Facebook, Twitter und Co sollten zur Rechenschaft gezogen werden, wenn sie es nicht schaffen, ihre Nutzer vor Falschinformationen zu warnen. Das sagen 64 Prozent der US-Wähler, wobei 59 Prozent sogar fordern, dass Online-Communitys Meldungen ausdrücklich als "persönliche Meinung" ausweisen müssen, die Fake-News über wissenschaftliche Themen wie den Klimawandel enthalten. [...]
„In Anbetracht der katastrophalen Konsequenzen der Untätigkeit in Zusammenhang mit dem Klimawandel ist es unsere Überzeugung, dass ihr eine große Verantwortung gegenüber euren Usern wahrzunehmen habt“, zitiert „The Verge“ aus einem gemeinsamen Brief, den mehr als 30 Mitglieder der Demokratischen Partei kürzlich an die Firmenbosse von Facebook, Twitter, YouTube und Reddit verschickt haben. Es könne nicht sein, dass einzelne Personen mit der Verbreitung von Falschinformationen ungehindert großen Schaden anrichten dürfen. „Sie versuchen gezielt die Grenzlinie zwischen den auf Wissenschaft beruhenden Fakten und hausierenden Pseudotheorien zu verwischen“, kritisieren die Politiker.
Mit dieser Auffassung sind die demokratischen Politiker aber nicht alleine. Laut dem Ergebnis einer von Data for Progress durchgeführten Umfrage ist auch die Mehrheit der Republikaner davon überzeugt, dass Facebook und Co stärker zur Verantwortung gezogen werden müssen, wenn es um die Kontrolle von Fake News geht. So geben knapp 60 Prozent der US-Bürger, die traditionell die Republikanische Partei wählen, an, strengere Regeln entweder „stark zu befürworten“ oder „einigermaßen zu befürworten“.
Nur 44 Prozent werden als wahr erkannt
Dass es für den Durchschnitts-User nicht immer leicht ist, auf Facebook Fakten von gefälschten Nachrichten zu unterscheiden, haben Forscher der University of Texas erst Ende 2019 aufgezeigt. Dabei ließen sie 80 Studenten 50 News-Meldungen auf ihren tatsächlichen Wahrheitsgehalt beurteilen. Das Ergebnis war ernüchternd: Nur 44 Prozent der Nachrichten wurden korrekt als wahr oder unwahr erkannt.
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