Enterprise Architecture Software kann Ordnung ins IT-Chaos Ihres Unternehmens bringen. Lesen Sie, warum sich die Investition dennoch lohnt. [...]
Vor ein paar Jahrzehnten waren IT-Verhältnisse, wie sie heute an der Tagesordnung sind, unvorstellbar. Desktop-Rechner, Tablets, Laptops, Smartphones, Sensoren, smarte Devices – die schiere Masse der Devices, die heutige Unternehmensnetzwerke heimsucht, stellt IT-Abteilungen vor immense Herausforderungen. Schließlich müssen die Geräte, Algorithmen und Software-Upgrades auch gemanagt, geprüft und gewartet werden.
An dieser Stelle kommen Enterprise Architecture Tools ins Spiel: Sie katalogisieren alle Assets in einer Datenbank und machen die erfassten Daten einfach und vielseitig nutz- und präsentierbar. „Magie“ entfalten EA-Tools allerdings erst dann, wenn ein ordentliches Team für ihr Deployment sorgt, sie mit Daten versorgt und die Werkzeuge am Ende dafür nutzt, smartere Business-Entscheidungen zu treffen.
Die Frage, die sich vielen stellt: Wird der Aufwand, Enterprise Architecture Tools einzuführen, durch den Ertrag gerechtfertigt? Um es kurz zu machen: Ja. Hier kommen fünf Gründe, warum.
1. Ordnung ist das halbe Leben
Alles ist besser als ein weitläufiges Netzwerk voller nicht identifizierbarer Rechner, auf denen unbekannte Software läuft – die von nicht erfassten Mitarbeitern, die eventuell gar nicht mehr in der Firma sind – geschrieben wurde. Eine papierbasierte Liste ist diesbezüglich ein ganz guter Startpunkt – ein Spreadsheet wäre besser. Enterprise Architecture Tools sind analogen oder digitalen Listen jedoch um Lichtjahre voraus: Sie schaffen Ordnung und stellen darüber hinaus vielfältige, wertvolle Informationen zur erfassten Hardware bereit.
Dabei sollten Sie jedoch nicht vergessen, dass es nicht die Software ist, die für Ordnung sorgen, sondern die Menschen dahinter. Enterprise Architecture Tools sind kein Wundermittel – ohne Spezialisten, die die Datenbestände entsprechend pflegen, nutzen auch die besten Werkzeuge nichts.
2. Silos sind zum Bersten da
Wenn die Unterschiede und Differenzen zwischen einzelnen Abteilungen zunehmen, kann das gesamte Unternehmen darunter leiden. Mit Enterprise Architecture Software lässt sich dieses Problem grundsätzlich auch nicht lösen. Aber EA-Tools können dabei helfen, solche Unterschiede sichtbar zu machen. Wenn das eine Team auf Technologie A setzt und das andere auf Technologie B kann sich eine zentrale Datenbank als Katalysator für Change erweisen und einen ersten Schritt in Richtung Einheitlichkeit markieren.
Solche Inkonsistenzen vollständig aufzulösen ist allerdings auch nicht empfehlenswert, schließlich sind technologische Monokulturen deutlich angreifbarer: Tritt ein Problem auf, sind alle davon betroffen. Das kann ein Problem zu einer Katastrophe ausarten lassen. Jede Medaille hat eben zwei Seiten.
3. Metriken schaffen Problembewusstsein
„Man kann nicht managen, was man nicht messen kann“ – diese Lektion dürfte jedem Besucher einer Business School mit Nachdruck eingebläut worden sein. Enterprise Architecture Tools machen die Funktionsweise der digitalen Unternehmenswelt messbar: Teams, Abteilungen oder Fachbereiche können miteinander verglichen werden. Außerdem rückt EA Software lahme Server, überladene Datenbanken und überforderte Netzwerke ins Rampenlicht.
Diese Metriken können aber auch für Unruhe sorgen: Die Daten liegen bereit, lassen sich aggregieren, bereinigen und in ein apartes Dashboard pressen. Das heißt aber nicht automatisch, dass daraus wertvolle Insights entstehen. Erst wenn menschliche Expertise ins Spiel kommt, lassen sich die Zahlen (hoffentlich) richtig interpretieren.
4. Automatisierung spart Zeit
Viele Enterprise Architecture Tools können eine beeindruckende Mange an Daten automatisch generieren. Inzwischen werden bereits durch APIs und Debugging Tools jede Menge Telemetrie-Daten erzeugt, die in einem nützlichen User Interface zusammenlaufen.
Die Gefahr besteht hierbei darin, dass EA-Systeme unter Umständen „blind“ operieren, wie im Film „Jurassic Park“: Alle bekannten Dinosaurier auf der Insel werden getrackt – allerdings bleibt der Fakt, dass sich die Urviecher vermehren, dabei außen vor. Mit den Enterprise Architecture Tools verhält es sich ähnlich: Sie können nur die Daten von den Rechnern verarbeiten, die eingebunden sind.
5. Nicht ohne meine Single Source of Truth
In etlichen Unternehmen wird zu viel Zeit darauf verwendet, die richtigen Daten oder Informationen zu finden. Enterprise Architecture Tools können diesbezüglich jede Menge Zeit sparen – wenn das entsprechende Budget für die Ausgestaltung der Infrastruktur vorhanden ist.
Dennoch sollten Sie sich darüber bewusst sein, dass auch eine Single Source of Truth nicht unfehlbar ist. Wenn die Daten, die EA Tools auswerfen nicht korrekt sind, gibt es wenig Spielraum, um das auch zu entdecken. Anders ausgedrückt: Gibt es nur eine Meinung, dann entfällt sowohl ein Konsens als auch die Möglichkeit zur Analyse.
Aber eine Taschenlampe ist immer noch besser, als blind im Dunkeln zu tappen. Deshalb sollten Sie Zögerlichkeiten in Sachen Enterprise Architecture Tools über Bord werfen und sich den schwierigen Katalogisierungs- und Tracking-Aufgaben stellen, um die Datenverarbeitung in Ihrem Unternehmen unter Kontrolle zu halten.
*Peter Wayner schreibt unter anderem für unsere US-Schwesterpublikation InfoWorld.com und ist Autor verschiedener Bücher – unter anderem zu den Themen Open Source Software, autonomes Fahren und digitale Transaktionen.
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