Piraterieseiten und Malware miteinander verbunden

Das Risiko für Malware steigt mit dem Aufenthalt auf entsprechenden Portalen an. [...]

Raubkopie: User sind auf Piraterieseiten gefährdet. (C) Thorben Wengert/pixelio.de

Malware und der Besuch von Piraterieseiten stehen in einem sehr engen Zusammenhang. Laut einer Studie von Experten der Carnegie Mellon University ist die Wahrscheinlichkeit, sich Malware auf den Computer zu laden, umso größer, je länger sich ein Nutzer auf Webseiten mit Piraterie-Bezug aufhält.

Ein Jahr lang hat Rahul Telang das Browsing-Verhalten von 253 Teilnehmern analysiert und fand heraus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass diese eine Art von Malware auf ihre Rechner laden, umso größer war, je mehr Zeit sie auf Piraterieseiten verbrachten. Die Verdopplung der Zeit, die auf Piraterieseiten verbracht wird, erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, Malware zu erhalten, um rund 20 Prozent. Das Ergebnis gilt nur für das Besuchen von Piraterieseiten, jedoch nicht für Websites anderer Kategorien, die auch in der Recherche von Telang enthalten sind – darunter unter anderem Banking, Glücksspiel, Games, Shopping und soziale Netzwerke.

Die Analyse baute darauf auf, dass alle auf die Computer der Teilnehmer heruntergeladenen Dateien gescannt und diese Ergebnisse mit Berichten von „Virustotal“ verglichen wurden. Diese Berichte enthalten jedoch auch Adware. Die Endergebnisse der Studie trennen diese von ernsthafterer Malware, denn die Klassifizierung von Adware sei dem Researcher zufolge problematisch, insbesondere da das Ziel von Adware darin bestehe, Anzeigen zu liefern und nicht wirklich gefährliche Inhalte zu verbreiten.

Ergebnisse beunruhigen nicht
Laut den Ergebnissen betrug die durchschnittliche Malware-Menge, die von den Teilnehmern heruntergeladen wurde, 0,25 – mit einem zusätzlichen Wert von 0,05, wenn der Studienteilnehmer die verbrachte Zeit auf Piratenseiten verdoppelte. Das bedeutet, dass die meisten Menschen überhaupt nicht mit Malware in Kontakt kommen. Das Gesamt-Sample zeigt auch, dass die durchschnittliche Anzahl von Malware-Dateien, denen Benutzer von Raubkopien ausgesetzt waren, 1,5 betrug – verglichen mit 1,4 für diejenigen, die Piraterieseiten überhaupt nicht besuchten.

Die Ergebnisse der Studie zeigen den Forschern zufolge weder, dass Piraterie die häufigste Ursache für Malware-Infektionen ist, noch garantiert diese, dass Raubkopien jedesmal Computer infizieren. Es zeigt sich jedoch, dass es ein sehr großes Risiko im Vergleich zu anderen Arten von Websites gibt, sich mit Malware zu infizieren. „Das ist wahrscheinlich ohnehin zu erwarten, wenn der Zweck einer Website ist, Dateien herunterzuladen„, heißt es in der Analyse.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*