Mit Plattformen wie Agentforce 360 können heute alle – von der Entwicklung bis zur Business-Analyse – Agenten mit einfacher Sprache erstellen und steuern. Aber Achtung: Unternehmen brauchen klare Governance-Regeln. Der Agent mag kreativ Kundenprobleme lösen – er muss sich dabei aber stets an Compliance- und Sicherheitsprotokolle halten. Die Balance zwischen Autonomie und Kontrolle ist der Schlüssel zum Erfolg.

2. Vertrauen durch schrittweises Vorgehen aufbauen
Der Schlüssel liegt nicht in der großen Vision, sondern in einem klar definierten Problem: Dieses lösen, die Ergebnisse messen und darauf aufbauen. Autonomie ist kein Ein-Aus-Schalter, sondern ein Regler, den Unternehmen behutsam hochdrehen sollten. Kundenberater:innen werden zunächst bei Routineprozessen durch Agenten unterstützt. Mit jedem Erfolg wächst das Vertrauen – bei Mitarbeiter:innen und Kunden. Erst dann übernehmen die Agenten komplexere Aufgaben. Dieser schrittweise Ansatz stellt sicher, dass eine skalierbare Agentenkompetenz entsteht, auf die sich alle verlassen können.

3. Auf vertrauenswürdige Daten setzen
An diesem Credo hat sich nichts geändert: Ein Agent ist nur so gut wie die Daten, mit denen er arbeitet. Eine einheitliche, vertrauenswürdige Datenschicht ist das Fundament jedes erfolgreichen Agentic Enterprise. Die gute Nachricht: Österreichische Unternehmen sind meiner Erfahrung nach gut unterwegs im Datenmanagement. Diese Stärke wird jetzt zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Historische Chancen für KMU
Das Agentic Enterprise ist keine Spielwiese für Großkonzerne, gerade kleine und mittlere Unternehmen – das Rückgrat der österreichischen Wirtschaft – haben hier eine historische Chance. Mit KI-Agenten erhalten sie Zugang zu einer praktisch unbegrenzten digitalen Belegschaft und können plötzlich mit weitaus größeren Unternehmen konkurrieren.

Bei unserem Konzept des Agentic Enterprise geht es darum, Mitarbeiter:innen von repetitiven, zeitraubenden Aufgaben zu befreien: Dateneingabe, Genehmigungsprozesse, Routineanfragen – all das können KI-Agenten übernehmen. Was bleibt, ist das, was Menschen wirklich auszeichnet: kritisches Denken, Beziehungsaufbau, komplexe Entscheidungen.


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