Von digitalen zu intelligenten Netzen: Drei wichtige Breitband-Trends für 2025

Bandbreitenstarke Glasfasertechnologie bildet das Rückgrat der Digitalisierung. Eine neue Generation an fortschrittlichen Festnetztechnologien bietet großes Potenzial für Homeoffice, Campusnetze sowie die industrielle Automatisierung. [...]

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Die Digitalisierung schreitet voran und mit ihr steigt der Datenverbrauch in einem rasanten Tempo. Wir befinden uns damit längst im Wandel von einer digitalen in die sogenannte intelligente Ärader hochleistungsfähigen, flexiblen und automatisierten Prozesse. Denn die Frage ist nicht mehr, ob wir Daten nutzen. Sondern, wie wir die Potenziale der Digitalisierung und der künstlichen Intelligenz bestmöglich zum Einsatz bringen. Ein zentraler Bestandteil dieser Transformation sind F5G-Advanced-Technologien (F5G-A). Dabei handelt es sich um die aktuelle, fünfte Generation von Glasfaserlösungen, die für eine leistungsfähige, zuverlässige und effiziente Vernetzung unerlässlich sind. Drei aktuelle Trends zeigen, welche Möglichkeiten optische Technologien der aktuellen F5G-A-Generation bieten.

1. Glasfaser statt Kupfer: Der Aufstieg der 10G-Netzwerke
Mit der zunehmenden Nachfrage nach höherer Bandbreite und Konnektivität in Haushalten, Unternehmen (Campusnetzwerken) und verschiedenen Industrien vollzieht sich der Übergang von Kupferkabeln zu Glasfaserverbindungen. Diese Entwicklung führt zur Umstellung von Gigabit- auf 10G-Netzwerke. Glasfaser ermöglicht nicht nur höhere Bandbreiten, sondern bietet auch eine längere Lebensdauer. Zudem sind Glasfasernetze umweltfreundlicher. Dies ist besonders relevant in großen Campusnetzwerken, die Technologien wie Wi-Fi 7 integrieren und in denen optische Lösungen die traditionelle Kupferverkabelung ersetzen. Glasfasertechnologien haben darüber hinaus weitere Vorteile: Sie sind weniger anfällig für Umwelteinflüsse wie Elektromagnetik oder extreme Temperaturen, was gerade im industriellen Umfeld von Vorteil ist.

Ein Beispiel für diese technologische Entwicklung ist die XGS-PON-Technologie (10 Gigabit Symmetric Passive Optical Network) und deren Evolution zu 50G-PON. XGS-PON/50G-PON bietet eine symmetrische Bandbreite von bis zu 10 bzw.50Gbps und ermöglicht Zugänge zu Ultrabreitbandverbindungen, die für moderne Anwendungen und steigende Datenanforderungen notwendig sind. Diese Technologie unterstützt zudem End-to-End-Slicing (E2E), wodurch bis zu acht dedizierte, isolierte Netzwerke auf einer einzigen Infrastruktur betrieben werden können. Das steigert die Netzwerkeffizienz und -flexibilität erheblich.

2. fgOTN statt SDH: Modernisierung von Industrienetzen
In der Industrie oder in Bereichen wie dem Energiesektor und der Logistik, wird Synchronous Digital Hierarchy (SDH) zunehmend durch Fine-Grain Optical Transport Networking (fgOTN) ersetzt. SDH war über Jahrzehnte hinweg eine zuverlässige Lösung für die digitale Datenübertragung, doch die steigenden Anforderungen an Bandbreite, Service, Qualität und Flexibilität machen eine modernere Technologie erforderlich. Der fgOTN-Standard, der 2023 offiziell eingeführt wurde, bietet eine zukunftssichere Alternative, die flexiblere und mehr Bandbreiten als SDH bereithält (von 10Mbps bis 400Gbps) und gleichzeitigSicherheit und Zuverlässigkeit gewährleistet.

Eine entscheidende Rolle spielt hierbei 400G Optical Transport Network (OTN). Diese Technologie versetzt Netzbetreiber in die Lage, den steigenden Datenverkehr effizient zu bewältigen und bietet eine robuste Plattform für die Übertragung großer Datenmengen über weite Entfernungen. 400G OTN ist ideal für Backbone- und Metronetze und lässt sich nahtlos in bestehende Infrastrukturen integrieren, was eine reibungslose Migration von SDH zu fgOTN begünstigt.

3. Optical Sensing statt manueller Kontrolle: Verbesserung der Infrastrukturüberwachung
Die Integration von optischen Sensortechnologien in die Überwachung kritischer Infrastrukturen modernisiert die Inspektionsprozesse. Traditionell manuelle Vor-Ort-Inspektionen werden durch intelligente, auf Faseroptik und KI-Analyse basierende Lösungen ersetzt. Diese Entwicklung ermöglicht Fernüberwachungen und verbessert die Effizienz sowie die Arbeitsbedingungen erheblich. Optische Sensoren bieten eine hohe Genauigkeit und sind widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, was sie ideal für die Überwachung von Infrastrukturen wie Pipelines und Flughäfen macht.

Einflüsse durch Nachhaltigkeit, KI und Quantencomputing

Neben diesen Trends wird die F5G-A-Generation durch verschiedene Einflüsse vorangetrieben. So spielt die Entwicklung energieeffizienter Netzwerkkomponenten eine immer wichtigere Rolle, um den Stromverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren. Algorithmen auf der Basis von KI optimieren die Netzwerkleistung in Echtzeit, verbessern die Ressourcenallokation und ermöglichen vorausschauende Wartung, was die Netze effizienter und zuverlässiger macht. Auch benötigt KI mehr Daten für das Trainieren der zugrundeliegenden KI-Modelle. Diese Daten müssen über die Netze in die entsprechenden KI-Datenzentren geleiten werden.

Darüber hinaus verspricht Quantencomputing, die Datenübertragungssicherheit durch quantenkryptografische Verfahren auf ein neues Niveau zu heben. Dies könnte in Zukunft zu Quantennetzen führen, die eine nahezu latenzfreie und datenschutzsichere Kommunikation über große Entfernungen erlauben. Diese Synergien können die Leistungsfähigkeit und Intelligenz der F5G-A-Netzwerke weiter steigern und damit den Weg für innovative Anwendungen wie Smart Cities, autonome Systeme und immersive virtuelle Realitäten ebnen.



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