Vermeintlich optimale Netzabdeckung, trotzdem kein Signal: Das kann gerade in tiefen Straßenschluchten von Großstädten schon einmal vorkommen. Abhilfe sollen laut Mathematiker der russischen RUDN Universität Drohnen versprechen. [...]
Die Mathematiker der RUDN Universität haben ein Mobilfunknetz in 3D simuliert und dabei festgestellt, dass die autonomen Fluggeräte gut geeignet scheinen, um lästige Funklöcher zu stopfen. Das Signal von Mobilfunkmasten ist in einer Ebene am stärksten. Zudem sind Gebäude ein Hindernis für die Ausbreitung, was ein schlechtes Signal in Innenräumen bedingen kann – oder eben Funklöcher in Straßenschluchten. Die russischen Forscher haben sich damit befasst, wie Drohnen dem Netz dienen könnten. „Wir haben ein Kommunikationssystem mit Drohnen simuliert und dabei viele Aspekte der realweltlichen Situation berücksichtigt, inklusive zufälliger Abstände zwischen Objekten, beispielsweise von Drohne zu Nutzer“, sagt Konstantin Samuylov, Leiter des Fachbereichs Angewandte Informatik und Wahrscheinlichkeitstheorie an der RUDN Universität.
3D-Ergänzung
Die Forscher nutzen dabei stochastische Geometrie für ein 3D–Modell eines Mobilfunknetzes, in dem auch Drohnen als Sender dienen. Dabei berücksichtigt die Simulation auch Höhenunterschiede, was dem Team zufolge ein wesentlicher Vorteil gegenüber bisherigen Modellen ist. Der Gesamteffekt ist laut Simulation beachtlich. „Der Zugang selbst – die Nutzung von unbemannten Fluggeräten – wird die Abdeckung eines Mubilfunknetzes um etwa 40 Prozent steigern“, meint Samuylov in einer Aussendung der Universität.
Signal-Vorteil
Im RUDN-Modell gibt es zudem einen wichtigen Unterschied zwischen stationären Mobilfunksendern und Drohnen. Letztere nutzen gerichtete Millimeterwellen mit breiterem Frequenzbereich und höherer Energie. Diese sind für Menschen unbedenklich, erlauben aber höhere Datenraten – was Drohnen zusätzlich attraktiv macht. Diese sind der Simulation zufolge übrigens am effektivsten, wenn sie sich fast im rechten Winkel über einem Nutzer befinden. Denn dann gibt es am wenigsten Hindernisse für das Funksignal.
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