Mehr als eine Geldfrage: IT-Monitoring mit Open Source oder einer kommerziellen Lösung?

Kaum ein Unternehmen kann auf ein umfassendes IT-Monitoring verzichten. Bei der Auswahl der richtigen Lösung stellt sich oft die Frage, ob ein IT-Administrator mit Freeware arbeiten oder ob eine kommerzielle Lösung ins Unternehmen kommen soll. [...]

Viele Entscheider, Manager und Spezialisten in der IT-Branche haben eine klare Meinung, wenn es um die Hürden für den professionellen Open-Source-Einsatz beim Monitoring geht: Fast alle sind um den Support besorgt. Dahinter steht der Wunsch, bei technischen Problemen zuverlässige Ansprechpartner am Telefon zu haben. Daneben gibt es aber noch andere Hürden zu beachten. Viel Handarbeit. Oder schwer einzuschätzende Mühen bei der Konfiguration. Auch haben Administratoren meist andere Sachen zu tun und keine Zeit, sich um das Monitoring zu kümmern. Das sind alles Dinge, die im Vorfeld durchdacht werden müssen.

Die Paessler AG vertreibt seit 20 Jahren die Monitoring-Rundumlösung PRTG Network Monitor. Mit Stephan, Mitglied unseres Support-Teams, haben wir bei Paessler einen ehemaligen Nagios-Admin, der aus eigener Erfahrung mit der Open Source Alternative berichten kann. Diese Gelegenheit möchten wir nutzen und haben Stephan ein paar Fragen gestellt.

Stephan, wie sah ein normaler Tag im Leben als Nagios-Admin aus?

Damals war das alles noch viel Handarbeit – Es gab keine Auto Discovery. Als ich das System übernommen habe, waren das noch Konfigurationsdateien. Eine für die Hosts, eine für die Dienste, die geprüft wurden, und eine für die Check-Commands.

NConf hat die Arbeit dann doch ziemlich erleichtert. Wenn erst einmal alle Hosts und Check-Commands eingepflegt waren, das Ganze noch in Host- und Service-Templates gepackt wurde, war zumindest das einpflegen neuer Hosts im Nagios recht einfach und ging wesentlich schneller von der Hand. Nagios selbst war aber nur zur Alarmierung gedacht. Für die historischen Daten war Cacti im Einsatz. Die Arbeit damit war … müßig. Das einbinden neuer Werte war nicht unbedingt intuitiv und eigentlich doppelte Arbeit, da man sowohl Checks, Graphen als auch die Templates neu erstellt.

Prinzipiell kann man also am Tag mindestens eine Stunde Spaß haben, wenn man noch Nagios in Verbindung mit Cacti nutzt. Natürlich gibt es heutzutage bessere Lösungen (check_mk, Icinga2, Telegraf, Grafana), die die Arbeit hier wesentlich erleichtern.

Was ist Deine Erfahrung mit der Annahme, dass Open-Source-Lösungen kostengünstiger sind?

Initial in der Anschaffung sind sie das natürlich. Geht man davon aus, dass die Tools bereits bekannt sind, entfällt womöglich auch die Einarbeitung, und die Implementierung in bestehende Umgebungen geht schnell voran. Muss man sich jedoch erst in ein oder mehrere Anwendungen einarbeiten, deren Zusammenspiel korrekt konfigurieren, dann ist die Open Source-Lösung schnell durch aufgewendete Arbeitszeit zwar umsonst gewesen, aber nicht mehr kostenlos. Natürlich lässt sich das nicht pauschal für alle Open Source-Anwendungen sagen.

Woran sollte ein Admin denken, wenn er zwischen einer kostenpflichtigen oder einer Open-Source-Lösung wählen muss?

Am wichtigsten ist hier die Zeit, die ich mit der Konfiguration des Systems verbringe. Die beste Software nutzt nichts, wenn ich am Tag eine Stunde damit verbringe, neue Systeme oder Dienste einzupflegen oder sonstige Anpassungen mache. Schließlich will man, dass das Monitoring seine Dienste im Hintergrund macht und möglichst pflegeleicht ist, denn seien wir ehrlich: Administratoren haben meistens andere Sachen zu tun und keine Zeit, sich um das Monitoring zu kümmern. In vielen Unternehmensbereichen kann Open Source zwar die bessere Wahl sein, aber man muss überlegen, ob sich der Einsatz beim Monitoring lohnt.

Außerdem sollten mindestens zwei Leute mit der Betreuung des Systems beauftragt werden. Allzu schnell wird ein Mitarbeiter krank oder verlässt das Unternehmen.

Schließlich und endlich: Die Community hinter der Software ist nicht zu vernachlässigen. Wenn diese gut aufgestellt ist, lassen sich mitunter Projekte einfacher umsetzen sowie neue Anforderungen an sich ändernde Gegebenheiten besser einpflegen.

Die Gewissheit, welche Monitoring-Lösung nun für den eigenen Bedarf am geeignetsten ist, lässt sich am besten über eine Trial gewinnen. Sie können PRTG für einen Monat nutzen – mit vollen Funktionen und ohne Kosten. Alle Infos sowie die Testversion von PRTG finden Sie hier.


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