Das Unternehmen IonQ hat den "leistungsfähigsten Quantencomputer der Welt" vorgestellt. Das System auf Basis der Ionenfallen-Technologie bietet laut dem Hersteller 32 Quantenbits (Qubits) mit geringen Gate-Fehlern. Das zu erwartende Quantenvolumen beträgt demnach über vier Millionen. [...]
Die neueste IonQ-Hardware bietet 32 statt bisher elf Qubits, was schon auf dem ersten Blick eine deutliche Leistungssteigerung suggeriert. Wirklich spektakulär ist jedoch die Ansage des Herstellers, dass ein Quantenvolumen von über vier Millionen. zu erwarten sei. Das ist eine bislang vor allem von IBM genutzte Metrik, die Leistung und Fehlerraten eines Quantencomputers berücksichtigt. Sowohl IBM als auch Honeywell haben dieses Jahr Systeme vorgestellt, die laut Unternehmen ein Quantenvolumen von 64 erreichen. Sollten IonQs Angaben zum eigenen System stimmen, wäre er den großen Konkurrenten also um Größenordnungen voraus.
Das Unternehmen signalisiert jedenfalls große Zuversicht. „Das neue System kann Dinge tun, die kein anderer Quantencomputer zuvor erreichen konnte, und noch wichtiger, wir wissen, wie wir diese Systeme in Zukunft viel leistungsfähiger machen“, sagt IonQs Chefwissenschaftler Chris Monroe. Ihm zufolge hängt das mit Erkenntnissen zur Fehlerkorrektur zusammen. „Mit unserem neuen IonQ-System erwarten wir, dass wir mehrere Qubits kodieren können, um Fehler zu tolerieren. Das ist auf lange Sicht der Heilige Gral für skalierbare Quantencomputer.“
Für die Zukunft gut aufgestellt
IonQ nutzt für seine Quantencomputer Ionenfallen-Technologie, bei der im Prinzip in elektromagnetischen Feldern gefangene Atomkerne als Qubits dienen. Die Hardware gilt als im Vergleich zu anderen Quantencomputer-Technologien eher groß. IonQ hat jedoch stets daran festgehalten, dass die Technologie unter anderem bei Genauigkeit und Skalierbarkeit Vorteile biete.
Damit konnte IonQ über die Jahre einige Investoren überzeugen und so 84 Mio. Dollar aufstellen. Zu den Investoren zählen unter anderem Samsung, Robert Bosch Capital Ventures und Amazon. Letzteres bietet seit Ende 2019 als Teil der Amazon Web Services mit Amazon Braket für die Forschung auch Quantencomputing-as-a-Service, unter anderem auf IonQ-Hardware.
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