Daten sind schwer greifbar. Dennoch macht es einen großen Unterschied für Unternehmen, wo ihre Daten gespeichert sind – regional im Heimatland, oder auf Servern in aller Welt, wie zum Beispiel bei internationalen Cloud-Anbietern. [...]
Igo Huber vom Grazer IKT-Dienstleister Citycom und Gerald Mussnig vom Hilfswerk Steiermark über die Auswirkungen für Unternehmen.
Cloud-Computing gewinnt für Unternehmen an Bedeutung: 2014 hat Google das Produkt Google Drive for Work vorgestellt, mit dem man speziell Unternehmen ansprechen will. Es handelt sich dabei um einen unbegrenzten Cloud-Speicher für Business Kunden mit erweiterter Audit-Berichterstattung und neuen Sicherheitsfunktionen. Aber es gibt nicht nur Lösungen von internationalen Anbietern.
Serverstandort als Entscheidungskriterium
Wenn es um die Datenspeicherung geht, legen allerdings immer mehr Unternehmen Wert auf Regionalität. Regionalität liegt aus gutem Grund im Trend, längst nicht mehr nur bei Lebensmitteln (wo laut market Ernährungsstudie 85 Prozent der Österreicher Wert auf regionale Herkunft legen). „So bestätigt zum Beispiel Amazon, dass sich immer mehr Kunden wünschen, Daten auf nicht amerikanischen Servern speichern zu können – unter anderem aufgrund des im Jahr 2013 aufgedeckten NSA-Skandals“, meint Igo Huber, Geschäftsführer des Grazer Breitband- und Rechenzentrums-Dienstleister Citycom. „Unsere Kunden fragen heute sehr genau nach dem Speicherort ihrer Daten. Ihnen ist ganz besonders wichtig, trotz Verschlüsselung und sonstigen Sicherheitsfeatures, dass die Daten den österreichischen Rechtsraum nie verlassen!“, so Huber weiter. So werden bei Citycom die Daten über die eigene Glasfaserleitung übertragen, verschlüsselt und georedundant in zwei eigenen Rechenzentren in Graz gespeichert. Zusätzlich gibt es noch ein Backup bei einem österreichischen Partnerunternehmen. Citycom sieht die Glasfaser als integralen Bestandteil bei einer hochverfügbaren Rechenzentrumslösung.
Sensible Gesundheitsdaten
Auch für den Citycom-Kunden Hilfswerk Steiermark war der Speicherort ein sehr wichtiges Entscheidungskriterium bei der Wahl des IT-Partners. „Ich hätte ein ungutes Gefühl, wenn ich nicht genau wüsste, wo unsere Daten gespeichert sind“, sagt Hilfswerk-Geschäftsführer Gerald Mussnig. Das Sozialunternehmen verwaltet sensible Gesundheitsdaten von bis zu 8.000 Kunden jährlich aus mobilen und psychosozialen Diensten sowie der Kinderbetreuung. „Es ist unsere Verantwortung als Unternehmer, für eine sichere Speicherung dieser sensiblen Daten zu sorgen“, so Mussnig.
Unterschiedliche Datenschutzbestimmungen
Igo Huber: „Die Datenschutzbestimmungen im Ausland sind oft viel schlechter als bei uns. Man denke nur an den sogenannten Patriot Act, der es der amerikanischen Regierung ermöglicht, auf jeden Server eines amerikanischen Unternehmens zuzugreifen, auch wenn der im Ausland steht!“
Igo Huber, Geschäftsführer Citykom
Sichere Glasfaserleitungen
Glasfaserleitungen sind nicht nur viel schneller als Kupferleitungen, sondern auch wesentlich sicherer. Unempfindlich gegen elektrische Felder oder Feuchtigkeit könnten sie auch an Orten verlegt werden, wo mit Kupferleitungen gar nichts geht. Um den Bedarf der Zukunft abdecken zu können, werden trotz der Fortschritte in der Mobil- und Kupfertechnik allein in Österreich noch tausende Kilometer an Glasfasern verlegt werden.
Über die Citycom
Die Citycom ist ein Tochterunternehmen der Holding Graz und verfügt über das zweitgrößte städtische Glasfasernetz Österreichs. Citycom bietet ihren Geschäftskunden Internetaccess, Carrierethernet und MPLS sowie Rechenzentrumsdienstleistungen vorrangig auf Basis der eigenen Glasfaser- und Rechenzentrumsinfrastruktur an, begleitet ihre Kunden aber weltweit.
www.citycom-austria.com
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