Der Kampf um die besten Köpfe beginnt bereits bei der Formulierung der Stellenanzeige. Oft entscheiden Kandidaten schon mit einem ersten Blick, welche Angebote sie interessieren und welche sie gleich wieder schließen. [...]
Bereits der erste Absatz kann darüber entscheiden, ob Ihre Stellenanzeige überhaupt das Interesse der Kandidaten weckt. Beginnen Sie eine Stellenanzeige daher mit einem aussagekräftigen Einstieg. Seien Sie dabei kreativ, informativ und so präzise wie möglich. Ein gutes Beispiel für einen gelungenen Texteinstieg liefert die nachfolgende Stellenbeschreibung: „Was unsere Berater neben IT-Erfahrung und Brancheneinblicken benötigen? Grenzenlose Leidenschaft. Für wahrhaft innovative Technologien. Für den Aufbau von Kundenbeziehungen. Und für die spannende Herausforderung, Kunden mit Hilfe von Microsoft-Produkten einen echten Mehrwert zu verschaffen.“
Wichtig ist auch der Jobtitel. Er ist der „Eyecatcher“. Präzise Jobtitel sind aussagekräftiger und erzielen bessere Ergebnisse als allgemeine Begriffe. Versuchen Sie daher, Formulierungen zu verwenden, die die vakante Position möglichst genau beschreiben und zum eingegebenen Suchbegriff des Kandidaten passen. Suchen Sie zum Beispiel nach einem Marketing-Manager für Veranstaltungen und Sponsorship, werden Sie mit dem Anzeigentitel „Event-Manager“ mehr passende Kandidaten erreichen, als über die allgemeine Formulierung „Marketing Manager“.
Die Stellenbeschreibung gibt Ihnen Raum, potenzielle Bewerber für Ihr Unternehmen zu interessieren. Jedes Unternehmen hat etwas, das es besonders macht! Erwähnen Sie diese Extras in der Stellenanzeige! Besonders bei schwierig zu besetzenden Profilen können Sie sich so aus der Vielzahl der Angebote hervorheben. Erwähnen Sie die kleinen und großen Dinge, die das Arbeiten in Ihrem Unternehmen ausmachen: Das können handfeste Benefits sein, etwa der Betriebskindergarten, Sonderzahlungen, Weiterbildungsmöglichkeiten oder Vergünstigungen für öffentliche Verkehrsmittel, aber auch Kleinigkeiten wie kostenlose Snacks und Getränke, die zentrale Lage des Unternehmensstandortes oder die Möglichkeit, flexibel von zu Hause aus zu arbeiten.
Weniger ist oft mehr. Gerade bei der Jobsuche über das Smartphone bevorzugen Kandidaten kurze Stellenbeschreibungen mit Inhalten, die schnell geladen und einfach erfasst werden können. Optimal ist daher auf der inhaltlichen Seite eine gute Mischung aus wichtigen Details und wesentlichen Informationen. Unter technischen Gesichtspunkten heißt das: Reine Textseiten werden schneller geladen als HTML-Seiten. Untersuchungen in unterschiedlichen Ländern haben gezeigt, dass es unabhängig von der jeweiligen Sprache eine optimale Länge für Stellenbeschreibungen gibt: Positionen, für die 700 bis 2.000 Zeichen verwendet wurden, erhalten im Durchschnitt 30 Prozent mehr Bewerbungen. Der ideale Job-Titel beträgt 80 Buchstaben oder weniger.
Fragen Sie sich bei der Wahl Ihres Stellentitels grundsätzlich, nach welchen Begriffen Ihre Zielgruppe suchen würde. Mit kostenlosen Tools, zum Beispiel Google Trends, lässt sich die Popularität von Suchbegriffen vergleichen. Außergewöhnliche oder vermeintlich kreative Stellentitel verfehlen in den meisten Fällen ihre Wirkung. Wenn Sie einen „Java Entwickler“ suchen, dann sagen Sie das auch. Der Grund hierfür ist auch technischer Natur: Ihre Stellenanzeige hat die besten Chancen, weit vorne in den Ergebnislisten eines Kandidaten zu erscheinen, wenn der Titel Ihrer Anzeige mit der Eingabe des Jobsuchenden übereinstimmt.
Wählen Sie grundsätzlich immer Begriffe, nach denen Ihre Zielgruppe auch suchen wird. So eignet sich beispielsweise der Titel „Graphic Designer“ besser als „Designer III“. Interne Stellenbezeichnungen und Abkürzungen sind ungeeignet. Sie erschweren die Auffindbarkeit Ihrer Anzeige und verschlechtern somit die Chancen, Ihre Zielgruppe zu erreichen.
Bei der Formulierung Ihrer Anzeigen empfehlen wir Ihnen, nicht zu viel zu versprechen oder zu viel zu verlangen. Nur so erhalten Sie Bewerbungen von Kandidaten, die dem tatsächlichen Anforderungsprofil entsprechen und die zu Ihrem Unternehmen passen. Und: Seien Sie in Ihren Anzeigen aufrichtig. Agiert Ihr Unternehmen beispielsweise nur in Deutschland, beschreiben Sie es nicht als „global“. Auch Aufstiegschancen sollten nur dann in Aussicht gestellt werden, wenn die Unternehmenssituation dies auch zulässt.
Oft geben die Anzeigen anderer Unternehmen Impulse für die eigene Personalmarketingstrategie. Daher der Tipp: Schauen Sie sich Stellenanzeigen Ihrer Mitbewerber an. Es geht hierbei nicht darum, Ihre Konkurrenz nachzuahmen, sondern vielmehr darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Inhalte und Ansätze innerhalb Ihrer Branche erfolgreich sein und so als Best Practices auf die eigene Personalarbeit übertragen werden können.
Hinterfragen Sie Annahmen und bisherige Vorgehensweisen bei der Formulierung von Jobtiteln und Anzeigentexten. Die Praxis zeigt: Schon mit kleinen Veränderungen kann man große Effekte erzielen. Es lohnt sich also, Neues auszuprobieren! Experimentieren Sie zum Beispiel mit verschiedenen Textvarianten, um herauszufinden, welche Version die besten Ergebnisse erzielt. Wir empfehlen vor allem A/B-Tests von Stellentiteln, da der Titel einer Anzeige wesentlich dazu beiträgt, von den passenden Kandidaten gefunden und angeklickt zu werden.
Ansprechende Anzeigen zu entwickeln ist kein Hexenwerk, bedarf jedoch etwas Zeit und Erfahrung. Wir empfehlen Unternehmen daher in der Regel, einen Verantwortlichen für das Thema Anzeigenoptimierung zu ernennen und diesen zu einem Experten auf seinem Gebiet aufzubauen. Werden Sie zu diesem Spezialisten, auf den in Ihrer Abteilung niemand mehr verzichten möchte.
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