„Der Wille zum Erfolg“

Gerald Maier hat sich ganz dem Lösungsgeschäft verschrieben. Als Geschäftsführer  des IT-Security-Value Added Distributor Infinigate setzt er seine Stärken so ein, dass österreichische Unternehmen von mehr Sicherheit profitieren können. Wer mit 15 Jahren österreichischer Staatsmeister [...]

Gerald Maier, Geschäftsführer des IT-Security-Value Added Distributor Infinigate. (c) Erich Reismann
Gerald Maier, Geschäftsführer des IT-Security-Value Added Distributor Infinigate. (c) Erich Reismann

Gerald Maier hat sich ganz dem Lösungsgeschäft verschrieben. Als Geschäftsführer  des IT-Security-Value Added Distributor Infinigate setzt er seine Stärken so ein, dass österreichische Unternehmen von mehr Sicherheit profitieren können.

Wer mit 15 Jahren österreichischer Staatsmeister in 400 Meter Lagen bei den Erwachsenen wird, für den ist die Formulierung „der Wille zum Erfolg“ keine Marketinghülse, sondern ein Lebensmotto. „Wenn man wie ich als Teenager Leistungssport betreibt, dann weiß man, was notwendig ist, um Erfolg zu haben“, sagt Ing. Gerald Maier, Geschäftsführer von Infinigate Österreich, dem Value Added Distributor im Bereich IT-Security. „Man muss hart und diszipliniert arbeiten, sich selbst immer treu bleiben und einen klaren Weg gehen. Von diesen Prinzipien, die ich damals gelernt habe, profitiere ich bereits mein ganzes Berufsleben“, ergänzt der gebürtige Kärntner im Gespräch mit transform!

Der ausgebildete Nachrichtentechniker ist schnell in den Business-Bereich gewechselt, weil er dort seine Stärken gesehen hat. Vor seinem Einstieg bei Infinigate war er unter anderem für den Ausbau der Tornado IT Gruppe in Osteuropa verantwortlich. Von 2000 bis 2006 arbeitete er als Geschäftsführer der Actebis (heute ALSO) und war zusätzlich als Director Ecommerce für 12 europäische Länder der Actebis-Gruppe verantwortlich. Davor leitete er für acht Jahre die Geschicke der amerikanischen IT-Konzerne Merisel und CHS, gründete dabei auch die österreichische DNS-Niederlassung (heute ECS Arrows).

Auf das Wesentliche fokussiert

Es vergeht kaum ein Tag, der nicht die oft dramatischen Folgen von Cyberkriminalität ans Licht bringen würde. „Es gibt heute kein Unternehmen, das an dem Thema IT-Security vorbeikommt. Wenn man gehackt wird, Daten verloren gehen oder man nicht arbeiten kann, dann haben Unternehmen massive Probleme. Während man früher für einen Hack einen Spezialisten brauchte, gibt es das heute im Darknet für 50 Dollar inklusive Support.“ Zudem werden die Angriffe immer intelligenter und zielgerichteter.

Durch die sich ständig ändernden Anforderungen ist der IT-Security-Markt ein schwieriger: „Es ist ein Markt, der laufend mit neuen Bedrohungen konfrontiert wird und damit hohe Anforderungen an das Portfolio stellt. Man muss sich ganz genau überlegen, wo man sich positioniert und welche Lösungen man anbietet. Und hier sind wir mitten drinnen. Wir sind ein Konzern, der aus lauter Spezialisten besteht, die sich mit den unterschiedlichsten Bedrohungsszenarien auseinandersetzen – und stets bestrebt ist, den Partnern die bestmöglichen Lösungen an die Hand zu geben. Hier sind wir wirkliche Dienstleister für Partner und Endkunden, die durch die rasend schnelle Veränderung und zunehmende Komplexität meist überfordert sind.“

Ein wesentliches Merkmal von Infinigate ist, dass das Team rund um Gerald Maier die Partner so berät, dass eine Überforderung gar nicht erst entstehen kann. „Unser Portfolio ist nicht so wie bei anderen riesengroß, wir sind sehr fokussiert. Wir decken im Bereich Security die wesentlichen Themen ab, um unseren Partnern jene Unterstützung zu geben, die sie bei Projekten bis hin zur Implementierung brauchen, um die Infrastruktur ihrer Kunden sicherer zu machen.“ Ein weiteres Merkmal sind die hohen Anforderungen an den Service Level: „Wenn bei uns jemand eine Anfrage stellt, bekommt er in sehr kurzer Zeit eine Antwort und eine maßgeschneiderte Lösung. Das ist heute nicht selbstverständlich. Es gibt Unternehmen, die schaffen das aufgrund der Fülle der Produkte und Lösungen, die sie anbieten, nicht.“ Damit sichergestellt ist, dass sich das Team technologisch stets auf der Höhe der Zeit bewegt, fährt der Konzern zweigleisig: „Es gibt ein paar Kernthemen, von denen wir genau wissen, dass sie sich in den kommenden ein bis zwei Jahren nicht verändern werden. Für Ansätze, die darüber hinausgehen, haben wir innerhalb des Konzerns eine eigene Task Force, die sich ausschließlich mit komplett neuen Themen beschäftigt.

Dieses hochspezialisierte Team vergleicht neue Lösungen mit bereits bestehenden und entscheidet, neue Systeme einzuführen, wenn es zum Beispiel eine Lücke im Portfolio gibt.“ Zur aktuellen Stoßrichtung gehören etwa Lösungen, die Unternehmen helfen, mittels Online-Tracking Schwachstellen im Live-Betrieb sichtbar zu machen und auszuschalten. Ein zweites Konzept, das Gerald Maier demnächst vorstellen wird, betrifft den Mittelstand, der in der Regel nicht die Ressourcen und das Knowhow hat, alle Bedrohungen in den Griff zu bekommen. „Die Lösung, auf die wir große Erwartungen setzen, wird es möglich machen, Kompetenz und Knowhow zuzukaufen, ohne selbst einen riesigen Apparat aufbauen zu müssen. Damit machen wir die Endkunden unserer Mittelstandspartner sicherer.“

Der richtige Team-Mix

Der österreichische Standort beschäftigt derzeit 15 Mitarbeiter. Mittelfristig will Maier das Team auf 25 bis 30 Spezialisten bringen. Das Thema Facharbeitermangel bereitet dem Geschäftsführer kein Kopfzerbrechen, obwohl es bekanntlich in der IT insgesamt und im Cybersecurity-Bereich ganz besonders heiß diskutiert wird. „In der Vergangenheit war es schwieriger, Leute zu bekommen, da wir auf dem Markt noch nicht so bekannt waren. Das hat sich aber geändert. Wir sind mittlerweile im Kontakt mit allen wichtigen Partnern. Man kennt uns, das macht die Sache einfacher. Da außerdem eine gute Meinung über das Unternehmen und das Arbeitsklima besteht, kommen automatisch Bewerbungen herein.“

Infinigate ist nicht darauf angewiesen, potenzielle Mitarbeiter mit üppigen Gehaltsschecks oder großen Versprechen anzulocken. „Wir sind kein Unternehmen, das riesige Gehälter bezahlt und große Storys erzählt. Wir bleiben realistisch, das heißt, wir halten, was wir versprechen. Wir sind ein Spezialunternehmen, daher können wir uns leisten, uns auf persönliche Kontakte zu konzentrieren. Wir genießen auch den Luxus, jene Menschen zu wählen, die am besten ins Team passen.“ Dabei achtet Maier auch darauf, dass die Mischung die richtige ist und das soziale Ambiente passt: „Ich habe auch Leute abgelehnt, die für bestimmte Tätigkeiten überqualifiziert waren. Es würde keinen Sinn ergeben, wenn er oder sie sich nach sechs Monaten langweilt. Es gilt, den richtigen Mix zu finden.“

Die Frage, welche Eigenschaften Kandidaten optimalerweise mitbringen sollten, beantwortet Maier ohne einen Augenblick zu zögern: „Den Willen zum Erfolg. Alles andere kann man lernen. Um das notwendige Knowhow aufzubauen, bieten wir unter anderem laufende Trainings, Schulungen und Workshops. Den Willen zum Erfolg und den Willen, seinen Beitrag zu leisten, muss man jedoch mitbringen.“

Sportliche Wachstumsstrategie

Auch strategisch ist der Weg, den Infinigate gehen möchte, klar vorgezeichnet. „Der Konzern wächst überproportional und weit über dem internationalen Durchschnitt. Und wir haben weiterhin sehr sportliche Pläne, was das Wachstum betrifft“, sagt der Sportler aus Leidenschaft. Einen relativ neuen Baustein dieser Strategie bildet die H.I.G. Europe, die sich im letzten Jahr „in substanziellem Maße“ am IT-SecurityDistributor beteiligt hat. Der europäische Arm der auf mittelständische Unternehmen spezialisierten Beteiligungsgesellschaft soll bei der Expansionsstrategie helfen.

Dabei werde man nicht nur von den finanziellen Ressourcen des Investors profitieren, sondern könne auch auf die umfangreiche Erfahrung der H.I.G. in der Technologiebranche, in der Erschließung neuer Märkte und vor allem auch bei Akquisitionen zugreifen, so der Infinigate-CEO David Martinez. Infinigate hat zum Beispiel Anfang des Jahres den niederländischen VAD CRYPSYS übernommen. Mit diesem Schritt schließt man eine wichtige geografische Lücke im Norden Europas und erweitert die Präsenz auf zehn Länder.

In Österreich will Gerald Maier unter anderem weiter an der Qualität feilen: „Wir wollen das Portfolio weiter optimieren und nicht unbedingt quantitativ ausbauen – eine Philosophie, die bis heute sehr gut funktioniert hat. Es geht nicht darum, möglichst viele Lösungen zu haben, sondern die richtigen. Das heißt: Unser Weg ist es, ein qualitativ erfolgreiches Wachstum hinzulegen.“ Als äußeres Zeichen dieser Entwicklung bezieht die Infinigate-Mannschaft demnächst ein größeres Büro in Wien 22, wo unter anderem ein eigenes Trainingscenter zur Verfügung steht. In dessen Räumlichkeiten können auf Wunsch auch Workshops für Endkunden stattfinden. Was derzeit nicht auf der Agenda steht, ist die Expansion in Richtung Osteuropa. Maiers Erfahrung in dieser Region und Wiens traditionelle Rolle als Hub für Osteuropa-Geschäfte würden dafürsprechen. „Wir machen schon heute Geschäfte in den Nachbarländern, auch bis nach Polen. Ich habe auch eine mehrsprachige Besetzung unter den Mitarbeitern. Das kann ein Thema werden, der aktuelle Fokus ist jedoch, Westeuropa sicherheitstechnisch aufzubauen.“

Gerald Maier schwimmt heute weniger als im Teenageralter, dafür läuft er Marathons und spult mit dem Rad endlose Kilometer ab – an Triathlons teilzunehmen, was nahe liegen würde, lässt er sich allerdings nicht überreden. Was sich über die Zeit nicht verändert hat, ist die Konzentration auf das Wesentliche – und der Wille zum Erfolg.

Über Infinigate

Infinigate wurde 1996 als erster europäischer Distributor für Internet-Technologien gegründet. Ab 2002 hat sich Infinigate ausschließlich auf die Distribution von IT-Security-Lösungen zum nachhaltigen Schutz von IT-Netzwerken, Servern, Endgeräten, Daten, Applikationen sowie der Cloud spezialisiert. Als echter VAD konzentriert sich Infinigate auf innovative und erklärungsintensive Lösungen für Unternehmen und stellt Herstellern und Partnern (Resellern, IT-Integratoren, Systemhäusern etc.) eine Reihe von zusätzlichen Dienstleistungen in den Bereichen Technik, Marketing und Vertrieb zur Verfügung. Nach mehreren erfolgreichen Markteintritten und Akquisitionen beabsichtigt Infinigate, die geografische Expansionsstrategie weiter fortzuführen. Die Infinigate Gruppe ist heute mit ca. 300 Mitarbeitern in zehn Ländern Europas mit eigenen Niederlassungen vertreten. Infinigate deckt damit nahezu 80 Prozent des westeuropäischen IT-Security-Marktpotenzials ab und hat sich so als VAD für IT-Sicherheit in Europa etabliert. www.infinigate.at

Dieser Artikel ist ursprünglich in transform! 05/2018 erschienen, dem Magazin für den digitalen Wandel.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*