Herbstzeit ist Wanderzeit: Wie die Digitalisierung das beliebte Hobby verändert

Wandern ist eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Europa. Im Herbst ist es besonders schön. Uwe Kemmer, Direktor EMEA Field Engineering bei Western Digital, zeigt anhand anschaulicher Beispiele, welche Rolle Daten bei dieser Aktivität spielen, und wie Wandernde immer auf dem richtigen Weg sein können. [...]

Wandern im Herbst ist besonders schön. (c) Klaus Lorbeer
Wandern im Herbst ist besonders schön. (c) Klaus Lorbeer
Uwe Kemmer, Director EMEA Field Engineering bei Western Digital (c) Western Digital
Uwe Kemmer, Director EMEA Field
Engineering bei Western Digital
(c) Western Digital

Digitale Technologien machen das Planen und Navigieren von Wanderungen einfacher, sicherer und genauer: statt Kompass und unhandlichen Karten steht eine Fülle digitaler Informationen zur Verfügung. Mittels Routenplaner-Apps, gibt es Details zu Schwierigkeitsgraden oder Wegbeschaffenheit, ein Echtzeit-Wetterradar erkennt Wetterumschwünge frühzeitig und GPS-Systeme helfen bei der präzisen Standortbestimmung. 

Auch im Sport und Gesundheitsbereich wächst die Menge an Daten, die gesammelt, analysiert und gespeichert werden. Eine heruntergeladene Karte einer Wander-App kann schnell große Datenmengen beanspruchen. Fügen Wandernde personalisierte Informationen, wie Kommentare oder Fotos zu den Karten hinzu, entstehen noch mehr Daten. Das gilt auch für die Navigation, wenn beispielsweise Wegpunkte gesetzt werden, um den Fortschritt im Blick zu behalten oder bestimmte Ziele unterwegs leichter zu finden. Damit diese Informationen jeder Zeit griffbereit sind, werden in mobilen Endgeräten wie dem Smartphone oder dem GPS-Logger Small-Factor-NAND-Flash eingesetzt. Dieser Speicher ermöglicht es Wandernden, ihre Abenteuer nahtlos zu dokumentieren und notwendige Daten zuverlässig und schnell zu speichern, um sicher neue Wege zu erkunden. 

Gesundheit ganz oben

Die Farben des Herbsts. (c) Klaus Lorbeer
Die Farben des Herbsts. (c) Klaus Lorbeer

Sicherheit, Gesundheit oder Umweltbedingungen, sind wichtige Aspekte des Wanderns. Auch hier können Daten bei der Vorhersage und dem Verständnis bevorstehender Herausforderungen oder Belastungen für den Körper entscheidend sein. Tragbare Technologien wie Smartwatches erfassen Informationen zur Herzfrequenz, Höhenakklimatisierung, Sauerstoffsättigung im Blut, allgemeiner körperlicher Verfassung und aktuellem Standort. Diese Erkenntnisse über Vitalwerte helfen, Überanstrengung und mögliche Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Im Notfall kann schnell Hilfe gerufen werden, selbst in abgelegenen Gebieten ohne Mobilfunkverbindung. So werden Daten zum unverzichtbaren Begleiter, der Sicherheit und Orientierung in anspruchsvollem Gelände bietet.

Mit der Weiterentwicklung von Wearables wächst der Bedarf an zuverlässigem, integriertem Speicher. Gesundheitsdaten sind vor allem dann interessant, wenn sie über einen längeren Zeitraum aufgezeichnet und auf Veränderungen analysiert werden können. Edge Computing macht dies möglich, indem es die Latenzzeiten dort reduziert, wo die Daten erfasst werden. Die Datenübertragung zwischen Edge und Cloud sowie zwischen Edge und Endpunkten erfordert eine hohe Effizienz und Geschwindigkeit. Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen in Smartwatches und anderen Wearables langlebige, stromsparende Flash-Speicher in ultrakleinem Formfaktor und mit hoher Kapazität verbaut sein. Diese speichern und verarbeiten Daten kontinuierlich über einen langen Zeitraum – auch in herausfordernden Umgebungen wie bei extremer Kälte oder Hitze.

Nicht nur in Wearables spielen Daten und Datenspeicherung eine Rolle. Vielmehr werden sie auch in anderen Bereichen zu unverzichtbaren Hilfsmitteln.

Daten als Schutz vor Naturgefahren

Wer sich in den Bergen aufhält, ist den unberechenbaren Kräften der Natur ausgesetzt. Aber: Dank neuer Sensor- und Kameratechnologien sind diese nicht mehr gänzlich unvorhersehbar. Zwar bleibt eine hundertprozentig akkurate Prognose unmöglich, doch eine datengestützte Planung verringert das Risiko, in gefährliche Situationen zu geraten. Sensoren erfassen kontinuierlich Informationen über aktuelle Bedingungen, Veränderungen in der Umgebung oder Bewegungen von Tieren. Beispielsweise können Bodenfeuchtesensoren in Kombination mit Niederschlagsdaten frühzeitig auf ein erhöhtes Erdrutschrisiko hinweisen. KI-gestützte Kamerasysteme erkennen und warnen vor Waldbränden. Temperatur- und Bewegungssensoren helfen, das Verhalten von Wildtieren vorherzusagen und Hinweise auf mögliche Begegnungen mit diesen zu geben. Seismische und thermische Sensoren erfassen selbst kleinste Erschütterungen oder Temperaturveränderungen, die Vorboten von Steinschlägen sein könnten. 

Die Speicherung dieser Daten ist ein wichtiger Aspekt von geophysikalischen Untersuchungen und Forschungen. Es werden umfangreiche Daten gesammelt und dann für die weitere Analyse und Interpretation gespeichert. Diese Daten werden in der Regel auf Festplattenlaufwerken (HDDs) in Servern oder NAS-Geräten (Network Attached Storage) gespeichert, die es ermöglichen, große Datenmengen leicht zugänglich zu speichern und abzurufen. Für noch komplexere Datenmengen werden cloudbasierte Systeme eingesetzt. Diese bieten den Vorteil der schnellen Skalierbarkeit, Flexibilität und effizienten Verwaltung.

Ein sehr praktisches Beispiel dafür, wie gespeicherte und analysierte Sensordaten die Sicherheit im Bergsport verbessern, ist der ‚Couloir du Goûter‘ am Mont Blanc in den französischen Alpen. Der Korridor (Französisch: Couloir) ist ein horizontaler Abschnitt von kaum 100 Metern Länge und gilt als eine der gefährlichsten Stellen auf dem Weg zum Gipfel. Steinschläge, Felsstürze und Lawinen stehen dort auf der Tagesordnung. Nun haben Forschende mit der Analyse einer breiten Datengrundlage einen Weg gefunden, die Risiken auszuwerten und zu quantifizieren: Thermische Bedingungen beeinflussen direkt die Häufigkeit und Intensität von Steinschlägen. Auf dieser Basis konnten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ein Zeitfenster bestimmen, in denen das Überqueren des Korridors am sichersten ist – nämlich zwischen 9 Uhr und 10 Uhr morgens – und damit das Risiko für Gipfelstürmer deutlich reduzieren.

Mit Daten immer in guter Begleitung

Digitale Daten und ihre Speicherung sind für modernes Wandern ebenso wichtig wie gute Wanderschuhe: Sie helfen bei der Planung, erhöht die Sicherheit, tragen zum Naturschutz bei und machen das Outdoor-Erlebnis lebendiger. Ob kleiner, leistungsstarker Flash-Speicher am Handgelenk oder Festplattenspeicher in der Cloud – Daten, Datenspeicherung und Datenanalyse sind Grundbausteine für die Sicherheit am Berg im digitalen Zeitalter. So wird jede Tour zu einem sorgfältig vorbereiteten Abenteuer, bei dem Naturgenuss, Spaß, Sicherheit und Verantwortung Hand in Hand gehen.

*Uwe Kemmer ist Director EMEAI Field Engineering bei Western Digital Corporation.


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