TeamViewer kauft Linzer Xaleon

Das 2018 gegründete Linzer SaaS-Unternehmen Xaleon (vormals Chatvisor) wurde an das DAX-Unternehmen TeamViewer verkauft. Das Customer-Engagement-Lösung für mehr Kundenzufriedenheit ist dem Käufer einen zweistelligen Millionenbetrag zuzüglich eines signifikanten vierjährigen Cash-Earn-Outs wert. [...]

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Die drei Xaleon-Gründer Mathias Holzinger, Markus Wagner und Horst-Georg Fuchs (vorne) mit den drei eQventure-Lead-Investoren Franz Fuchsberger, Markus Presle und Herbert Gartner die gemeinsame Zukunft (hinten). (c) Xaleon

Xaleon hat sich auf die Entwicklung von Customer-Engagement-Software spezialisiert. Das Kernprodukt von Xaleon baut auf eine Co-Browsing-Technologie, die eine fortschrittliche Form des GDPR-konformen Screensharings in Websessions ohne Installation und Übertragung von Nutzerdaten ermöglicht.

Um Co-Browsing herum hat Xaleon eine ganze Software-Suite aufgebaut, um eine sichere digitale End-to-End Customer Engagement Journey zu ermöglichen. Dazu gehören Funktionen wie Chatbots, Live-Chat, Video-Chat sowie die elektronische Unterschrift für den Vertragsabschluss innerhalb einer Online-Kundeninteraktion. Darüber hinaus bietet die Lösung von Xaleon Schnittstellen (APIs) zu allen wichtigen Kundenservice- und Ticketing-Systemen für eine nahtlose Integration. TeamViewer hat die Technologie von Xaleon vor kurzem in seine eigene Enterprise-Connectivity-Lösung, TeamViewer Tensor, integriert und sich aufgrund der hohen Akzeptanz der Funktionalität und des großen Kundeninteresses nun zur Übernahme des Unternehmens entschlossen.

Der vierte Exit eines eQventure-Portfoliounternehmens

Erst im Frühjahr 2019 verkündete die Investment-Gesellschaft eQventure ihren Einstieg bei Xaleon (Chatvisor). Zeitgleich begannen neben Herbert Gartner auch die beiden eQventure-Investoren, Ex-Gründer und SaaS-Profis Franz Fuchsberger (Tricentis) und Markus Presle (Prescreen) die drei Xaleon-Gründer zu coachen und zu unterstützen.
 
In den Verkaufsgesprächen machte sich laut den Informationen die mehrfache Exit-Erfahrung von eQventure in den Verhandlungen bezahlt. Das Ergebnis ist der mittlerweile vierte Unternehmensverkauf eines eQventure Portfoliounternehmens an einen börsennotierten Konzern. Bisher sorgten vor allem die eQventure-Deals „nxtControl x Schneider Electric (Frankreich)“ und „NEXTSENSE x Hexagon (Schweden)“ für internationale Beachtung.
 
Diese Transaktion untermauert für Herbert Gartner zwei Hauptziele von eQventure: „Spannende Technologie-Startups in Österreich zu finden und zu unterstützen sowie talentierten Gründern zu helfen und das Geschäft schnell zu skalieren. Ein solcher Exit ist eine enorme Leistung für ein dreijähriges Unternehmen. Die Übernahme durch TeamViewer bestätigt aber auch das eQventure Erfolgsrezept: Unternehmer für Unternehmer.“
 
Oliver Steil, CEO von TeamViewer, kommentiert den Firmenzukauf: „Xaleon ist eine großartige Ergänzung zu unserem bestehenden Produktportfolio. Wir heißen die hochtalentierten Gründer von Xaleon und ihr gesamtes Team in der TeamViewer-Familie willkommen. Nun werden wir ihre Customer Engagement Suite gemeinsam innerhalb von TeamViewer strategisch weiterentwickeln.“

Markus Wagner, CEO von Xaleon, betont: „Wir fühlen uns bereits als Teil des Teams, da wir die gleiche Leidenschaft und Denkweise teilen. Mit unserem Produkt und TeamViewers riesiger globaler Kundenbasis und einem gemeinsamen Go-to-Market-Ansatz sind wir fest davon überzeugt, ein globaler Marktführer bei der Bereitstellung von Customer Engagement Technologien zu werden. Auch wenn unsere Reise kürzer als erwartet war, so war sie doch zusammen mit eQventure immens lohnend und hat uns geholfen, diesen hervorragenden Abschluss zu erreichen.“
 
Xaleon wurde im Februar 2018 als Chatvisor gegründet und hat mehr als 20 Mitarbeiter in Linz. TeamViewer plant seine Präsenz in dieser Region auszubauen, da sie als Innovations-Cluster und Software-Hub mit dem Campus Hagenberg, der Johannes Kepler Universität Linz und der zukünftigen Neue TU Linz über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt ist. Über den genauen Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Neben einer sofortigen Barkomponente im zweistelligen Millionenbereich umfasst der Gesamtkaufpreis eine signifikante Earn-Out-Komponente in bar über vier Jahre, die an bestimmte Leistungsziele geknüpft ist.


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